actionbrowser.com
Im Juni 2000 protestierte eine kleine Gruppe von Wirtschaftswissenschaftsstudierenden an der Sorbonne in Paris im Internet gegen die 'autistische Wirtschaftswissenschaft'. In ihrer Petition 'Autisme-Économie' riefen sie zur Ablösung des vorherrschenden neoklassischen Paradigmas durch einen Pluralismus ökonomischer Theorien auf. Damit setzten sie eine Dynamik in Gang, die zur Gründung von Gruppen für Postautistische Ökonomik weltweit führte. Seit 2003 gibt es auch in Deutschland einen Arbeitskreis Postautistische Ökonomik. Plurale Ökonomik – Umdenken in den Wirtschaftswissenschaften - BWL24.net. Der vorliegende Sammelband ist die erste deutschsprachige Publikation zu diesem Thema. Er bietet einen Überblick über die zentralen Dokumente der postautistischen Bewegung und spiegelt die internationale Diskussion über die Postautistische Ökonomik wieder, mit Beiträgen von Geoffrey Hodgson, Deirdre McCloskey und Julie Nelson. Darüber hinaus gibt der Sammelband einen Überblick über die Situation der Wirtschaftslehre in der Bundesrepublik und fasst Beiträge zur Kritik der Neoklassik, Leistungsfähigkeit heterodoxer Ökonomik und pluralistischer Lehre zusammen.
Unternehmerfreundliche Modellrechnungen zumindest zu relativieren, versucht der »Arbeitskreis Postautistische Ökonomie« (Paecon). Er wirft dem wirtschaftswissenschaftlichen Mainstream Realitätsferne und mangelnde Selbstreflexion vor. In der Mehrheit Studierende oder wissenschaftliche Mitarbeiter, fordern die Postautisten mehr »Realitätsbezug der Volkswirtschaftslehre statt ihrer streng mathematisch-modelltheoretischen Ausrichtung, mehr Interdisziplinarität und die Beendigung der Geschichtsvergessenheit«, sagt Arif Rüzgar. Post-autistische Ökonomie : definition of Post-autistische Ökonomie and synonyms of Post-autistische Ökonomie (German). Der Finanzwissenschaftler aus Erfurt ist einer der Gründer dieser akademischen Gruppe, die sogar beim Verband deutscher Ingenieure (VDI) auf Interesse stößt. In dessen Wochenzeitung resümiert Silja Graupe, Juniorprofessorin für Philosophie und Wirtschaft an der Alanus-Hochschule in Bonn, der Kritik von Paecon aufgeschlossen gegenüberstehend: Auch eine Volkswirtschaftslehre, die sich als Naturwissenschaft begreift, »prägt Welt- und Menschenbilder«. Dabei komme die VWL nicht darüber hinaus, »das ingenieurswissenschaftliche Formelinstrumentarium des 19. Jahrhunderts auf die soziale Welt zu übertragen«.
Der Volkswirtschaftler ist einer der führenden Theoretiker einer Postwachstumsökonomie und Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie. Herr Professor Paech, fast alle Unternehmen setzen bei ihrer Strategie auf Wachstum. Ein Fehler? Die Zeit des Wachstums wird in absehbarer Zeit vorbei sein. Wer jetzt noch auf dieses Pferd setzt, beschreitet eine Sackgasse. Die meisten Unternehmen denken an Wachstumsraten, wenn von Zukunftsfähigkeit die Rede ist. Economic Ethics: Pluralistische Ergänzungsveranstaltung zur Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik. Zukunftsfähigkeit, die tatsächlich diesen Namen verdient, muss aber ganz im Gegenteil Unabhängigkeit von Wachstum bedeuten. Wir müssen uns mit Strukturen anfreunden, die ohne Wachstum auskommen, denn nur so werden sie stabil sein können. Das Motto lautet: Kleiner und weniger global. Warum ist Wachstum nicht zukunftsfähig? Weil wir auf Situationen zusteuern, die wir nicht mehr beherrschen. Dabei spielen vier Krisenfaktoren eine Rolle. Erstens haben wir ein Ressourcenproblem: Selbst Produkte und Dienstleistungen, die als besonders innovativ gelten, sind von knapper werdenden Ressourcen abhängig.
Götzke: Was sagen denn die etablierten Professoren dazu? Kommen die auch mal vorbei zu Ihren Veranstaltungen? Dürmeier: Wenig. In Heidelberg, glaube ich, findet es ab und zu statt, dass da Leute kommen, wird aber meistens sehr skeptisch beäugt. Wir haben einen kleinen Kreis von Unterstützern im Professorenkreis. Aber generell ist erst mal großes Desinteresse an der Kritik von uns, eine Diskursverweigerung, und wenn dann mal eine Reaktion kommt, ist sie so: Ja, das kann man ja nicht machen, weil da müsste man das Fach ändern. Götzke: Auf der anderen Seite gibt es ja namhafte Ökonomen wie beispielsweise Thomas Straubhaar, der das Ganze, seine eigenen Theorien, seine eigenen Hypothesen durchaus in Frage stellt, Selbstkritik übt – sehen Sie da mittlerweile vielleicht so einen kleinen Wandel, der sich vollzieht in der Ökonomie? Dürmeier: Es ist immer die Frage, auf welcher Ebene der Wandel passiert. Ich finde, glaube ich, wirtschaftspolitisch hat die Krise nur eine Wende gebracht hin zu einer stärkeren Öffnung, dass staatliches Handeln eine Rolle spielt.
Tagungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Jahrestagung 2018: 10 Jahre nach der Weltfinanzkrise: New Economic Thinking. Beginn einer Transformation von Wirtschaftspolitik und Wirtschaftswissenschaft, 16. –18. November 2018, Hamburg Jahrestagung 2017: Alternativen ökonomischer Lehre und Forschung, 24. –25. November 2017, Siegen Herbstaktivität des AkPolÖk 'Re-thinking Europe', 20. –22. Oktober 2016, Berlin AKPolÖk-Tagung 2015: Teaching Economics in the 21st Century, 26. –29. November 2015, Berlin AKPolÖk- und WEA-Herbsttagung 2014: Von Finanz- und anderen Krisen, 17. –19. Oktober 2014, Frankfurt/M. Herbsttagung 2013: Zukunft der Weltökonomie und -ökologie, 18. –20. Oktober 2013, Hannover Frühjahrstagung 2013 in Flensburg: A Nordic Model? 6. –8. Juni 2013 in Flensburg Herbst-Tagung 2012: The Political Economy of Offshore Jurisdictions (Die Politische Ökonomie von Steuer- und Regulierungsoasen), 29. November – 1. Dezember 2012, Johannis-Kepler-Universität Linz/Austria Frühjahrstagung 2012: Gender und ökonomischer Wandel, 27. April 2012, Hamburg Karl-Marx Herbst-Tagung 2011, 14.