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Dieser Artikel erschien im Magazin " CAMPO de Criptana " Heft 4, I Quartal 2004. 14-01-2004
Zwar waren diese Christen jüdischer Herkunft wie auch die Juden schon seit Jahrhunderten assimiliert. Doch die Geschichte des christlichen Antijudaismus in den Kirchen ist alt. Jahrhundertelang gab es Verachtung, Hass und Feindschaft, die sich nicht einfach "wegtaufen" ließen. Menschen jüdischer Herkunft galten weder als richtige Deutsche noch als richtige Christen. Die evangelische Kirche schwieg zu der Verfolgung damals weitgehend. "Nach dem Beginn der Mordphase ändert es sich schon. Ab 1942 gibt es Eingaben und Synoden der Kirche, die gegen die Ermordung der Juden protestieren und versuchen, Christen jüdischer Herkunft vor der Ermordung und Deportation zu bewahren. Nur das kommt natürlich zu spät. Weil 1942, 1943 waren Deportationen und Mordaktionen ja längst in Gang. " Während Juden und Christen jüdischer Herkunft in den Kriegsgebieten in Osteuropa nach den Worten von Büttner schon viel früher ermordet wurden. Dort begann die massenweise Tötung von Juden gleich nach Kriegsbeginn. Schüsseln voller Träume | Jüdische Allgemeine. Die Nazis sprachen Berufsverbote aus, zogen Vermögen ein, beschlagnahmten Wohnungen.
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Doch 1945 änderten die Nazis ihre Politik und auch Christen jüdischer Herkunft sollten getötet werden. Büttner: "Viele kamen gleich nach Auschwitz, wurden vernichtet. Andere, die zunächst nach Theresienstadt kamen, gründeten dort auch christliche Gemeinden. Am Ende des Krieges gab es wahrscheinlich um die 4000 Christinnen und Christen in Theresienstadt. " Nur rund 2000 Christen jüdischer Herkunft konnten die spät gegründeten christlichen Initiativen zur Flucht ins Ausland verhelfen. Das ist wenig im Vergleich zu ihrer Zahl von 120. 000. Die Überlebenden Christen jüdischer Herkunft wurden nach dem Krieg trotz ihrer Verfolgung nicht als Opfer anerkannt, sagt die Historikerin. Sie erhielten auch da keine Unterstützung von der evangelischen Kirche. Heute will sie Verantwortung übernehmen und organisiert Ausstellungen und Vorträge. In diesem Jahr errichtete die evangelische Kirche ein Mahnmal in Eisenach in Thüringen. Taufe aus jüdischer sicht film. Dort gründete sie während der NS-Zeit ein sogenanntes "Entjudungsinstitut".
Wann, wie und ob sich beide auf ihrem Weg zum "Reich Gottes" begegneten, bleibe Gottes Geheimnis. Verzicht auf die Judenmission lasse jedoch sehr wohl zu, dass Christen vor Juden und Juden vor Christen von ihrem Glauben Zeugnis gäben, denn ohne dieses gegenseitige Zeugnis sei ein theologischer Dialog nicht möglich, schreiben die ZdK-Autoren. Dem christlichen Missionsgedanken lag über Jahrhunderte die Annahme zu Grunde, dass der Mensch mit dem Makel der "Erbsünde" geboren werde, der nur durch die Taufe zu tilgen sei. Deshalb könne ein Ungetaufter das Heil nicht erlangen. Aus dieser Lehre wurde die Formel abgeleitet "Außerhalb der Kirche kein Heil". Sie kollidierte mit dem rabbinischen Menschenbild. Jesajanische Messiasverheißungen aus jüdischer Sicht von Joél Overbeck - Fachbuch - bücher.de. Denn gleich zu Beginn der Tora wird der Mensch als die "Krönung der göttlichen Schöpfung" beschrieben. Juden sind zudem überzeugt, dass der Bund Gottes mit seinem Volk Israel nicht gekündigt ist und nie gekündigt wird. Diese Auffassung hat sich, wie die Unterzeichner der Berliner Erklärung hervorheben, in der Konsequenz der Konzilserklärung Nostra aetate auch das päpstliche Lehramt unter Johannes Paul II.