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"Wer macht denn sowas? " "Das gibt´s doch nicht! " Auf dem Friedhof hat es sich längst herumgesprochen, aber wer hat etwas mitbekommen? Auf der Suche nach dem oder den Unbekannten fehlt noch immer jede Spur: Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Vor einer Woche sind elf Gedenktafeln aus Kupfer im städtischen Parkfriedhof gestohlen worden. Der Schaden, den der oder die Täter durch die erbeuteten Tafeln angerichtet hat: 11 000 Euro, nach Schätzungen der Polizei. Der ideelle Schaden: unschätzbar. Tafeln im dunkeln sicherheit klebeband. Zwischen den bunten Blümchen klafft kahler Beton: Nur die grauen Fundamente sind auf der halbrunden Anlage inmitten des Friedhofs zurückgeblieben. Platzhalter als Hinterlassenschaft einer pietätlosen Diebesaktion: "Gewissenlos", nennt der Sprecher der Stadt, Thomas Hack, den Vorfall. Nie zuvor habe die Stadt etwas Vergleichbares erlebt. Gestohlene Kupferbleche, Regenrinnen oder Kabel, die Täter zu Geld machen, sind nicht ungewöhnlich. Ein Friedhof als Tatort - auch für die Polizei ungewöhnlich.
Mit: André Jung, Brigitte Urhausen, Markus Bachmann, Christian Redl und Steve Karier. Komposition: Stefan Scheib. Technische Realisation: Matthias Fischenich und Steffen Jahn. Regie: Matthias Kapohl. Redaktion: Christiane Ohaus. Produktion: SR 2022. Weitere Informationen Der ARD Radio Tatort im Norden Jedes Jahr ein neuer Fall mit dem norddeutschen Team für den ARD Radio Tatort. Tafeln im dunkeln ist es. Informationen zu den Ermittlern und allen bisherigen Fällen finden Sie auf dieser Seite. mehr NDR Hörspiel Box Der Podcast zum Wegträumen und Wachwerden: Krimis und Klassiker, Literatur und Pop als Download. Alles in einer Box. 4 Min 3 Min
"Denn die Angstkulisse für jeden Ehrenamtlichen ist, dass Menschen an der Tafel anstehen, und man nichts mehr hergeben kann", sagt Kulla. Gerade für kleinere Tafeln sei es "schon jetzt ein unglaublicher Druck", ergänzt Opitz. "Wir zählen ständig, was wir noch haben. " Allerdings dürfe man auch nie vergessen, welcher Grundgedanke hinter den "Tafeln" steht, merkt Kulla an. Ziel war und ist es, noch gute Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, vor der Tonne zu bewahren und an finanziell schwächere Menschen zu verteilen. Wenn Gourmets im Dunkeln tappen. Das sei aber immer nur als Zusatzangebot gedacht gewesen, durch das dem Abholer an anderer Stelle etwas mehr Geld übrig bleibt. Die "Tafeln" würden keine Vollversorgung bieten. Das wissen aber einige der neuen Kunden nicht und kommen deshalb mit falschen Erwartungen zu den Ausgabeterminen. "Es wäre gut, wenn die Helferkreise oder auch die gastgebenden Familien erklären könnten, was die Tafeln leisten können" – und was eben nicht, sagt Kulla. Helfende Hände und Lebensmittelspenden werden gerne angenommen Und wie kann man die Arbeit der Ehrenamtlichen am Besten unterstützen?
"Für die Helfer ist die Situation schwierig. Sie sind an der Grenze der Belastbarkeit", sagte Helmut Kulla, stellvertretender BRK-Geschäftsführer. Natürlich habe es auch in der Flüchtlingskrise 2015/16 eine Zunahme an Abholern gegeben. "Aber da ging es nicht so sprunghaft. Das Tempo jetzt ist heftig. " Lenggries und Bad Tölz haben die Anzahl der Helfer an den Ausgabe-Tagen aufgestockt. Mehr als 20 Ehrenamtliche sind beispielsweise samstags in Bad Tölz im Einsatz. Positiv sei, dass sich nach einem Zeitungsaufruf über ein Dutzend neue Helfer gemeldet habe, sagt Sprecher Reinhold Pohle. Kleine Tafeln unter "unglaublichem Druck" Die Tafeln werden von vielen Supermärkten, Bäckern und anderen Läden unterstützt, bei denen nicht verkaufte Ware abgeholt werden kann. Allerdings sei die Menge natürlich "auf demselben Level geblieben" wie vor der Flüchtlingswelle, sagte Kulla. Tafeln im Tölzer Land brauchen helfende Hände, Dolmetscher und Spenden. Mit Blick auf die gestiegenen Rohstoffpreise befürchtet Huschka auch, dass die Menge in Zukunft eher abnehmen wird. Dem blicken die Helfer mit Sorge entgegen.