actionbrowser.com
Friedemann Weise, Jahrgang 1973, wuchs im oberbergischen Waldbröl auf und wohnt seit knapp 20 Jahren in Köln. Nicht nur durch seine Foto-Witze bei Facebook macht Weise auf sich aufmerksam. Er hat bereits drei Alben mit satirischen Popsongs veröffentlicht und tourte mit der Band Erdmöbel durch Deutschland. Zuletzt erschien "Friede allein zu Haus" (2012). Außerdem gestaltet er viele CD-Cover des Kölner Comedylabels Wortart. Ein Gespräch über Merkels Handraute, Romantikhotels in Würzburg und Wodkaflaschen auf Stromkästen. Welt am Sonntag: Sie müssen als Kind sehr hässlich gewesen sein. Friedemann Weise: Sie legen ja gleich gut los. Wie kommen Sie darauf? Friedemann weise kölner. Welt am Sonntag: Humor entwickelt doch nur der, der sonst in der Schule keine andere Chance hat, an Mädchen zu kommen. Weise: Das mag ja bei manchen so sein. Ich fand die Schule bloß langweilig ohne Humor. Für die Mädchen habe ich später angefangen, Schlagzeug zu spielen. Welt am Sonntag: Sie waren mit sieben Jahren ein gut aussehender gelockter Jüngling?
Das ist schlimm. Brauchen Sie den Kontakt zum Publikum? Jaja, klar, der direkte Kontakt ist das Beste. Das Wichtigste ist, dass da etwas entsteht mit dem Publikum. Das geht besser auf engerem Raum, wenn man dicht beieinandersitzt und sich gegenseitig ansteckt mit dem Lachen – oder der Aggression gegen mich (lacht). Aber geworfen wurde bisher nichts. Hat Corona Ihnen jemals Angst gemacht? Ja. Ich bin Hypochonder und habe mir am Anfang große Sorgen gemacht, auch um mich. Zumal ich dachte, dass ich zur Risikogruppe gehöre, weil ich Allergisches Asthma habe. Ich habe mich schon an einem Beatmungsgerät auf dem Flur eines Krankenhauses gesehen. Und – toi, toi, toi – das ist nicht so gekommen. Gibt es Corona-Lieder? Ich habe tatsächlich welche gemacht, aber die will ich bei kommenden Auftritten nicht spielen. Überhaupt will ich Corona gerade so wenig wie möglich thematisieren. Friedemann weise köln online-banking. Als es mit der Home-Kita losging, habe ich ein Kinderlied für die Gruppe meiner vierjährigen Tochter gemacht. Dazu haben wir auch ein Video gedreht, in dem die Kinder zusammen tanzen konnten.
Weise: Vielleicht waren alle anderen Hotels in Würzburg ausgebucht oder es gehört seinem Schwager. Welt am Sonntag: Womit verdienen Sie eigentlich Ihr Geld? Weise: Ich habe noch einen richtigen Job als Grafiker. Deshalb habe ich ja auch so viel Zeit für Fotowitze. Und kann das auch. Welt am Sonntag: Ein großer Grafiker muss man für Ihre Bilder aber nicht sein. Weise: Sie hacken aber heute auf mir rum. Doch Sie haben recht, die sind grafisch alle sehr simpel. Trotzdem gibt es hässlichere Witze als meine. Manche nehmen die falsche Schrift für die Sprechblasen oder eine doofe Hintergrundfarbe. Welt am Sonntag: Aber gut, dass Sie einen richtigen Job haben. Weise: Findet mein Steuerberater auch. Welt am Sonntag: Sie können es es sich leisten, auch noch den allersinnlosesten Blog aller Zeiten zu betreiben, "Flaschen auf Kästen". Auf dem veröffentlichen Sie Fotos von Flaschen, die in Köln auf Strom- und Postkästen stehen. Comedian Friedemann Weise: Im Interview über Corona, die „heute Show“und die neue Platte | Kölner Stadt-Anzeiger. Weise: Das mag Ihnen sinnlos erscheinen, aber das ist Kunst. Da stellt sich die Sinnfrage nicht.
Das war schön, alle haben sich gefreut. Und dann habe ich noch einen Song, der heißt "Best-Case-Szenario", weil ich – auch nach Wochen und Monaten noch – den "Best Case" vermisst habe. Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe Corona ernst genommen und nehme es immer noch ernst. Aber ich finde, dass zu jedem Worst-Case-Szenario auch ein Best-Case-Szenario von Experten gehört. Immer ging es nur um Horrorszenarien und es war die Rede davon, dass die Krankenhäuser nach drei, nach vier, nach sechs Wochen voll sein könnten. Vielleicht sind solche Szenarien bei vielen Leuten aus pädagogischer Sicht aber auch nötig. Haben Sie von der Home-Kita profitiert? Ja, das war etwas, das mich sehr gut abgelenkt hat. Weise Friedemann in Köln ➩ bei Das Telefonbuch finden | Tel. 0221 2 40 7.... So musste ich nicht jeden Tag darüber nachdenken, dass ich keine Auftritte habe. Ich habe jeden Tag Home-Kita gemacht, weil meine Lebensgefährtin weitergearbeitet hat – in einem systemrelevanten Beruf. Das ist auch ein großer Unterschied zu den Kollegen und Kolleginnen, die zu Hause saßen, keine Kinder haben.
Ich kenne auch einen Stromkasten in Köln, da steht jeden Abend jemand und liest ein Buch. Der trinkt allerdings nie. Der Kasten hat genau die richtige Höhe, um ein Buch darauf abzulegen. Welt am Sonntag: Haben Sie ihn mal angesprochen? Weise: Nein, ich respektiere seine Privatsphäre.