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der Musikunterricht in den Klassen 5 und 6 wird durch die sogenannten Musizierklassen stattfinden. Musik in Klasse 5 – Humboldt Gymnasium Ulm. Die bisherigen Erfahrungen des Unterrichts in Musizierklassen zeigen, dass er dem traditionellen Unterricht in Bezug auf Motivation der Schüler und praktischer Qualifikation überlegen ist. So identifizieren sich Schüler, die nach diesem Konzept lernen, stärker mit ihrer Schule, soziale Kompetenzen werden verstärkt entwickelt, ihre Bereitschaft für Teamarbeit und die Fähigkeit zu konzentriertem, zielgerichtetem Arbeiten ist nachweislich deutlich verbessert. Darüber hinaus bilden diese Musizierklassen ein sinnvolles Gegengewicht zu der in G-8 wachsenden Zahl "kopflastiger" Stunden. Der Schüler wählt in Klasse 5+6 – unabhängig ob "Musik verstärkt" oder "unverstärkt" – einen praktischen Schwerpunkt, in dem er so weit qualifiziert werden soll, dass er später entweder innerhalb des Unterrichts oder auch außerhalb in Chor, Orchester oder Bigband die Möglichkeit hat, sich praktisch einzubringen.
"Vielleicht etwas, das mit den Leistungskursen zu tun hat? ", schlägt Mutter Nicole Jansen vor. Aber auch der Lieblingsverein, der Lieblingsfilm oder eine geplante Abireise sind mögliche Themen. Oder hat der/die SchülerIn ein besonderes Hobby, das sich auf dem Plakat abbilden lässt? Auch Übertreibungen sind gerne gesehen: Vergleiche mit Albert Einstein oder Mahatma Gandhi sind kein Problem, wenn es denn vom Typ her passt. Auch die Freunde mit ins Boot zu holen, ist eine gute Idee. Ex-Schüler Jakob Haerle schlägt vor, auf dem Plakat einfach möglichst viele Freunde unterschreiben zu lassen. Das zeigt, wie viele hinter einem stehen und nimmt gleich ein bisschen die Nervosität. Gemeinsam und nicht zu viel Gefühl Und auch beim Basteln der Plakate gilt: Gemeinsam ist man stark. Mutter Nicole Jansen: "Was ich sehr empfehlen kann, ist mit anderen Eltern zusammen zu machen. Das ist ein ganz nettes Ereignis, wenn man mit mehreren Eltern zusammen sitzt und ein Plakat kreiert. " Zu viel Gefühl sollte es aber auch nicht sein: Abiturienten sind immer noch Jugendliche, denen ihre Eltern schnell "furchtbar peinlich" sind.
Durch die Verknüpfung verschiedener Fachinhalte kann ganzheitliches Lernen in optimaler Form stattfinden. In Absprache mit Kollegen anderer Fächer kann die Thematik vielseitig erarbeitet werden, zum Beispiel Kleingruppenarbeit nach Neigung der Schüler und Anleitung beziehungsweise Begleitung durch eine Fachlehrkraft. Mögliche Themenfelder könnten sein: Musik, Burgen und Schlösser, Hexenverbrennung, Architektur, Kunst, Städte. Am Ende des Tages kann eine Zusammenschau der Ergebnisse in Form einer Präsentation im Plenum stattfinden. Zu bedenken ist, dass der Zeitaufwand im Gegensatz zur lehrerzentrierten Unterrichtssequenz um einiges höher ist. Derzeit kann dies jedoch als eingeschobener Projekttag (zum Beispiel an einem Vormittag) gut realisiert und sinnvoll mit den Forderungen des Bildungsplanes nach "Projektorientierung" zusammengebracht werden. © Text: Andreas Haller, Fachleiter Musik, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (RS) Karlsruhe und Frank Herm, Lehrbeauftragter Musik, Pädagogisches Fachseminar Karlsruhe, Stand 2006