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Dieser Moses passt zu den eigenen Empfindungen des Schauspielers und Regisseurs und ist erschöpft menschlich sowie sehr zynisch gegenüber jeglicher Spiritualität, bis er ein knurrender, feuriger und sogar manischer Botschafter dafür wird. Christian Bale spielt Moses mit seinem echten Akzent wie ein fest angestellter Professor, der gegen seinen Willen gezwungen wurde, der halbverrückte Grubenprediger zu werden, und schreit, das Ende sei fast auf der Seite des Quad. Es ist keine Schriftstelle, aber weit mehr als alle CGI-Plagen, es ist faszinierend. Und was noch wichtiger ist, es bietet den interessantesten und bald kontroversesten Aspekt des Films: Gott ist ein 10-jähriges Kind. Moses begegnet Gott während des gesamten Films angesichts eines jugendlichen Jungen, dessen stürmisches Temperament vom schnell alternden Ballen beschimpft wird. Exodus: Götter und Könige - Filme - 2022. Ihre Dynamik ist daher ein weitaus autoritätsfeindlicherer Moses, der versucht, mit einem Kind darüber zu streiten, warum der Mord an Tausenden von Babes grausam ist.
Bildgewaltiges Historienspektakel über Moses und den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. "Gewidmet meinem Bruder, Tony Scott", verkündet eine Tafel nach der letzten Schwarzblende, nach dem letzten gewaltigen Bild des Films: Der jüngere Bruder von Ridley Scott hatte sich am 19. August 2012 das Leben genommen. Exodus götter und könige cover facebook. Es fällt schwer, nicht das gesamte Gewicht der Trauer zu spüren, das während der Dreharbeiten auf den Schultern des Filmemachers gelastet haben musste. Nicht zuletzt erzählt "Exodus" auch vom Kräftemessen zweier Brüder, von denen es dem einen nicht gelingen wird, den anderen vor dem Untergang zu retten. Aber das natürlich mit epischem Atem und festem Pinselstrich gemalt auf der denkbar größten Leinwand. Immerhin handelt es sich beim fünften Historienspektakel in der Karriere Scotts um seine Variante der Bibelgeschichte, die Hollywood bereits zu "Die zehn Gebote" und "Der Prinz von Ägypten" inspiriert hatte: die zweitgrößte Geschichte, die jemals erzählt wurde. Religiöse Verklärung oder spirituelle Erbauung darf man sich indes nicht erwarten von dem abgebrühten Realisten, der gerade erst vor einem Jahr mit "The Counselor" einen seiner desillusioniertesten Blicke auf die Bestie Mensch geworfen hatte.
begegnet und den Auftrag erhält, sein Volk zum Auszug aus Ägypten zu bewegen. Ab und an blitzen sie auf. Momente, in denen man das Gefühl hat, Scott und sein Autoren-Quartett könnten den alttestamentarischen Erzählbausteinen ungeahnte Tiefe verleihen und so eine ambivalente Heldengeschichte auf den Weg bringen. Spannend ist beispielsweise die anfängliche Darstellung des Protagonisten, der zunächst als großer Skeptiker in Erscheinung tritt und von Glaube und Prophezeiungen nichts wissen will. Zu oberflächlich verläuft dann allerdings die Wandlung zum zupackenden Untergrundkämpfer von Gottes Gnaden. Exodus - Götter und Könige. Augenblicke des Haderns und der Unsicherheit finden zwar hier und da Eingang in die Handlung, wirken letztlich aber eher wie alibimäßige Einschübe, die eine differenzierte Charakterzeichnung vorgaukeln sollen. Ähnlich zwiespältig verfährt der Film mit Moses' Gegenspieler Ramses. Dessen moralische Zweifel ob der Verbannung seines alten Weggefährten werden mehrfach angedeutet. Und doch bleibt der Pharao die meiste Zeit der größenwahnsinnige, goldbehangene Machtmensch, der sich bestens als Klischee-Bösewicht eignet.