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«Was mit diesem Film an Herzlichkeit, Witz, Zuneigung und Ernsthaftigkeit auf die Leinwand kommt, schlägt jede Fiktion und jede Romanze» Soz «Ein tief berührender Dokumentarfilm» Züritipp «Ein sehr persönlicher Film, ein zärtliches Familienporträt. «Vergiss mein nicht» ist darüber hinaus ein Stück Zeitgeschichte über eine unabhängige Frau, Intellektuelle, Feministin. » NLZ
Schließlich hat er mit ihr die glücklichste Zeit seines Lebens verbracht und jede einzelne Erinnerung an sie ist kostbar. Er würde die begonnene Prozedur gerne beenden, doch er findet keinen Weg, dies seiner Umwelt mitzuteilen. Ihm läuft die Zeit davon, denn Stan löscht eine Erinnerung an Clementine nach der anderen. Doch dann scheint Joel die Lösung gefunden zu haben. Er beginnt… Nein, dies soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Charlie Kaufman ist nicht gerade bekannt dafür, Geschichten zu schreiben, die die breite Masse der Kinogänger begeistern. Dafür sind die von ihm verarbeiteten Ideen einfach zu verrückt. Filmkritiker lieben ihn jedoch aus genau demselben Grund und himmeln ihn aufgrund seiner grandiosen Drehbücher zu Filmen wie "Being John Malkovich" oder "Adaption" förmlich an. An diesem Umstand wird auch "Vergiss mein nicht" nichts ändern. Spätestens als sich die Geschichte nach und nach in Joels Gedankenwelt verlagert ist klar, dass es sich hier um einen typischen Kaufman in jedweder Hinsicht handelt.
Während Margarete immer häufiger vergisst, mit wem sie sich unterhält und wo sie sich befindet, erkennt ihr Sohn David, wie wenig er über die Vergangenheit seiner Mutter weiß. In alten Interviews, Tagebüchern, Fotos und Archiv-Protokollen spürt er der bewegten Geschichte seiner Mutter nach, die als Fernsehmoderatorin arbeitete, Ulrike Meinhof kennenlernte und sich politisch engagierte. Vergiss mein nicht - Stream Die Dokumentation von David Sieveking (" David Wants to Fly ") wurde mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem bekam der Film den Hessischen Filmpreis in der Kategorie "Beste Dokumentation" und wurde auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno 2012 mit dem Hauptpreis der Sektion "Semaine de la Critique" prämiert.
Von menschlicher Hinfälligkeit handelten jüngst so beklemmende Kinofilme wie Michael Hanekes "Liebe" und der Auftakt von Ulrich Seidls "Paradies"-Trilogie. Von den Härten des Altwerdens erzählt auch David Sieveking in seinem neuen Film nach seinem Debüt "David Wants to Fly". Der Anlass könnte persönlicher nicht sein: Der Jungregisseur begleitet die eigene, an Alzheimer erkrankte Mutter durch ihre letzte Lebenszeit. Er übernimmt dafür eine ungewöhnliche Doppelrolle, als Regisseur und gleichzeitig als Protagonist. Der Film beginnt mit Sievekings Rückkehr aus Berlin ins Elternhaus im Taunus. Dort ist der Vater, seit seinem Ruhestand als Mathematik-Professor, vollkommen mit der Pflege seiner Frau ausgelastet. Damit sich der Vater im Alpenurlaub erholen kann, übernimmt der Sohn für einige Wochen die Betreuung der Mutter und dokumentiert gleichzeitig seine Erlebnisse. Es ist ein gewagtes Experiment um die Schwierigkeit, Verantwortung in der Familie übernehmen zu müssen. Die Mutter, so zeigt sich zudem, begreift nicht vollends, dass sie Teil einer Dokumentation ist.