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Nachdem sie für ihre Arbeit den mehr als fairen Lohn erhalten hat, scheint es auch, als würden sich ihre Stiefmutter und Stiefschwester über das Gold mehr freuen als sie selbst (dass sie wohlauf ist, interessiert die beiden kaum). Und die Familienmitglieder handeln nun, wie es nach Fromm typisch für die Existenzweise des Habens ist: aus Neid auf Goldmaries Gold wollen sie es ihr gleich tun, und ihnen fällt dazu nichts besseres ein, als Goldmaries Weg zum Gold eins zu eins nachzuahmen. Glück bedeutet dumm sein und arbeit haber haber. Pechmarie setzt sich ebenfalls an den Brunnen, und da es ihr nicht schnell genug gehen kann, sticht sie sich willentlich in den Finger und springt unversehens hinein. Sie will ihr Glück/Gold erzwingen. Hier haben wir eine deutliche Anspielung auf das Verhalten derer, die sich hauptsächlich in der Existenzweise des Habens befinden. Sie sehen die guten Resultate, die die Menschen, die sich vor allem im Modus des Seins befinden – die ein zufriedenes Leben führen; funktionierende, dauerhafte Beziehungen pflegen; Reichtum im Inneren und nicht im Äußeren suchen; Aktivität im Produktiv sein und dem Schaffen, und nicht im Geschäftig sein und der Ablenkung suchen (all diese Beispiele erwähnt auch Fromm in ähnlicher Form), usw. –, und nehmen sie als etwas wahr, das man haben kann, und das sie auch haben wollen.
Da sie nicht verstehen, dass diese Dinge (die keine Dinge sind) auf diese Art nicht zu haben oder zu erreichen ist, und sie den Seinsmodus nie kennengelernt haben, können sie nicht anders, als das Verhalten der Seinsmenschen zu imitieren. Sie sind nicht in der Lage, die "Seinsmenschen" kognitiv zu erfassen, sprich von innen heraus zu verstehen. Sie können sie höchstens oberflächlich kopieren. Die Werbung ist hier schnell zur Stelle und bietet Lebensentwürfe an, die über die entsprechenden Produkterwerbungen "zu haben" sind. Wie ist dieser Spruch gemeint? (Deutsch, Bedeutung, Sprüche). Die "Seinsmenschen", die meistens auch (im weitgefassten Sinne) Künstler sind, sind den "Habensmenschen" aber immer einen Schritt voraus. Sie "haben" nämlich eine entscheidene Fähigkeit: sie haben Innerlichkeit, sie haben Vorstellungskraft, Imagination, und einen romantischen/romantisierenden Blick, der im Alltäglichen das Besondere wahrzunehmen imstande ist. Sie sind es auch, die kraft ihrer Fantasie die Möglichkeiten eines guten Lebens entwerfen können, welche einige Zeit später zum Maßstab für die Habensmenschen in ihrer Funktion als Herdenmenschen werden.
Damit versäumen sie den Augenblick, in dem sie leben. Dazu bemerkte Peter Ustinov süffisant: " Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden". Was unser Dasein wertvoll und lustvoll macht, ist Fühlen und Empfinden. Es ist jene geheimnisvolle Kraft, die jeder in sich selbst trägt, die ihn leben heißt und ihm wachsen hilft. Dieses innere Glück kann nur sehr leise, im Wortsinn fast still sein. Sind glückliche Menschen vielleicht heimliche Weise? Glück bedeutet dumm sein und arbeit haben full. Leben heißt, sich auf den "nicht glatten Weg von der Erde zu den Sternen zu begeben". Damit hat man Arbeit genug und keine Zeit, dumm zu sein.
Wer den Titel liest wird sich wahrscheinlich denken: "Wieso denn harte Arbeit? Glücklich sein kann doch so einfach sein. " Ja und nein. Es gibt Menschen, bei denen sieht es so einfach aus, aber wenn man selbst für sich Tag für Tag entscheidet glücklich zu sein, merkt man erst wie schwer es sein kann. Die Inspiration kommt von dem gleichnamigen Post von Marie Luise Ritter, die vor einem Jahr darüber auf ihrem Blog und auch auf YouTube sprach. Gerade in dieser Zeit habe ich selbst ein paar dieser Erkenntnisse erworben, aber nicht die richtigen Worte dafür gefunden, so dass ich diese Sachen euch mitgeben könnte. Dumm sein und Arbeit haben | Forum - heise online. Hier kommst du zu ihrem Post. Nach einem Jahr sind diese Worte mir immer noch diese Worte im Kopf und ich finde sie haben extrem viel ausgemacht, wie mein 2018 verlaufen ist. Die Wahrheit ist: Glücklich zu sein ist einfach, wenn man dafür hart gearbeitet hat. Ich sehe oft das Problem, wie mit diesen "Dauernd-Glücklich"-Menschen umgegangen wird: Man kann doch nicht immer glücklich sein, sowas ist doch fake.