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Predigt mit Philipper 3, 7- 14 Liebe Gemeinde, in seiner Zelle ist es still. Paulus hat Zeit zum Nachdenken. Nachdenken über sein Leben. Als römischer Bürger und jüdischer Gelehrter. Wissenschaftler und Zeltmacher. Leidenschaftlich im Glauben. Eiskalt in seinem Hass. Es kommt Paulus unwirklich vor, dass er einmal Saulus gewesen ist. Der sein Bündel gepackt hat für die Reise nach Damaskus. Wo er die Christen ausrotten wollte. Was hatte er da eigentlich im Gepäck? Kleidung. Ein bisschen Geld. Eine Abschrift der Mischna. Sein Handwerkszeug. Viel brauchte er nicht. Saulus war mit kleinem Gepäck unterwegs. Obwohl. Heute weiß Paulus, dass Saulus damals mehr als Kleidung, Geld, Schriften und Handwerkszeug im Gepäck hatte. Stolz auf seine Abstammung z. B. Aus der Familie des ersten Königs in Israel. Arroganz z. Er war gebildet. Lesepredigt Phil 3,7-14 (09.08.2020) – Ev. Kirchengemeinde Thalfang – Morbach. Schüler des großen Gamaliel. Frömmigkeit z. Er kannte die Tora. Hielt die Gesetze. Peinlich genau. Vielleicht hatte Saulus damals auch Angst im Gepäck. Angst, dass man ihm seine Krankheit anmerkte.
Wer Gottes Liebe im Glauben ergreift, den gestaltet diese Liebe um, und er wird ein liebevoller Mensch. Luther hat gesagt, es ist wie bei einem Apfelbaum: Wenn der Baum gut ist, bringt er selbstverständlich gute Früchte, er kann gar nicht anders, es liegt in seiner Natur. So ist das bei allen Christenmenschen: Ihr Glaube bringt selbstverständlich gute Taten hervor, er kann gar nicht anders. Predigt phil 3 7.1.3. Aber ein rechter Christ bildet sich nichts darauf ein, er fühlt sich deswegen nicht anderen Menschen überlegen, er leitet daraus keinen Rechtsanspruch her auf eine Eintrittskarte für den Himmel. Hat er auch gar nicht nötig: Die Eintrittskarte in den Himmel hat Christus ihm ja schon geschenkt! Damit richten wir nun also unseren Blick auf den Himmel, auf das Ziel des Christenlebens. Auch der Apostel Paulus hat es getan in unserem Bibelabschnitt. Er hat weiter geschrieben: "Christus möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten. "
Paulus sieht sich noch auf dem Weg; sein Glaube ist noch nicht ausgereift. "Christus möchte ich erkennen", schreibt er, und: "Ich gelange zur Auferstehung von den Toten. " Besonders in den folgenden Versen betont er das Unfertige an seinem Glauben, das Unterwegs-Sein: "Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, wa da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis, der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Predigt phil 3 7 14 results. " Was bedeutet das für die guten Taten? Es bedeutet, dass sie bis zu unserem Lebensende unvollkommen bleiben werden. Weil der Glaube noch nicht ausgereift ist, sind auch die Früchte des Glaubens noch nicht ausgereift. Weder Paulus noch irgendein anderer Christ schafft es, eine einzige vollkommen reine gute Tat zu vollbringen.