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Und heute Und morgen Und in Ewigkeit Da war doch noch was? Ah ja … Amen. Geweiht und gesandt Weihe und Missio sind für mich ganz wichtige Voraussetzungen. Ich handle nicht aus mir selbst. Ich diene im Namen Gottes und im Auftrag der Kirche. Dies darf nicht verloren gehen. Über die Zulassungsbedingungen zum Priester soll und darf man diskutieren. Für mich gibt es keine schlüssigen Begründungen in den Evangelien, dass dies nur ledigen Männern vorbehalten ist. Alle, die das versuchen, sind für mich fundamentalistisch denkende Menschen. Dabei wird die Tradition (es gab und gibt andere Ansätze) und der heute wirksame Heilige Geist vergessen. Priester(in) sein in meinem Verständnis hängt nicht von Mann oder Frau, hetero- oder homosexuell oder von ledig und verheiratet ab. Weihe und Missio machen mich aber auch nicht zu einem besseren oder gar wichtigeren Menschen. Ich bin mir tagtäglich meiner Unzulänglichkeiten bewusst. Doch darin begleitet mich der Satz: «Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade.
Alles schien zu passen. Das ist meine Stelle. Ich war mir sicher. Ich wurde nicht genommen. Ich konnte es nicht verstehen. Eine große Enttäuschung. Eine krumme Linie in meinem Leben. Dachte ich. Rückblickend habe ich erkannt: Gott sei Dank hat es nicht geklappt. Mein Leben wäre anders verlaufen. Nicht besser. Am Ende macht Gott es gut Gott schreibt auf krummen Linien gerade. Eine Erfahrung des Glaubens. Ich finde es tröstlich und hilfreich glauben zu können, dass das, was im Moment wie krumme Linien aussieht, von Gott doch wunderbar beschriftet wird. Am Ende macht Gott es gut. Die Josefgeschichte erzählt davon. Lädt uns ein, von Gott genau das zu erwarten. Und darauf vertrauen: ER schreibt auf krummen Linien gerade.
Erkenntnis: Einen Menschen darf man niemals "abschreiben", auch wenn er gerade mit Höchstgeschwindigkeit über eine Kurve brettert, oder schon eine unrühmliche Vergangenheit besitzt; und schon gar nicht, wenn er sich selbst gerade deswegen schämt; denn Gottes Barmherzigkeit ist grenzenlos.
Und wenn wir dann antworten: «Ich bin nicht würdig... » heisst dies, ja ich komme mit allem Zerrissenen und Zerbrochenen vor Dich, im Blick auf Dich steht diese Kraft, gesund zu werden. Dies mit den Menschen in einer feierlichen Danksagung zum Ausdruck zu bringen ist und bleibt immer intensiver innerlichster Wunsch in meiner Berufung als Priester. Der mütterliche Gott Raum zu schaffen, dass wir Gott immer wieder als «den Anderen» erleben können, ist für mich ein zweiter Aspekt. In Hosea 11 wird Gott mit mütterlichen Fähigkeiten beschrieben. Leider wird dieser Text in vielen Deutschübersetzungen falsch formuliert. Die neue Einheitsübersetzung ist da auch nicht ganz am Urtext. Immerhin wird hier von Eltern gesprochen, doch der Urtext spricht unmissverständlich von einer Frau. Der «Mutterschoss», der auflodert oder sich dem Säugling zuneigt, um ihm zu essen zu geben, sind nicht männliche Eigenschaften. Mit den Menschen zu entdecken, dass Gott immer auch noch anders ist, als wir denken, ist für mich eine wichtige Aufgabe.
Nachdem Luis und seine Familie wieder zurück auf den Azoren waren, trafen sie sich, und nach einem Gespräch übergab diese Frau ihr Leben Jesus. Auch wenn wir oft nicht verstehen, warum alles so kompliziert ist und unsere Pläne über den Haufen geworfen werden, schreibt Gott auf krummen Linien gerade. [1] Pastorin Nora Steen hat es so ausgedrückt: "Es heißt ja nicht – Gott biegt alles gerade, sei es noch so krumm. Im Gegenteil: Gott kümmert es nicht, welchen Verlauf eine Lebenslinie nimmt – ob sie geradewegs auf ein bestimmtes Ziel zuläuft oder aber geschlängelt ist, Umwege und gar Sackgassen hat. Wichtig ist nur eins: Er trägt seine eigene Spur in unsere Wege ein, er geht sie mit – auch die [Krummen] Ehrenrunden. " ( Pastorin Nora Steen) [2] Dabei fällt mir die Geschichte Noomis im Buch Ruth ein, die nach vielen Jahren in der Fremde in Moab als arme Witwe in ihre Heimatstadt Betlehem in Juda zurückkehrte. Ihr wurde nicht nur ihr Mann, sondern auch ihre beiden Söhne genommen, so dass sie niemandem zumuten wollte ihr bitteres Schicksal mit ihr zu teilen.
Dies blieb dem zweiten Kind vorbehalten, das Batseba dem David gebar, nämlich Salomo. " Trotz seiner krummen, unrühmlichen, ja kriminellen Vergangenheit zählt König David zu den Vorfahren Jesu und nimmt eine besondere Stellung in seinem Stammbaum ein. David wurden seine Sünden verziehen, weil er seine Taten bereute. David verließ sich auf Gottes Barmherzigkeit. Wie wir im von David verfassten Psalm 51 lesen können, verstand er es, sich selbst - ein großer König - klein zu machen, und Gott aus tiefstem Herzen um Verzeihung zu bitten. In diesem Bittgebet schreibt er: "Gott sei mir gnädig nach deiner Huld. Tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen! Wasch meine Schuld von mir ab und mache mich rein von meiner Sünde! Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen; Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. " Das "sich klein machen" vor Gott hat ihn groß gemacht; sich in das richtige Licht stellen, eigene Schwächen eingestehen, und um Verzeihung bitten.