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In Heinrich Heines Gedicht ist Trauer, Wut und Verzweiflung zwar auch ein Thema, aber aus einem anderen Grund. Der Anstoß dafür ist die politische Lage und die dadurch entstandene Not für die Weber. Die Spinnerin in Brentano empfindet nur ihr eigenes Leid – von der Gesellschaft ist keine Rede. In der zweiten Strophe erklärt sie ihre derzeitige Situation. Sie spinnt zu später Stunde Wolle zu Faden, der Mond allein dient ihr als Lichtquelle. Das Motiv des Mondes kommt noch des Öfteren in Brentanos Gedicht vor. Man kann also dieses "Faden spinnen" als Metapher für das gesamte Leben der Frau betrachten. Es werden in den darauf folgenden Strophen immer wieder die gleichen Worte verwendet. Ein weiteres Zeichen für die sich immer wiederholende Leidensgeschichte und der Trauer, die nicht enden will. Sie beklagt den Tod ihres Geliebten mehrmals auf verschieden Art und Weise, während sie zwischen der grausamen Realität des Todes und ihren Wunschvorstellungen schwelgt. Der Vers: "Seit du von mir gefahren" (Strophe 5/) ist ein Euphemismus, eben eine solche Beschönigung.
Das lyrische Ich erinnert sich an den schönen Klang der Nachtigall, den sie mit ihrer Beziehung assoziiert, da sie zu dieser Zeit mit ihrem Geliebten zusammen war. (V. 3f. ) Die Nachtigall steht symbolisch für die Liebe. Das lyrische Ich hat die Beziehung also als intensiv und schön in Erinnerung. Die letzten beiden Verse der Strophe enthalten mit ihren Anfangswörtern "Das" und "Da" eine Alliteration, welche den Zusammenhang beider Verse betont. Diese Alliteration soll verdeutlichen, dass das lyrische Ich den Gesang so schön fand, da sie zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Liebhaber zusammen war. Da die Strophe von der Erinnerung des lyrisches Ich und somit von der Vergangenheit handelt, ist sie im Präteritum verfasst. Die Handlung der zweiten Strophe findet in der Gegenwart statt und ist daher im Präsens geschrieben. Das lyrische Ich singt, während sie spinnt. 5f. ) Sie denkt an die Vergangenheit und fühlt sich allein, kann jedoch nicht weinen. ) Die Spinnerin kann den Verlust nicht verarbeiten, da sie nicht loslassen will.
13f. ) Der inhaltliche Bezug zur zweiten Strophe wird deutlich, da der Mond wieder mit der Einsamkeit und Eintönigkeit des Lebens des lyrischen Ich in Verbindung gebracht wird. ) Erneut steht der Mond symbolisch für die Sehnsucht. Das lyrische Ich wird so lange einsam sein, wie es dem Geliebten hinterhertrauert. In Vers 15 beschreibt das lyrische Ich ihr Herz als klar und rein. Das Herz steht symbolisch für ihre Liebe und durch das Wort "rein" wird deutlich, dass die Spinnerin ihrem Geliebten keinen Anlass gegeben hat, sie zu verlassen. 15) Dann bittet das lyrische Ich Gott um eine Wiedervereinigung mit ihrem Geliebten. 16) In der sechsten Strophe wird wieder Bezug auf die vierte genommen und sie wurde im Präsens verfasst. Das lyrische Ich bittet Gott erneut um eine Wiedervereinigung mit ihrem Geliebten. 21) Die Spinnerin betont noch einmal ihre Einsamkeit (vgl. 22) und beschreibt den Mond als "klar und rein" (V. 23), wie sie zuvor den Faden und das Herz beschrieben hat. Der letzte Vers nimmt Bezug auf den ersten Vers der zweiten Strophe.
Wie sich in Untersuchungen, die während des ersten Seligsprechungsverfahrens Anna Katharina Emmericks unternommen wurden, erwies, vermischte Brentano in seinen Aufzeichnungen ihre Aussagen mit eigenen Anmerkungen sowie dichterischen Passagen, weshalb es nach heutigem Kenntnisstand schwierig ist, den Inhalt dieser Visionsprotokolle zu bewerten. Den letzten Teil seines Lebens verbrachte er in Regensburg, Frankfurt und München und setzte sich aktiv für die Förderung des katholischen Glaubens ein. Brentano unterstützte Ludwig Achim von Arnim, seinen Schwager, bei der Sammlung von Volksliedern zu "Des Knaben Wunderhorn" (1805-1808), die Gustav Mahler für seinen Liederzyklus nutzte. Er starb in Aschaffenburg. Den letzten Teil seines Lebens verbrachte er in Regensburg, Frankfurt und München und setzte sich aktiv für die Förderung des katholischen Glaubens ein. Brentano unterstützte Ludwig Achim von Arnim, seinen Schwager, bei der Sammlung von Volksliedern zu Des Knaben Wunderhorn (1805-1808), die Gustav Mahler für seinen Liederzyklus nutzte.