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"Romeo und Julia" handelt von Rebellion. Da gibt es zwei verfeindete aristokratische Familien. Deren Kinder tun das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Sie verlieben sich und stellen so eine Verbindung zwischen den feindlichen Lagern her. Damit kann man toll arbeiten! Das klingt nach Dekonstruktion alter Rollenbilder. ÓMARSDÓTTIR: Die Frauen heute werden selbstbewusster, lassen sich nicht mehr alles gefallen, was wiederum die Männer verunsichert. In Zeiten der Me-too-Debatten hat uns die Frage beschäftigt, welche Relevanz ein Stück wie "Romeo und Julia" noch hat. ÓLAFSDÓTTIR: Und wie wir es abseits herkömmlicher Geschlechterdarstellung zeitgemäß umsetzen können. Vor allem im Ballett wird Liebe meist über die Beziehung von Mann und Frau erzählt. Romeo und Julia mit Audiodeskription auf Kampnagel – BSVH. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, über die Situationen von heute nachzudenken. Wie darf man sich das konkret vorstellen? ÓMARSDÓTTIR: Wir beginnen, indem die Tänzer den Zuschauern Schlüssel zum Verständnis des Stücks verraten. Schnell wird klar, dass nicht nach der einen Julia oder dem einen Romeo Ausschau gehalten werden muss.
Das Publikum ist ganz dabei und fühlt sich angesprochen. Dann erklingt die emotionale Ballettmusik von Sergej Prokofjew, die zu dem klassischen Handlungsballett gehört. Automatisch halte ich Ausschau, wer ist ein Montagues (Romeos Familie), wer gehört zu den Capulets (Julias Clan)? Und wo sind Romeo und Julia? Ab und zu freue ich mich über ein kurzes Erkennen, aber es verschwindet sofort wieder. Denn den beiden isländischen Choreografinnen Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir geht es nicht um die Handlung. Sie haben Themen extrahiert. Rebellion etwa, den Tod, und vor allem die Liebe. Nicht die romantisch verbrämte, sondern die sinnliche, brutale, existentielle Sexualität. Und dabei waren sie nicht zimperlich. Statt in Schönheit und Leichtigkeit präsentieren sich die TänzerInnen in ihrer ganzen Körperlichkeit, auch wuchtig und hässlich. Romeo und julia gärtnerplatz neutraubling. Sie springen, zucken, schlittern über die Bühne. Sie bleiben nicht stumm, sie atmen laut und rhythmisch, rufen Namen, schreien. Die Körper werden zu Instrumenten.
Warnung: Dieses Romeo-und-Julia-Ballett ist nicht geeignet als Weihnachtsgeschenk an die tanzende Tochter! Die Altersangabe ist absolut ernst zu nehmen!!!
Herbert Föttinger inszeniert als nächstes Jules Massenets Oper » Werther « als psychologisches Kammerspiel, Premiere ist am 16. Februar unter der musikalischen Leitung von Chefdirigent Anthony Bramall. Eine weitere Uraufführung ist am 23. März das Musical » Mata Hari « von Marc Schubring und Kevin Schroeder. Das Auftragswerk des Staatstheaters am Gärtnerplatz wird inszeniert von Regisseurin Isabella Gregor. Im klassischen Book-Musical und zugleich modernen Pop-Event wird das Theater zum Dancefloor. Inspiriert von Friedrich Schillers »Kabale und Liebe« schuf Giuseppe Verdi seine Oper » Luisa Miller «. Premiere der Inszenierung von Torsten Fischer ist am 5. Romeo und Julia: Jenseits von Nachtigall und Lerche - Münchner Feuilleton. Mai. Der österreichische Choreograf Georg Reischl kehrt in seinem Ballett »Höhenrausch« thematisch in sein Heimatland zurück und zeigt, dass wir das Alte brauchen, um neue Wege gehen zu können. Die Uraufführung des Balletts auf die Sinfonie Nr. 4 von Anton Bruckner findet am 1. Juni statt. Die Premiere der konzertanten Aufführung der Operette » Friederike « von Franz Lehár steht am 8. Juni auf dem Spielplan.
Die letzte Premiere der Saison ist dann Wolfgang Amadeus Mozarts » Figaros Hochzeit « in der Regie von Josef Ernst Köpplinger, der Mozarts Klassiker mit der gehörigen Portion Schärfe und Humor inszeniert. Die Premiere am 29. Juni wird dirigiert von Rubén Dubrowsky. Repertoire Im Repertoire zeigt das Gärtnerplatztheater Höhepunkte aus Oper, Operette, Musical und Tanz. Die Saison 2022 / 2023 wird am 17. September mit dem Musical » Tootsie « eröffnet, es folgt am 24. September die Operette » Die Zirkusprinzessin « von Emmerich Kálmán. Die Oper » Schuberts Reise nach Atzenbrugg « von Johanna Doderer mit dem Libretto von Peter Turrini wird ab dem 30. Romeo und Julia am Gärtnerplatz ein banaler Abend unter Wert für das Staatsballett (Rubrik) | Opera Online - Die Website für Opernliebhaber. März das erste Mal in großer Orchesterfassung aufgeführt werden. Mit dem Musical »Das Lächeln einer Sommernacht« von Stephen Sondheim in der Inszenierung von Josef Ernst. Köpplinger wird ab dem 22. Oktober eine weitere Produktion ins renovierte Haus übernommen. Die Premiere fand am 4. Februar 2016 im Cuvilliéstheater statt. Wolfgang Amadeus Mozarts Oper » Così Fan Tutte « in der Inszenierung von Olivier Tambosi ist ab dem 8. Dezember wieder im Gärtnerplatztheater zu sehen.
Frei assoziierte Problemfelder von Sex bis zu Genderbildern Ob es den beiden Isländerinnen letztlich gelingt, das Bewusstsein heutiger Problemfelder rund um Frauenbilder, Genderfragen oder den Umgang mit Sex, Hass und Gewalt zu weiten, sei dahingestellt. Das Erwachen heftiger Leidenschaft (mitsamt emotionsverdichtendem Schreien) der monströsen Kreaturen setzt sich jedenfalls über den Einsatz der Orchestermusik fort. Crux und tragende Kraft der neuen Gärtnerplatzversion bleibt Sergej Prokofjews hinreißend-vortreffliche, rhythmisch komplexe und hundertfach inszenierte Ballett-Komposition. Trotz Kürzungen lässt die Musik hören, was man auf der Bühne nicht sieht. Romeo und julia gärtnerplatz programm. Und mehr Musik hätte der Gegenentwurf zu jeglicher Werktradition schwerlich füllen können. Und selbst bei inhaltlicher Reduktion auf ein symbolisch verfremdetes, pur introspektives Gefühlskaleidoskop ist die Musik in ihrem Ausdruckspotenzial nicht kaputt zu kriegen. Gerade dann in ein Videokunstwerk gezoomter Hautnahaufnahmen und Zungenküsse auszuweichen (Vladimar Jóhannsson), wenn es zwischenmenschlich zur Sache geht, während davor und danach ein Gros an Bewegungsvokabular genau das ständig zitiert, ist nicht nach jedermanns Geschmack.
Die Tänzer tragen Nacktlook-Trikots und haben darüber fette Pobacken oder einzelne Muskelpakete an Schultern, Armen, Beinen, Bauch oder Rücken gezogen. Sie lassen ihre Arme schwingen, den Atem rasseln und flirten körperlich uranimalisch. Mancher ist sich selbst genug, Begegnungen laufen nicht nur zartfühlend ab. Was die Posen sollen, ist eindeutig, ihre mal gruppenintern ausgerichtete, dann mehr publikumsadressierte Anmache zweideutig. Visuelle Flut in rot Von dieser Kluft zwischen Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit zehrt die gesamte choreografische Uraufführung – augenzwinkernd, auf die Dauer aber etwas wiederholungslastig gepaart mit zahlreichen slapstickartigen Einfällen. Romeo und julia gärtnerplatz alm. So zum Beispiel der Personifikation eines zuckenden, dann krampfenden Herzens, erst in rotem, zum Schluss in schwarzem Ballonoutfit. Genremixturen aus Cheerleader-Dynamik, visueller Opulenz, roher Drastik und zum Schmunzeln verleitendem Beiwerk nutzen sich im Gegensatz zu gut auschoreografierter Handlung eben schneller ab.