actionbrowser.com
Ein Traum, der mit dem Schlaf aufhört. Ein Schaum, den Flut und Wind verzehrt. Ein Heu, das kurze Zeite bleibet. Die Spreu, so mancher Wind vertreibet. Ein Kauf, den man am End bereut. Ein Lauf, der schnaufend schnell erfreut. Ein Wasserstrom, der pfeilt geschwind. Die Wasserblas', die bald zerrinnt. Ein Schatten, der uns macht schabab. Die Matten, die gräbt unser Grab. Heinrich Heine (1797-1856) Mein Kind, wir waren Kinder... Mein Kind, wir waren Kinder, Zwei Kinder, klein und froh; Wir krochen ins Hühnerhäuschen, Versteckten uns unter das Stroh. Wir krähten wie die Hähne, Und kamen Leute vorbei – »Kikereküh! Zeit-Gedicht, Zeit-Gedichte. « sie glaubten, Es wäre Hahnengeschrei. Die Kisten auf unserem Hofe, Die tapezierten wir aus, Und wohnten drin beisammen, Und machten ein vornehmes Haus. Des Nachbars alte Katze Kam öfters zum Besuch; Wir machten ihr Bückling' und Knickse Und Komplimente genug. Wir haben nach ihrem Befinden Besorglich und freundlich gefragt; Wir haben seitdem dasselbe Mancher alten Katze gesagt. Wir saßen auch oft und sprachen Vernünftig, wie alte Leut', Und klagten, wie alles besser Gewesen zu unserer Zeit; Wie Lieb' und Treu' und Glauben Verschwunden aus der Welt, Und wie so teuer der Kaffee, Und wie so rar das Geld!
( aus dem Englischen von Arthur Schopenhauer) ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Ein Traum, der mit dem Schlaf aufhört. Ein Schaum, den Flut und Wind verzehrt. Ein Heu, das kurze Zeite bleibet. Die Spreu, so mancher Wind vertreibet. Ein Kauf, den man am End bereut. Ein Lauf, der schnaufend schnell erfreut. Ein Wasserstrom, der pfeilt geschwind. Die Wasserblas, die bald zerrinnt. Gedicht die zeit online. Ein Schatten, der uns macht schabab. Die Matten, die gräbt unser Grab. ( Georg Philipp Harsdörffer, 1607-1658) Der Augenblick Warum denn währt des Lebens Glück Nur einen Augenblick? Die zarteste der Freuden Stirbt wie der Schmetterling, Der, hangend an der Blume, Verging, verging. Wir ahnen, wir genießen kaum Des Lebens kurzen Traum. Nur im unsel'gen Leiden Wird unser Herzeleid In einer bangen Stunde Zur Ewigkeit. ( Johann Gottfried Herder, 1744-1803) Der Titel des Herder-Gedichts führt zu der Strategie, die nicht nur von Dichtern gerne als die rechte Behandlung der Zeit empfohlen wird: Nutze den Augenblick und lebe im Jetzt, gemäß dem lateinischen Carpe diem (wörtlich: Pflücke den Tag). Betrachtung der Zeit Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen, Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen Der Augenblick ist mein, und nehm' ich den in acht So ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.
( Andreas Gryphius, 1616-1664) An Leukon Rosen pflücke, Rosen blühn, Morgen ist nicht heut! Keine Stunde lass entfliehn, Flüchtig ist die Zeit! Trinke, küsse! Sieh, es ist Heut Gelegenheit! Weisst du, wo du morgen bist? Aufschub einer guten That Hat schon oft gereut! Hurtig leben ist mein Rath, ( Johann Wilhelm Ludwig Gleim, 1719-1803) Doch nicht immer ist das "Jetzt, Jetzt, Jetzt" die beste Strategie. Zu viel Hektik schadet der Gesundheit. Die Zeit hat jedoch auch eine heilende eine Eigenschaft, die medizinisch kaum erforscht ist: Sie heilt alle Wunden. Gedicht die zeit fährt auto. Überlass es der Zeit Erscheint dir etwas unerhört, Bist du tiefsten Herzens empört, Bäume nicht auf, versuchs nicht mit Streit, Berühr es nicht, überlass es der Zeit. Am ersten Tage wirst du feige dich schelten, Am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten, Am dritten hast du's überwunden; Alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter. ( Theodor Fontane, 1819-1898) Nicht nur als Heilerin ist die Zeit ein besonderes Phänomen, auch physikalisch verhalten sich die Dinge in ihr anders als in den drei räumlichen Dimensionen.
Diß kömmt aus mir und dir, von dem du bist und ich. Der Mensch ist in der Zeit; sie ist in ihm ingleichen, doch aber muß der Mensch, wenn sie noch bleibet, weichen. Die Zeit ist, was ihr seid, und ihr seid, was die Zeit, nur daß ihr wenger noch, als was die Zeit ist, seid. Ach daß doch jene Zeit, die ohne Zeit ist, käme und uns aus dieser Zeit in ihre Zeiten nähme, und aus uns selbsten uns, daß wir gleich könten sein, wie der itzt jener Zeit, die keine Zeit geht ein! ( Paul Fleming, 1609-1640) Folgt man Geibels Vorschlag nicht, verzichtet auf die abstrakte Erfassung des Phänomens Zeit und geht etwas näher heran, stößt man unweigerlich auf die Vergänglichkeit des Menschen. Gedichte zum Thema "zeit" | Gedichtesammlung.net. Das Leben des Menschen Das Leben ist Ein Laub, das grünt und falbt geschwind. Ein Staub, den leicht vertreibt der Wind. Ein Schnee, der in dem Nu vergehet. Ein See, der niemals stille stehet. Die Blum, so nach der Blüt verfällt. Der Ruhm, auf kurze Zeit gestellt. Ein Gras, das leichtlich wird verdrucket. Ein Glas, das leichter wird zerstucket.