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Bertolt Brecht, Über die Bezeichnung Emigranten Die Epoche 1933-1945 Bertolt Brecht Kapitel Nationalsozialismus und Exil P Biographie S. 290 und 322 im Buch Über die Bezeichnung Emigranten (1937) T14 A m 28. Februar 1933, einem Tag nach dem Reichstagsbrand, verließ Bertolt Brecht die Stadt Berlin und flüchtete über mehrere Stationen in Europa in die USA. Im Jahr 1933 wurden seine Werke von den Nationalsozialisten verbrannt, zwei Jahre später wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Das Gedicht Über die Bezeichnung Emigranten verfasste Brecht 1937. Es gehört zur Gedichtsammlung Svendborger Gedichte, die im Exilverlag Malik erschien. Die Sammlung wurde nach dem Ort Svendborg (Dänemark) benannt, in dem sich Brecht während seines Exils fünf Jahre aufhielt. In dem Gedicht Über die Bezeichnung Emigranten wehrt sich der Autor gegen die Bezeichnung "Emigranten", weil er eine Freiheit impliziert, die den "Vertriebenen" nicht gegeben ist. Das Gedicht deckt sich nicht nur mit der Biographie Brechts, sondern es spiegelt auch das Denken vieler Schriftsteller in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wieder, wonach der "braune Terror" bald vorbei und die Rückkehr in die deutsche Heimat nur eine Frage der Zeit sei.
,. - Über die Bezeichnung Emigranten Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab: Emigranten. Das heißt doch Auswandrer. Aber wir Wanderten doch nicht aus, nach freiem Entschluss Wählend ein andres Land. Wanderten wir doch auch nicht Ein in ein Land, dort zu bleiben, womöglich für immer Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte. Und kein Heim, ein Exil soll das Land sein, das uns da aufnahm Unruhig sitzen wir so, möglichst nahe den Grenzen Wartend des Tags der Rückkehr, jede kleinste Veränderung Jenseits der Grenze beobachtend, jeden Ankömmling Eifrig befragend, nichts vergessend und nichts aufgebend Und auch verzeihend nichts, was geschah, nichts verzeihend. Ach, die Stille der Sunde täuscht uns nicht! Wir hören die Schreie Aus ihren Lagern bis hierher. Sind wir doch selber Fast wie Gerüchte von Untaten, die da entkamen Über die Grenzen. Jeder von uns Der mit zerrissenen Schuhn durch die Menge geht Zeugt von der Schande, die jetzt unser Land befleckt. Aber keiner von uns Wird hier bleiben.
Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab: Emigranten. Das heißt doch Auswandrer. Aber wir Wanderten doch nicht aus, nach freiem Entschluss Wählend ein andres Land. Wanderten wir doch auch nicht Ein in ein Land, dort zu bleiben, womöglich für immer Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte. Und kein Heim, ein Exil soll das Land sein, das uns da aufnahm Unruhig sitzen wir so, möglichst nahe den Grenzen Wartend des Tags der Rückkehr, jede kleinste Veränderung Jenseits der Grenze beobachtend, jeden Ankömmling Eifrig befragend, nichts vergessend und nichts aufgebend Und auch verzeihend nichts, was geschah, nichts verzeihend. Ach, die Stille der Sunde täuscht uns nicht! Wir hören die Schreie Aus ihren Lagern bis hierher. Sind wir doch selber Fast wie Gerüchte von Untaten, die da entkamen Über die Grenzen. Jeder von uns Der mit zerrissenen Schuhn durch die Menge geht Zeugt von der Schande, die jetzt unser Land befleckt. Aber keiner von uns Wird hier bleiben. Das letzte Wort Ist noch nicht gesprochen.
Über die Bezeichnung Emigranten by lava ahmad
Sein Exilantsein ist schon die erste Anspielung auf Brechts Leben, da er auch ins Exil flüchten musste. Das Lyrische Ich möchte ebenfalls nicht im Exil bleiben, geschweige denn das Exil als Heimat nehmen, da er schon eine eigen Heimat hat. Doch aus dieser Heimat wurde das Lyrische Ich vertrieben, es musste fliehen. Durch die drei negativen Begriffe "flohen", "Vertrieben" sowie "Verbannt", die hintereinander in der siebten Zeile auftauchen, könnten die negative Stimmung des Lyrischen Ichs widerspiegelt werden. Durch den Einbau einer Epiphrasis in der siebten Zeile: "Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte" stellt das Lyrische Ich sein gezwungenes Auswandern klar, indem er den Abgeschlossenen Satz fortsetzt, um seien Gefühle und seine Widerstandslosigkeit zu verdeutlichen. In der letzten Zeile, der ersten Strophe grenzt er die Begriffe "Heimat" und "Exil" voneinander ab. Anstatt zu schreiben: " Und (... ) ein Exil soll das Land sein (.. )", fügt er die Wörter " kein Heim" (Z.
Verwendung der Personenbezeichnung In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.
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