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Für Säuglinge könnte eine Überreizung nachhaltige Folgen haben – und genau das Gegenteil von dem bewirken, was möglicherweise wohlmeinende Eltern bezwecken wollten. "Überstimulation durch wiederholte Geräusche oder andere Reize, wie sie in der modernen Gesellschaft häufig sind, könnten lebenslange Nachwirkungen auf die Durchblutung des Gehirns und den Stoffwechsel der Hirnzellen haben", konstatieren sie. Das könnte das Gehirn der Betroffenen im späteren Leben sogar anfälliger für Gefäßschäden durch Bluthochdruck, Diabetes oder andere Erkrankungen machen. Ist zu starkes Wippen oder Schaukeln genannt gefhrlich? | Frage an Kinderarzt Dr. med. Andreas Busse. Noch sind zwar weitere Studien nötig, um zu prüfen, ob die Ergebnisse der Mäuseversuche tatsächlich auf Menschen übertragbar sind. Die Forscher raten jedoch zur Vorsicht. Quelle: Christina Whiteus (Yale University, New Haven) et al., Nature, doi: 10. 1038/nature12821 © – Nadja Podbregar
Frühes Lernen ist heute im Trend: Viele Eltern wollen ihrem Kind den besten Start ins Leben geben und sorgen daher schon im Kleinkindalter oder sogar noch früher dafür, dass ihr Nachwuchs so viele Reize und Anregungen wie möglich erhält. Das Spektrum reicht von Beschallung mit speziellen Liedern oder Sprachprogrammen über Babygymnastik bis hin zu kindgerechten Lernspielen. Doch eine Studie von US-Forschern mit Mäusen weckt nun Bedenken: Erhielten Jungtiere zu viel Stimulation durch wiederkehrende Geräusche oder Bewegung, bremste dies das Wachstum von Gefäßen in ihrem Gehirn – meist irreversibel. Dieser Effekt könnte auch beim Menschen auftreten, warnen die Forscher. Federwiege schädlich gehirn und geist july. Im frühen Kindesalter werden im Gehirn entscheidende Weichen gestellt: Das bei der Geburt noch unreife Gehirn entwickelt sich und legt wichtige Leitungsbahnen neu an, baut andere aus oder reduziert sie wieder. Auch die Blutversorgung des Gehirns wird in dieser Phase ausgebaut. Nach und nach entstehen so die komplexen Strukturen, die dem Denken, Lernen und Gedächtnis zugrunde liegen.
Studien zeigen, dass die Art, wie diese Verknüpfungen reifen, stark damit zusammenhängt, welche Umwelteinflüsse und Reize ein Kind in dieser kritischen Zeit erfährt. Um eine möglichst gute Entwicklung zu fördern, versuchen daher viele Eltern, ihre Kinder schon so früh wie möglich stimulierenden Erfahrungen auszusetzen – vielfach auch aus Angst, dem Nachwuchs sonst wichtige Chancen zu verbauen. Reizüberflutung im Mäusekäfig Christina Whiteus und ihre Kollegen von der Yale University in New Haven haben nun genauer untersucht, welche Spuren frühe Reize und Stimulationen in der Gefäßarchitektur des Gehirns hinterlassen – den feinen Äderchen, die die sauerstoffhungrigen Hirnzellen mit Nachschub versorgen. Diese Gefäße erhalten ebenfalls erst nach der Geburt allmählich ihre volle Ausprägung. Babys: Zuviel Stimulation könnte schaden - wissenschaft.de. Für ihre Studie setzten sie junge Mäuse ab dem 15. Tag nach der Geburt verschiedenen Reizen aus. Einige Tiere wurden als Kontrollen in einem ganz normalen Gehege gehalten, andere wurden künstlich einiger Sinneseindrücke beraubt, indem die Forscher ihnen die Tasthaare kürzten.