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Nettetal: Im Mittelalter sprachen Schöffen hier Recht Hoch oben, auf der unwirtlichen Heide, waren die Gerichtsstätten des Herzogtums Geldern für den Bezirk Krickenbeck angesiedelt. Die Flächen wurden im Ramen der "Euroga 2002plus" freigelegt und wieder sichtbar gemacht. Sühnegericht – Mittelalter-Lexikon. An den einzelnen Stellen gibt es Hinweistafeln mit Erklärungen, vom Schöffengericht über Geer und Galgenberg bis zur Geestekull. Foto: Franz-Heinrich Busch Im Zuge der "Euroga 2002plus" hat der VVV Hinsbeck eine mittelalterliche Gerichtsstätte des Amtes Krickenbeck wieder sichtbar gemacht. Der historische Platz kollidiert mit der mündlichen Überlieferung des Galgen-Standortes. Als im Winter der 1950erJahre noch richtig viel Schnee fiel, war es ein besonderes Vergnügen, bäuchlings auf dem Schlitten (oder auch sitzend) vom Hinsbecker Höhenplatteau aus "in die Tiefe" zu fahren - nicht nur in der Nähe des Amandusbrunnens, sondern auch - mit einem wohligen Schauer in der Magengegend - vom Galgenberg aus. Dieser lag einige Meter weiter nordwestlich vor dem Taubenberg, auf dem heute der Aussichtsturm steht.
So entstand in manchen Stadträten eine Schöffenbank, etwa in Aachen, Köln, Frankfurt am Main oder Nürnberg. Diese Schöffen hatten in der Regel bis weit in das 17. Jahrhundert hinein keine juristische Ausbildung. [9] Römisches Recht [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Ab dem 15. Jahrhundert wurden die bestehenden volksgerichtlichen Strukturen durch das römische Recht ersetzt. Für die Schöffengerichte bedeutete das, dass sie durch Gerichte abgelöst wurden, die mit studierten Juristen besetzt waren. Schöffengericht im mittelalter. Das geschah zunächst auf oberster Ebene, 1451 mit der Einrichtung des Reichskammergerichts und in Frankreich des Parlement de Paris. Auf der darunter liegenden Ebene setzte die Forderung nach einer fachlichen Qualifikation, also Kenntnis des römischen oder kodifizierten Rechts, im 16. Jahrhundert ein, zum Teil aber auch in der Form, dass das Schöffengericht erhalten blieb, nun aber gefordert wurde, dass die Schöffen eine entsprechende Qualifikation aufwiesen. [2] Insgesamt aber setzte eine Verdrängung der althergebrachten Schöffengerichtsbarkeit zugunsten römisch-rechtlich organisierter Gerichte ein.
Neben ihrer primären Tätigkeit in der streitigen Gerichtsbarkeit übernahmen Schöffen auch zunehmend Aufgaben der freiwilligen Gerichtsbarkeit, etwa die Beglaubigung von Urkunden und andere öffentlich-rechtliche Aufgaben, wie Markt- oder Forstaufsicht und in Wasser- und Weideangelegenheiten. [2] Die Gerichtsschöppen in Dörfern waren zumeist Bauern. Bei den Landgerichten gab es die Landschöppen (auch Amtslandschöppen genannt, die Bezeichnungen variieren regional). Das Schöffenamt konnte an den Besitz bestimmter Güter gebunden sein, etwa an die Amtslandschöppengüter oder Saupengüter im sächsischen Amt Rochlitz. [7] Diese Saupen konnten sich über mehrere Dörfer verteilen, die dann eine eigene "Gerichtsgemeinde" mit einem eigenen Saupenrichter bildeten. Schöffengericht im mittelalter online. Die Gerichtsschöffen waren in Südhessen von Abgaben sowie Frondiensten entbunden. [8] Eine besondere Funktion entwickelten die städtischen Schöffengerichte: Da sich im Schöffengericht die wohlhabenderen Einwohner versammelten, entwickelte sich das Schöffengericht zu einem kommunalen Leitungsorgan neben dem Schultheißen.
Ob im Sumpf unterhalb des steil abfallenden Geländes nun wirklich Leichname abgesunken sind, ist nicht festgestellt worden. Doch der Wanderer braucht nicht nur schaurige Gedanken zu haben. Die Gerichtsstätte war nämlich auch Treffpunkt für die politische Elite. Überliefert ist, dass der Venloer Bürgermeister 1397 zur "geer" ritt, dass sich Abordnungen der Gemeinden zum "Heimgeding" trafen, um über Rechte und Privilegien aufgeklärt zu werden. Im Dezember 1465 wurden Ritterschaft, Landschöffen und Geschworene geladen, um Herzog Adolf von Geldern zu huldigen. Die Hallischen Schöffenbücher : Kulturfalter Halle. Die Viersener Schöffen und Geschworenen kamen 1570 nach Hinsbeck, als ein neuer Amtmann vereidigt wurde. Das Gericht verlor seine Bedeutung, als 1673 Herrschaftsrechte verkauft wurden: Hinsbeck, Leuth, Wankum und Herongen fielen an den Freiherrn von Schaesberg, Lobberich an die Herren von Bocholtz. Recht gesprochen wurde im Schaesbergschen Beritt nun im Schloss Krickenbeck, Rad und Galgen von "op de geer" wurden aber noch weiter genutzt, bis Franzosen und Preußen das Kommando im Rheinland übernahmen.