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Ein kurzes Video über Bogensport mit sehbehinderten und blinden Menschen. Durchgeführt wird das im 14. Bezirk in Wien beim Blinden- und Sehbehinderten Verband von Enikö Bodor, Daniela Riess, Lukas Rein und Maximilian Ryba
Dort gibt es einen sogenannten "Stand". Das ist die Vorrichtung für die Füße, damit unser Personenkreis weiß, wie er zu stehen hat. 2 Auslassungen für die Füße zeigen an, wo diese hinein müssen, dahinter ist zur besseren Orientierung eine Art Rahmen genagelt. Damit die Ausrichtung des Körpers einfacher wird, gibt es eine Art "Stativ", an dem der Blinde oder Sehbehinderte seinen Arm ausstreckt. Berührt er mit seiner linken Hand, mit der er den Bogen hält den daran angebrachten haptischem Anlagepunkt, steht er korrekt. Bogenschießen für blindés. Wenn er die endgültige Schießhaltung (sie besteht aus 4 Positionen) eingenommen hat, legt er den Pfeil ein und strafft mit der rechten Hand die Sehne. Nachdem wir die endgültige Schießposition eingenommen hatten, musste ein sehender noch minimal die Armhaltung (Höhe, Beugung) korrigieren, Bevor wir schießen konnten, damit der Pfeil auch wirklich die Mitte treffen kann. Ich gehe aber davon aus, dass Mitglieder, die länger üben, diese "Feinkorrektur" nicht mehr benötigen, da sie die 4 Positionen so verinnerlicht haben, und somit auch korrekt stehen, um den Pfeil schießen zu können.
Fred Borthmes erklärt es so: "Das Wichtigste ist die Körperwahrnehmung. " Taktil, also mit dem Tastsinn, erfasst der Blinde, was er wissen will. Das kann auch so aussehen, dass der Anleitende die korrekte Schießhaltung einnimmt und der Sehbehinderte ihn dabei abtastet, sozusagen die Haltung abscannt. Personalintensiv ist die Zusammenarbeit mit Blinden, immer trifft ein Lehrer auf einen Schüler. Bald schon zischen die ersten Pfeile in Richtung der sechs Meter entfernten Zielscheiben. Erstaunlicherweise verfehlen nur wenige das Ziel und müssen dann, in einer Schießpause, im Gras gesucht werden. "Etwas weiter links, ja so, etwas tiefer, und jetzt lösen" - blinde Bogensport-Neulinge "verlassen sich blind" auf Routiniers, und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Wie ein Blinder zum Bogenschützen wird - Berliner Morgenpost. Und ein Selbstversuch des Autors dieser Zeilen zeigt: Der "blind", aber unter Anleitung abgefeuerte Pfeil traf besser als alle anderen zuvor. Unter den rund 20 Personen ist auch Marita Bürmann-Eigler. Sie leitet die ABSH-Regionalgruppe Stuttgart, von der auch einige Mitglieder angereist sind.