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"Die Schöne und das Biest" ist eine echte Rock N'Roll-Räuberpistole, die als Nachfolger von "Bonnie & Clyde" aus dem Jahr 1996 gelten kann. Auch dramatische Balladen, spätestens seit "Alles aus Liebe" ein Spezialgebiet von Campino, sind mit "Geisterhaus" und "Alles passiert" vertreten. Fazit: "Laune der Natur" ist vielseitig und gut ausbalanciert Eine Neuerfindung leisten sich die Toten Hosen im 35. Karrierejahr natürlich nicht mehr. Fußball-Chöre, wuchtige Riffs und aufbrausende Melodien sind noch immer die Zauberformel für die typische Hosen-Hymne. Mit dem Druck, der durch den Erfolg von "Ballast der Republik" entstanden ist, gehen Die Toten Hosen auf "Laune der Natur" souverän um. Von Coolness-Zwängen und Punk-Gütesiegeln haben sie sich ohnehin schon lange freigemacht. "Wie viele Jahre kann das so weitergehn? " singen sie im Song "Wie viele Jahre (Hasta La Muerte)", der die Bandgeschichte ironisch Revue passieren lässt. Die toten hosen laune der natur kritik. Nach dem Hören des vielseitigen 16. Albums, das alle Stärken der Band sorgsam ausbalanciert, kann es auf die Frage nur eine Antwort geben: Die Toten Hosen sind noch lange nicht am Ende.
"Schützenfestschlager", "weichgespült" und "volltrunken": Was Toten-Hosen-Fans an "Feiern im Regen" nervt Die Toten Hosen vor der Düsseldorfer Tonhalle. Foto: Bretz, Andreas (abr) Sind sich die Toten Hosen mit ihrem jüngsten Song untreu geworden? Manche Fans scheinen das zu denken. Schaut man in die Kommentare im Netz, liest man viel Kritik für das spezielle musikalische Projekt. Ist das noch Punk oder kann das weg? So in etwa kann man die Diskussion zusammenfassen, die im Netz über den neuen Song der Toten Hosen geführt wird. Mitte Oktober ist "Feiern im Regen" erschienen - wohlgemerkt als Single-Auskopplung des Akustik-Albums "Alles ohne Strom". Allein auf Youtube wurde der Song eine knappe halbe Million mal angeklickt. Mehr als 7000 User klickten auf "Gefällt mir". Die Toten Hosen, neues Album "Laune der Natur": Busfahrer der deutschen Seele - DER SPIEGEL. Doch die Kommentare darunter sind überwiegend negativ. "Kaum zu ertragen", "Schützenfestschlager", "belanglos und beliebig", "einlullender Deutsch-Pop" – vielen Youtube-Nutzern ist der Song offensichtlich zu soft. "Von einer Punkrock-Band mit sozial kritischen Texten und wirklichen Aussagen zu einer weichgespülten Karnevals-Truppe mit Texten für Volltrunkene ohne Brain", schreibt einer.
Hosen-Seele auf Reisen Saß man während ihres ersten Albums, 1982, noch mit ihnen im Opel und hörte Punk, der (übrigens auch sehr deutsch) Amerika und Großbritannien imitierte, so hatten sie schon damals den exakt gleichen Unterton: Sehnsucht. Wegwollen aus diesem Düsseldorf. Der Anti-Patriotismus, das sich immer irgendwie Wegsehnen, weil es woanders - London? Buenos Aires? - aufregender zu sein scheint, bei zeitgleich ambivalent spöttelnder Heimatliebe ("Modestadt Düsseldorf") - genauso geht die deutsche Hosen-Seele auch heute noch auf Reisen. Foto: Gregor Fischer/ dpa Nach 30 Jahren Bandgeschichte fuhren die Hosen mit "Tage wie diese" 2012 ihren größten Hit ein. "Laune der Natur" von Die Toten Hosen – laut.de – Album. Auf ihrem neuen Album sitzt man mit ihnen nun im "ICE nach Düsseldorf", zurück nach Hause also. Musikalisch geht es in vielen Tracks trommelnder, schmutziger und schneller zu als auf dem Vorgänger. "Urknall" etwa eröffnet das Album mit Maximalgeschwindigkeitsschlagzeug und sirenenhafter E-Gitarre, ganz so, als würde man sich mit aller Kraft abstoßen wollen, von allen Stadionschlager-Erwartungen.
TURN ON-Albumwertung: 4/5