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Die NS-Propaganda schilderte immer wieder, wie das "internationale Judentum" die Weltherrschaft an sich reißen wolle, was gleichbedeutend sei mit dem Untergang des deutschen Volkes. Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 erreichte der nationalsozialistische Antisemitismus eine neue Qualität. Innerhalb kürzester Zeit wurden alle antijüdischen Bestimmungen des "Altreichs" auf Österreich - nunmehr als Ostmark bezeichnet - übertragen. Besonders forciert wurden in Österreich Auswanderung und Vertreibung. Dafür zuständig war Adolf Eichmann, der in Wien die "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" organisierte. Die 4 phasen der judenverfolgung. Die Erfahrungen, die Eichmann in Wien bei der Vertreibung der Juden sammelte, wurden nur wenig später im ganzen Deutschen Reich umgesetzt. Um den Druck auf die jüdische Bevölkerung zu verstärken und deren Bereitschaft zur Auswanderung zu steigern, wurden im Frühsommer 1938 in Berlin die Geschäfte jüdischer Inhaber beschmiert und im Zuge der Aktion " Arbeitsscheu Reich " gegen "Asoziale" und "Kriminelle" zahlreiche Juden willkürlich verhaftet.
1933 bis 1945 Antisemitisches Denken war eine der wichtigsten Grundlagen der nationalsozialistischen Ideologie. Hitler hatte die " Vernichtung der Juden " bereits früh und immer wieder angekündigt. Schon kurz nach Machtantritt der NSDAP 1933 begann die staatliche Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich. Zum Stadtbild im nationalsozialistischen Deutschland gehörten beispielsweise Schaukästen der antisemitischen Zeitschrift "Der Stürmer" – wie auf dem Foto aus Worms zu sehen. Geschichte des jüdischen Volkes: Juden und Christen - Völker - Kultur - Planet Wissen. Höhepunkt der Judenverfolgung vor dem Zweiten Weltkrieg war der Novemberpogrom 1938, bei dem über 1400 Synagogen und jüdischen Bethäuser in Brand gesteckt und verwüstet wurden. Unbekannter Fotograf: "Stürmer"-Kasten in Worms, Foto von 1933 | Vollständiges Bild und Bildnachweis ( Bundesarchiv Bild 133-075, Worms, Antisemitische Presse, "Stürmerkasten", CC BY-SA 3. 0 DE, Wikimedia) Die "Vernichtung der Juden" setzte die NS-Führung und in erster Linie die SS ab dem Jahr 1941 in die Tat um.
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Nach heutigen Schätzungen wurden etwa 5, 7 Millionen Menschen aus allen besetzten europäischen Ländern systematisch ermordet – nur weil sie jüdischer Abstammung waren. Die SS richtete hierfür sogenannte Vernichtungslager ein, in denen die Menschen vergast und anschließend verbrannt wurden. Knapp die Hälfte der Opfer des Holocausts kamen nicht in diese Vernichtungslager, sondern wurden von Erschießungskommandos ermordet. Der Völkermord an den Juden wird heute meist als Holocaust (altgriechisch: "vollständig verbrannt") oder Shoa (hebräisch: "Heimsuchung") bezeichnet. Es gab auch noch weitere Menschengruppen, die im Nationalsozialismus systematisch ermordet wurden – beispielsweise Menschen mit Behinderungen oder die Sinti und Roma. Auch gab es im 20. 4 phasen judenverfolgung. Jahrhundert eine Reihe weiterer Völkermorde (siehe hierzu das segu-Modul: Streit um ein Wort: Völkermord). Der Holocaust gilt im Vergleich als derjenige mit den meisten Todesopfern und der radikalsten Planung und Durchführung. In dieser Modulserie lernst du verschiedene Aspekte zur Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Menschen, zur Durchführung des Holocaust sowie zum schwierigen Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus kennen.