actionbrowser.com
Wenn kein System davor schützt, muss der Fahrer also selbst antiblockierend tätig werden. Der Reifen kann umso mehr Bremskraft auf die Straße übertragen, je mehr Gewicht auf ihm lastet. Aufgrund der dynamischen Radlastverteilung beim Bremsen verlagert sich das Motorrad immer weiter nach vorne. Im Extrem lastet das gesamte Motorradgewicht mitsamt dem des Fahrers, Beifahrers und Gepäcks auf dem Vorderrad. Reißt der Fahrer ruckartig am Bremshebel, blockiert das Vorderrad, noch bevor sich genügend Gewicht nach vorne verlagert hat. Steigert er den Bremsdruck dagegen kontinuierlich, innerhalb etwa einer halben Sekunde, hat das Vorderrad genügend Zeit, die Last aufzunehmen, und der idealerweise warme Reifen kann sich mit der Fahrbahn verzahnen. Motorrad mit abs oder ohne w. Also die Bremse erst leicht anlegen und dann immer stärker zupacken, ganz nach der Maxime, so schnell wie möglich und so behutsam wie nötig. Wer die Hinterradbremse einen Sekundenbruchteil vor der vorderen betätigt, gewinnt zusätzliche Stabilität. Das Motorrad zieht sich dadurch auch hinten in die Feder, das Hinterrad kann ein wenig länger führen und Bremskraft übertragen.
"Normales" Bremsen sollte genauso ablaufen. Einen Sekundenbruchteil bevor er die Vorderradbremse betätigt, tippt der Fahrer die Hinterradbremse an. Dadurch zieht sich das Motorrad auch hinten in die Feder und bleibt während des Bremsens etwas länger stabil. Durch die Verzögerung verlagert sich das Gewicht nach vorne, die Bremskraft am Handhebel kann dadurch im Verlauf der Bremsung beträchtlich gesteigert werden. ABS bei Motorrädern - TCS Schweiz. MOTORRAD-Tipp Gutes Bremsen beginnt beim richtigen Sitzen. Knieschluss und Körperspannung helfen, möglichst wenig Gewicht am Lenker abzustützen. Den Bremsdruck schnell und kontinuierlich aufbauen statt ruckartig am Hebel ziehen. Das verhindert ein Blockieren. Wenn es doch passiert, Bremse kurz lösen und neu anlegen.
Bremstests mit Motorrädern mit und ohne ABS haben gezeigt: Das Anti-Blockier-System hilft, Unfälle zu vermeiden und Unfallfolgen zu mindern. Leider sind in der Schweiz bisher nur sehr wenige Motorräder mit ABS ausgerüstet. Im Jahr 2016 sind auf Schweizer Strassen 999 Motorradfahrer schwer und 43 tödlich verunfallt. Obwohl sich 30-40% der tödlichen Motorradunfälle mit einem Anti-Blockier-System verhindern liessen, sind bislang nur ca. Bremsweg mit und ohne ABS? (Bremsen). 15% der 400'000 in der Schweiz immatrikulierten Bikes mit ABS ausgestattet. Ein vom TCS in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) durchgeführter Test verdeutlicht, dass der Bremsweg mit ABS kürzer ist, Bremsmanöver so besser und sicherer werden sowie die Sturzgefahr verringert und die Sicherheit erhöht wird. Mehr Sicherheit für Motorradfahrer Gerade zu Beginn der Motorradsaison lohnen sich Hinweise auf die grundlegende Bedeutung von sicherem Fahren im Strassenverkehr. Insbesondere Bremsmanöver bergen gewisse Risiken, da Vorder- und Hinterradbremse meistens separat dosiert werden.