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Beim frühkindlichen Autismus sind häufig die Sprachentwicklung und der richtige Sprachgebrauch betroffen. Die Ursachen für Autismus-Spektrum-Erkrankungen sind vielfältig und bislang unzureichend verstanden. Allerdings steigt das Wissen über genetische Defekte als Ursache für Autismus-Spektrum-Störungen in jüngerer Zeit rasant an. So ist seit einigen Jahren bekannt, dass die Störung eines bestimmten Gens, Cacna2d3, das einen Bestandteil eines Calciumkanals kodiert, zu schweren Autismus-Störungen führt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität des Saarlandes konnten in einer nun veröffentlichten Studie zeigen, dass der Verlust der Funktion des Gens Cacna2d3 bei Mäusen zu einer gestörten Verarbeitung beim Hören führt. "Die Defizite führen dazu, dass Mäuse bestimmte wichtige akustische Signale nicht differenzieren können", erklärt Jutta Engel, Professorin für Biophysik. Arbeitsgruppenleiterin und Neurowissenschaftlerin PD Dr. Simone Kurt aus ihrer Abteilung leitete die Studie.
Trotz 50jähriger Forschungstätigkeit gibt es bisher kein allgemein anerkanntes Erklärungsmodell. Nicht zuletzt die sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen legen nahe, dass es keine gemeinsamen - alle autistische Menschen gleichermaßen betreffende - Ursachen für die massive Entwicklungsstörung gibt. Nach heutiger Erkenntnis werden allerdings organische Faktoren und genetische Einflüsse besonders hervorgehoben. Diese wiederum werden für die Informations- und Wahrnehmungsverarbeitungsstörung autistischer Kinder verantwortlich gemacht. Der autistische Mensch kann trotz meist intakter Sinnesorgane die zahlreichen Reize aus dem eigenen Körper und dem umgebenden, sozialen Raum zwar aufnehmen, sie aber oft nicht sinnvoll selektieren, miteinander verbinden, wiedererkennen, einordnen und mit bleibender Bedeutung versehen. Das teilweise bizarr anmutende autistische Verhalten kann danach als Versuch des autistischen Menschen interpretiert werden, in einer mehr oder weniger unverstandenen Welt zurecht zu kommen.
Risikofaktoren des Lebensstils Früher glaubte man, dass bestimmte Impfstoffe ASS verursachen könnten. Umfangreiche Forschungen haben diese Theorie jedoch untersucht und es wurde bewiesen, dass keine Impfstoffe ASS verursachen können. ASD zeigt sich bereits mit 18 Monaten, und da viele Kinder in diesen frühen Jahren verschiedene Arten von Impfstoffen erhalten, wurde die Entwicklung von ASS fälschlicherweise mit der Einnahme von Impfstoffen in Verbindung gebracht. Bevor mehr Forschung zu den Ursachen von ASS betrieben wurde, wurden Eltern von Kindern mit ASS oft für die Ursache der Erkrankung verantwortlich gemacht. Einige Leute behaupteten sogar, dass ein Mangel an Aufmerksamkeit und Fürsorge seitens der Eltern eines Kindes mit ASS die Erkrankung verursachen könnte. Dies ist nicht wahr, und jahrzehntelange Forschung hat diese Theorien weiterhin widerlegt. Diese Theorie war zwischen den 1950er und 1970er Jahren weit verbreitet, als die Menschen nur sehr wenig Verständnis für ASS hatten und die Erkrankung als psychische Störung und nicht als neurologische Entwicklungsstörung des Gehirns verwechselten.