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Aus mehr als 20 Ideen hat sich der "Wilhelmstädter Platz" mit 54 Prozent der Stimmen angeblich klar durchgesetzt. Aufzeichnungen über die TeilnehmerInnen oder die Wahl selbst sind nicht öffentlich einsehbar. Jedoch können wir davon ausgehen, dass es im Rahmen der GWA Stadtfeld abgestimmt wurde und dann an den Stadtrat als "Volkswille" weitergetragen wurde. Wilhelmstädter Platz. Der Stadtrat und die AG Straßennamen haben schließlich den Weg für eine Benennung des Platzes in "Wilhelmstädter Platz" freigemacht. In einem weiteren Stadtratsantrag wurde zudem die Umbenennung der angrenzenden Straßenbahn Haltestellen durchgesetzt. Diese heißen nun ebenfalls " Wilhelmstädter Platz". Dem Bürgerverein für Stadtfeld scheint also die Identifikation mit dem historischen Namen weder Dorn im Auge noch kritikwürdig zu sein. Retraditionalisierung & koloniale Identität Doch wollen wir uns auf diese Art der Retraditionalisierung einlassen? Dass es historische Bezüge zum zeitweilig umbenannten Viertel "Stadtfeld "in "Willhelmstadt"gibt ist offensichtlich und dem monarchistischen, nationalistischen & kolonialistischen Geist der damaligen Zeit geschuldet.
Doch auch die Sternbrücke an der Elbe hieß mal Adolf-Hitler-Brücke – ist es nun angebracht, sie wieder aus historischen Gründen umzubenennen? Natürlich Nicht! Die Benennung des Wilhelmstädter Platzes verherrlicht Kaiser Wilhelms Rolle als "Reichsgründer" und steht zudem stellvertretend für den monarchischen Nationalstaat im Sinne des Wilhelminismus mitsamt seiner kolonialen Auswüchse. Dieser Bedeutet Militarismus und war, in der Blütezeit des Imperialismus darauf ausgerichtet Deutschland zur Weltmacht zu machen. Die Namensgebung erinnert an eine Epoche, in der Deutschland versuchte seinen Kolonialbesitz auszubauen. Die wilhelminische Ära steht für eine schwärmerisch-expansionistische Politik und eine forcierte Aufrüstung des Militärs. Briefkasten in Magdeburg finden: Standorte mit Leerungszeiten. Die Kolonialbewegung war zu einem ernstzunehmenden Faktor in der deutschen Innenpolitik angewachsen. Während der wilhelminischen Ära standen Fragen des nationalen Prestiges und der Selbstbehauptung in einer sozialdarwinistisch verstandenen Konkurrenz der Großmächte im Vordergrund.
Offener Brief an die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG, Stadtratsfraktionen, Landeshauptstadt Magdeburg, Pressevertreter Der Verein "Bürger für Stadtfeld e. V. " und die AG Gemeinwesenarbeit (GWA) in Stadtfeld-Ost setzen sich für eine Umbenennung der Haltestellen "Ebendorfer Straße" in "Wilhelmstädter Platz" ein. Wilhelmstädter platz magdeburg restaurant. Im direkten Umfeld des Wilhelmstädter Platzes gibt es drei Haltestellen der Magdeburger Verkehrsbetriebe. Alle tragen den Namen "Ebendorfer Straße" – ohne Zweifel eine wichtige Straße – aber eben auch nur eine von mehreren in diesem Bereich. Aus unserer Sicht würde eine Umbenennung der beiden Straßenbahnhaltestellen und des Nachtlinienhalts in "Wilhelmstädter Platz" den Gegebenheiten vor Ort sehr viel besser gerecht werden und wäre eine sinnvolle Maßnahme zur weiteren Stärkung des Platzes. Das würde auch der Bekanntheit des Platznamens zugutekommen – noch immer ist der Name vielen Bürgerinnen und Bürgern unbekannt. Eine Nennung des Namens beim Halt von Bus oder Bahn könnte diesem Zustand Abhilfe leisten.
Sind ebenfalls vergessen die Konzentrationslager in Afrika & der Völkermord an den Herero und Nama. Dem verbrecherischen Vorgehen der deutschen "Schutztruppe" fielen bis zu 100. 000 Angehörige der Herero und Nama zum Opfer. Dieses Verbrechen wird von Historikern als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Wilhelmstädter platz magdeburg university. Die brutalen Kolonialverbrechen sollten nicht durch distanz- und kritiklose Übernahme der Begrifflichkeiten wieder hoffähig gemacht werden. Krzysztof Blau, ehrenamtlicher Integrationsbeauftragter der Stadt Magdeburg, sagt: "… eine Debatte darüber lohnt, weil Rassismus auch schon in Sprachen und Bezeichnungen Ausdruck finden kann. " Die Initiative der jungen AktivistInnen zur Umbenennung der sogenannten "Mohren-Apotheke" sind begrüßenswert und unbedingt zu unterstützen. Ebenfalls muss es eine Diskussion über die unreflektierte Re-Kolonialisierung von Straßennamen in Magdeburg geben.
von Richard Sorge Vor einiger Zeit hat die 24 Jährige Hannah Umutoni Mugaragu, eine Aktivistin der Initiative "Seebrücke", einen offenen Brief zur Umbenennung der "Mohren-Apotheke " in Stadtfeld-Ost veröffentlicht. Darin prangert sie rassistischen Sprachgebrauch an. Mit rassistischen Stereotypen assoziierte Begriffen werden dabei abwertend verwendet. Sie fordert die Verbannung rassistischer Sprache aus dem öffentlichen Raum, denn Rassismus zeigt sich in unserer Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen. Die Verwendung von rassistischer und diskriminierender Sprache ist eine davon. Ich schließe mich ihrer Forderung vollumfänglich an. Wilhelmstädter platz magdeburg vienna. "Der Stein des Anstoßes: Eine überholte Bezeichnung für eine Apotheke. © Oliver Wiebe" Rassistischer Sprachgebrauch ist eine Konsequenz aus unaufgearbeiteter Kolonialgeschichte und reproduziert abwertende Sprachbilder. Die Bedeutung sensibler Sprache und des Verzichts auf Reproduktion von rassistischen Sprachbildern scheint in Magdeburg nicht jedem klar zu sein bzw. viel zu wenige zu stören.
Magdeburg l Der Bürger für Stadtfeld e. V. veranstaltet am 15. Geburtstag des Vereins erstmalig das Stadtfelder Osterfeuer. Am Ostersonnabend, 15. April 2017, genau 15 Jahre nach der Gründungsversammlung im Jahr 2002, wollen die Vereinsmitglieder von 17 bis 22 Uhr gemeinsam mit den Stadtfeldern in gemütlicher Atmosphäre einen schönen Abend verbringen und der Musik des Bandprojekts "John Lennon Memory" lauschen. Das Trio um Jan Kubon spielt, wie der Name schon vermuten lässt, zeitlose Klassiker von den Beatles und aus John Lennons Solojahren. Das Familienhaus Magdeburg wird für das leibliche Wohl sorgen. Als Veranstaltungsort hat der Bürgerverein die große Freifläche am Adelheidring/Ecke Damaschkeplatz ausgewählt. "Leicht war es nicht, in einem so dicht bebauten Gebiet wie Stadtfeld eine geeignete Fläche für das Osterfeuer zu finden", erklärt der Vereinsvorsitzende Thomas Opp. Glücklicherweise habe aber die Schubert Motors GmbH einen Teil ihres Grundstücks am Damaschkeplatz zur Verfügung gestellt.