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Im östlichen Teil des Wulfener Bruchs wurden am 14. August 2013 nicht weniger als 900 Tiere registriert. Im westlichen Teil fielen den Beobachtern am 3. August 32 Schwarzstörche auf. Üblicherweise sind das entschieden weniger. Zum Vergleich: Am 23. Juli waren es drei Vögel, am 13. August fünf. Kiebitze konnten die Männer um Todte ebenfalls im westlichen Wulfener Bruch unmittelbar nach dem Hochwasser in Scharen beobachten: In der Statistik steht der 6. Juli zum Beispiel mit 2. 300, der 16. August sogar mit 3. Das Hochwasser der Elbe im Juni 2013. 500 Tieren. Zahlen, die selbst den erfahrenen Ornithologen zuweilen überraschten. Wie gesagt: eine spannende Zeit. (mz)
Breitenhagen, Groß Rosenburg und Sachsendorf waren zu diesem Zeitpunkt weitgehend trocken. Nur Drängwasser machte sich zunehmend in Breitenhagen bemerkbar. Zu diesem Zeitpunkt kämpften noch etwa 20 freiwillige Feuerwehrleute, 11 Mitglieder der Wasserwehr und mindestens 20 weitere Bürger gegen den drohenden Deichbruch.
Was sich bei Todtes Streifzügen und denen seiner vielen Mitbeobachter recht schnell herauskristallisiert hatte: "Innerhalb weniger Tage ließen sich hier so viele Tiere nieder; ich weiß gar nicht, wo die plötzlich alle her kamen. " Sowohl die Menge einzelner Vogelarten verblüffte als auch die Ansiedlungen von Arten, die man hier unter normalen, eher trockenen Verhältnissen nicht zu sehen bekäme. "Die Vogelwelt", weiß Todte spätestens seit dem Sommer 2013, "nutzt günstige Bedingungen sofort. " Es sei interessant gewesen zu beobachten, wie schnell die Tiere neue Nahrungsquellen erschlossen hätten. Brackwasser und fauliger Gestank - Aufräumen nach der Rekordflut. Bei Mennewitz zum Beispiel tummelten sich bis zu 100 Milane, die sich von den toten, auf den Wasserflächen schwimmenden Fischen ernährten. "Für die Vogelwelt", versichert Todte, "war dieses Hochwasser ein Dorado. " Ornithologe überrascht Erstaunlich auch die Graugansansammlungen. Wenn man sonst um die 300 antreffe, so bildeten sich im Sommer 2013 erstmals größere Trupps, wie der Ornithologe zusammenfasst.
Am Sonntag brach der Deich schließlich und bedrohte die Ortschaft Klein Rosenburg. Foto: dpa, Bodo Marks Ähnlich dramatisch die Situation in Wittenberge (Brandenburg). Die Altstadt von Wittenberge wird seit Samstagabend wegen des Elbehochwassers evakuiert Foto: dpa, Sebastian Kahnert Weiter Elb-abwärts spitzt sich die Lage zu. Im niedersächsischen Bleckede sind die Fluten bereits angekommen. Foto: dpa, Axel Heimken Lauenburg rüstet sich für die Fluten. Die Stadt wird evakuiert. Eine Spundwand schützt die Altstadt von Hitzacker (Niedersachsen) vor dem Hochwasser der Elbe. Wegen des gestiegenen Wasserstandes der Elbe soll die Altstadt von Hitzacker aber bis Sonntagabend evakuiert werden. Doch auch hier von Entspannung keine Spur. Im Gegenteil: Die Menschen füllen weiter Sandsäcke. Breitenhagen hochwasser 2013 film. Foto: dpa, Hendrik Schmidt In Halle an der Saale ist Bundespräsident Jochim Gauck in der Marktkirche eingetroffen. Dort nimmt er an einem Gottesdienst teil. Der Gottesdienst widmet sich den Helfern und Betroffenen des Hochwassers.
Zahlreiche Talsperren nutzten auch den auergewhnlichen Hochwasserrckhalteraum bis zur Hochwasserentlastung. Flutungspolder wurden gezielt zur Kappung von Hochwasserscheiteln eingesetzt. So wurden ab dem 3. der Auenwaldpolder bei Leipzig mit dem Wasser der Weien Elster geflutet (Entlastung fr den Groraum Leipzig und die Stadt Halle) und ab 9. die Havelpolder mit Elbewasser (Entlastung fr die Stadt Wittenberge und weitere Unterlieger). Neben kleineren Deichbrchen/-berstrmungen an Weier Elster, Mulde, Elbe und Schwarzer Elster gab es drei groe Deichbrche mit ganz erheblichen Auswirkungen: am 3. an der Mulde im Bereich der Landesgrenze Sachsen/Sachsen-Anhalt mit Flutung des Seelhausener Sees; am 9. an der Saale bei Breitenhagen kurz vor der Saalemndung; am 10. an der Elbe bei Fischbeck. An der Elbe erreichte der Scheitel der Hochwasserwelle den Pegel Dresden am 6. und passierte Wittenberg am 8. 6.. Die Scheitel von Mulde und Saale liefen dem Elbescheitel 5 bzw. Hochwasser 2013: Saale-Deich bei Barby soll gesprengt werden. 2 Tage voraus, so dass es zu einer teilweisen Wellenberlagerung und weiteren Aufhhung der Elbe kam.