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Sarah Kane. Gier. Schaubühne Berlin. Eine Betonwand ohne Türen. Dröhnende Atemlosigkeit der auf der Bühne die Zuschauer erwartenden Schauspieler, in verharrenden Positionen, zusammengekauert, erstarrt, wie Statuen, die bereits das Grauen ausstrahlen, das sie bei ihrem erwarteten Erwachen verbreiten werden. Gesetzte Stimmung wie vor der Verkündung eines Urteils oder dem Beginn einer Trauerrede. Und das ist es ja auch. Eine Trauerrede. Bedrohlicher Sound, schwebend über dem klaffenden Abgrund der Angst, in der sich die vier Spieler bereit machen für ein beredtes Sprachdelirium. Doch die Intensität einer Trauerrede bleibt aus. Tickets | Landungsbrücken Frankfurt. Überhaupt macht sich Intensität rar an diesem Abend, der doch in seinen angekündigten 65min Länge ein Konzentrat an Sprachgewalt und Spiel vermuten ließ. Höhepunkt des Abends ist die Transition von der Starre der arrangierten Szenerie zum Beginn der Entfesselung der Worte: ein zehnsekündiges oder zwanzigsekündiges Black – das, wie auch der Rest des Arrangements mehr verspricht als es halten kann.
Sämtliche Stücke. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Hamburg, 2002. ISBN 3499231387 Sarah Kane: Complete Plays. London 2001 ISBN 0413742601 Graham Saunders: 'Love Me or Kill Me'. Sarah Kane and the Theatre of Extremes. Manchester 2002 ISBN 0719059569 Aleks Sierz: In-Yer-Face Theatre. Sarah kane gier liebeserklärung die. British Drama Today. 2001 ISBN 0571200494 Weblinks Seite von Ian Fisher - englisch In-yer-face Theatre Nachruf von Marius von Mayenburg Rezension zu "Sämtliche Stücke" von Volker Frick Personendaten NAME Kane, Sarah ALTERNATIVNAMEN KURZBESCHREIBUNG britische Regisseurin GEBURTSDATUM 3. Februar 1971 GEBURTSORT Essex STERBEDATUM 20. Februar 1999 STERBEORT London
ZERBOMBT schlägt bei seiner Premiere 1995 ein wie eine Handgranate, die jemand einfach mal ins Theater wirft. In yer face. In die Fresse. Aber wie zur Hölle führt man sowas bitte auf? 25 Jahre später? Gewalt, Brutale Sexualität, Kannibalismus? Alles schon gesehen, alles schon gehört, alles schon erlebt, alles schon ignoriert, über alles schon die Nase gerümpft. Pornotrash oder Heile Welt? Nichts schockiert mehr. Alles nur noch einen Klick entfernt und in gemütlich eingerichteten individualisierten Selbstschutzräumen konsumierbar. Wie können wir also Zuschauer:innen noch ganz individuell und zielgerichtet genau dort abholen, wo sie gar nicht mehr zu stehen glauben? ZERBOMBT braucht weder Holzhammer, noch Schrotflinte, um zu berühren. Wir werfen die Handgranate auf die Metaebene. Sarah kane gier liebeserklärung in brooklyn. Lachen, wenn's nicht zum Weinen reicht. In einem flackerndem Popkulturpotpourri lassen wir völlig unterschiedliche Ästhetiken, Bildformate, Bildschärfen, Erzählweisen, Sprechweisen, Spielweisen aufeinander und ineinander los.