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B eunruhigendes Knacken oder Schmerzen im Kiefer: Wer seinen Zahnarzt nach der Ursache dafür fragt, bekommt oft eine seltsam klingende Diagnose: Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD. Unter diesem Begriff fassen Zahnmediziner verschiedene Funktionsstörungen des Kiefers zusammen. "Zwei Symptome stehen im Vordergrund, nämlich Schmerz und Dysfunktion", erklärt Oliver Ahlers vom CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf. Zähne passen nicht mehr aufeinander das. "Der Schmerz betrifft die verschiedenen Bereiche des Kauorgans, die Dysfunktion bezieht sich auf Zähne, Kiefergelenke und Kieferbewegung. " Konkret heißt das: Ein Teil der Betroffenen hat ständig Schmerzen an den Kaumuskeln oder am Kiefer, manchmal auch begleitende Zahnschmerzen. Andere können den Mund nicht mehr richtig öffnen, oder es knackt und knirscht, wenn sie den Kiefer bewegen. Anzeichen einer solchen Funktionsstörung haben viele Menschen – bis zu 28 Prozent der Bevölkerung, wie die SHIP-Studie ergab, eine Langzeitstudie der Universität Greifswald mit 8700 Teilnehmern zum Gesundheitszustand der Menschen in Vorpommern.
Denn: Kommt es zu Fehlhaltungen im Kiefer, kann sich diese und die damit verbundenen Verspannungen zunächst vom Kopf und Nacken über die Brustwirbelsäule bis hin zur Hüfte fortsetzen. " Denkbar ist beispielsweise, dass Knieprobleme durch eine schief stehende Hüfte verursacht werden, die von einer Fehlstellung des Kiefers herrühren ", erklärt Dr. Althoff den Einfluss der Zähne auf den Bewegungsapparat. Gebissfehlstellung und Sport Auch die Leistung kann unter dem falschen Biss leiden. " Hat ein Sportler ein muskuläres Ungleichgewicht im Kiefer, lässt sich oft der Bewegungsapparat nicht mehr exakt steuern ", sagt Dr. Althoff. " Beim Bankdrücken beispielsweise kann es sein, dass durch die einseitige Verspannung der Rücken leicht verdreht ist. Dadurch stehen die Schultern schief und es kommt mehr Gewicht auf den einen Arm. Wenn plötzlich Zähne nicht aufeinander passen - Kiefergelenkserguss - video Dailymotion. Als Folge wird man aufgrund der leicht einseitigen Belastung weniger Gewicht nach oben bringen können. Auch Kraftsportler können bei großen Belastungen nicht an ihre Leistungsgrenze gehen, wenn sie ihre Zähne nicht richtig aufeinander beißen können.
Die Beschwerden sind schleichend gekommen, sie müssen auch wieder herausschleichen. "
Oft werden Schmerzen durch Fehlfunktionen des Kiefergelenks bzw. Zähne passen nicht mehr aufeinander un. Funktionsstörungen vom Kauorgan mit seinen hochkomplexen knöchernen, muskulären und nervalen Strukturen verursacht. Auch wenn eine hohe Verbreitung der vieler Parafunktionen in der Bevölkerung vorliegt, haben viele Fälle keine schwerwiegenden Folgen für Mund und Zähne. Beim Zähneknirschen und Zähnepressen, zusammengefasst unter dem Begriff Bruxismus, können jedoch sehr grosse Schäden an den Zähnen und am Zahnhalteapparat entstehen.
Therapie Zu wissen, woher die Probleme rühren, ist das Eine. Zu wissen, was man dagegen tun kann, viel wichtiger. Zwar kann man die Probleme im Mund beseitigen, das ist aber nur ein Teil der Therapie. Wenn plötzlich Zähne nicht aufeinander passen - Kiefergelenkserguss - Denta Beaute. " Eine erfolgreiche Therapie besteht immer aus der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, Physiotherapeut und Sportmediziner bzw. Orthopäden ", erklärt Dr. " Zunächst gilt es, den Biss wieder auszugleichen, damit die Statik wieder hergestellt wird und sich die Kaumuskeln entspannen können. Würde man zu Beginn beispielsweise eine Füllung ändern, oder gar das natürliche Gebiss zurechtschleifen, würde man das mit angespannten Muskeln und unter Umständen aus einer Fehlstellung im Bereich der Wirbelsäule heraus machen. Dabei besteht die Gefahr, dass die Verspannungen nicht verschwinden, da die Anpassungen aus einer falschen Gebisshaltung heraus vorgenommen werden. Daher setzt man bei einer ursächlichen und sinnvollen Therapie zunächst eine Aufbissschiene ein, um die Fehlstellung im Mund zunächst zu entkoppeln, sie also vorrübergehend auszuschalten, quasi um es einem auszuprobieren.
Doch zu viel davon kann auf Dauer krank machen. Hier sind einige Tipps, wie man im Alltag Zeit spart und damit das eigene Stresslevel deutlich senkt. Quelle: Manche Betroffene haben die Beschwerden schon so lange, dass die Schmerzen chronisch geworden sind und psychosomatische Probleme, Schlafstörungen oder Depressionen auftreten. "Bei chronifizierten Patienten ist die Behandlung schwierig", sagt Anne Wolowski von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (AKPP). "Wenn wir das Problem bei guter Mitarbeit des Patienten mit einer Aufbissschiene, Entspannungstechniken und Physiotherapie in drei bis sechs Monaten nicht in den Griff bekommen, reichen diese Maßnahmen nicht aus", erklärt die Oberärztin am Universitätsklinikum Münster. Zähne passen nicht mehr aufeinander mit. Möglicherweise kann dann eine Schmerztherapie oder eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Bei Kieferbeschwerden, die durch Stress und Verspannungen ausgelöst wurden, warnt Wolowski vor zu hohen Erwartungen an einen schnellen Therapieerfolg: "In zwei Wochen wird man nicht schmerzfrei.