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von Johann Wolfgang Goethe Schauspiel: Klaus Wächter Regie: Bernhard Jugel Musik & Geräusche: Walter Weh, Martin Seeliger, Bernhard Jugel Bühne & Ausstattung: Erwin Kloker, Eva Lüps Abonnenten-Ensemble: Dietmar Stegemann, Cornelia Petz Licht: Benedikt Resch, Dieter Fischer Produktion: Unser Theater e. V. Wegen der großen Nachfrage wird es von Faust I noch einen weiteren Vorstellungsblock geben: am Donnerstag, den 23. September 2021, am Freitag, den 24. September 2021 und am Samstag, den 25. September 2021. Jeweils um 20. 00 Uhr. Galerie Flyer Wegen der großen Nachfrage wird es von Faust I einen weiteren Vorstellungsblock geben: am Donnerstag, den 12. August 2021, am Freitag, den 13. August 2021 und am Sonntag, den 15. August 2021. Der ungekürzte Text verteilt auf drei Abende: 1. Abend (22. 7. /29. /5. 8. ): Zueignung, Vorspiel auf dem Theater, Prolog im Himmel, Nacht, Vor dem Tor, Studierzimmer 2. Abend (23. /30. /6. ): Studierzimmer, Auerbachs Keller, Hexenküche, Straße, Abend, Spaziergang, Der Nachbarin Haus, Straße 3.
Das Vorspiel auf dem Theater (V. 33-242) ist der zweite von drei Teilen einer Art Rahmenhandlung, die dem eigentlichen Drama vorangestellt wird. Es eröffnet eine Perspektive auf die unterschiedlichen Sichtweisen, die Goethe als Direktor, Regisseur und Schriftsteller auf das Drama als Form der Literatur hat. Neben allgemeinen Aussagen über das, was ein Theaterstück sein und wie es auf das Publikum wirken soll, verknüpft das Vorspiel auf dem Theater die Zueignung mit dem folgenden Drama, indem es seine Machart reflektiert. Weitere Artikel zum Faust Auf diesem Blog gibt es weitere Artikel zum Faust, die hier aufgerufen werden können: Zusammenfassung des gesamten Dramas "Faust. Der Tragödie erster Teil". Faust I: Zueignung (V. 1-32) Faust I: Prolog im Himmel (V. 243-353) Faust I: Nacht (V. 354-417) Faust I: Vor dem Tor (V. 808-1177) Beispiel einer Interpretation zum Faust Anmerkungen zu Goethes Faust Fragen und Antworten zum Faust Der Direktor, als derjenige, der das Theaterstück finanziert, es produziert und unter die Leute bringt, spricht mit dem Dichter und einer nicht näher definierten "lustigen Person".
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Neu hinzugekommen ist die Szene Hexenküche, dafür fehlt Gretchens Ende im Kerker. Neben der Liebestragödie um Gretchen wird die Tragödie des zweifelnden und scheiternden Wissenschaftlers sichtbar. Brief an Karl August, 1788 Faust. Eine Tragödie 1797 – also 22 Jahre nach dem Urfaust – nimmt Goethe die Arbeit am Faust wieder auf, ermuntert durch Friedrich Schiller. Er fügt dem Fragment die einleitenden Szenen "Zueignung", "Vorspiel auf dem Theater" und "Prolog im Himmel" hinzu. Die endgültige Fassung der bereits im Urfaust und im Fragment enthaltenen Szenen sowie die Ausführung der Walpurgisnacht erfolgt bis 1806. Das Werk geht als "Faust. Eine Tragödie" für die Ostermesse 1808 in Druck. Aus der Geschichte um ein unglücklich gemachtes Mädchen und einen verzweifelten Wissenschaftler war ein Menschheitsdrama zwischen Himmel und Hölle geworden. Schon während der Arbeit am "Faust I" hatte Goethe Entwürfe und Szenen zu einem zweiten Teil des Faust angelegt. Und dabei hatte er selbst große Zweifel, ob er dieses Projekt noch würde vollenden können.
Die Perspektiven, die die drei haben, unterscheiden sich fundamental. Der Direktor ist ganz auf die Rezeption des Stückes gerichtet. Er möchte, dass das Publikum unterhalten wird. DIREKTOR: Ich wünschte sehr der Menge zu behagen. (V. 37) Dem Dichter hingegen ist die Erschaffung des Stückes wichtig, insofern diese Bedeutung inne hat. Für ihn ist also nicht das Publikum maßgeblich, sondern der künstlerische Anspruch. DICHTER: Nein, führe mich zur stillen Himmelsenge, / Wo nur dem Dichter reine Freude blüht; (V. 63f. ) Die lustige Person ist vor allem an der inneren Struktur des Dramas gelegen. Es soll "der Mitwelt" (V. 77) Spaß machen. Der Gedanke richtet sich also (ähnlich wie beim Direktor) auf die unmittelbare Wirkung des Stücks und darauf, wie diese erreicht werden soll. LUSTIGE PERSON: Laßt Phantasie mit allen ihren Chören, / Vernunft, Verstand, Empfindung, Leidenschaft, / Doch merkt euch wohl! nicht ohne Narrheit hören (V. 86-89). Es ist kein Zufall, dass diese Aussagen geradezu programmatisch für jeden heutigen Hollywood-Blockbuster sein könnten (Filme also, deren erstes Interesse ist, mit seichter Unterhaltung die Kassen der Kinosäle und somit auch aller Beteiligten zu füllen).
Und zuletzt haben wir hier schon eine Andeutung dessen, was noch folgen wird. Faust erklärt nämlich, dass er den Teufelspakt deswegen eingeht, weil er ebenso sterben könnte als zu dem Augenblick zu sagen: Verweile doch! Du bist so schön! (V. 1700). Oder wie er es noch deutlicher formuliert: FAUST: Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen, / So sei es gleich um mich getan! Kannst du mich schmeichelnd je belügen, / Daß ich mir selbst gefallen mag, / Kannst du mich mit Genuß betrügen – Das sei für mich der letzte Tag (V. 1692-1697). Ohne dies noch viel weiter auszuführen: Dem Dichter liegt es also daran, etwas zu erschaffen, das den Augenblick überdauert so wie es Faust daran gelegen ist, zu ergreifen, was den Augenblick überdauert. Einen expliziten Rückgriff auf die Zueignung artikuliert der Dichter, wenn er über seine Motive reflektiert. DICHTER: So gib mir auch die Zeiten wieder, / Da ich noch selbst im Werden war (V. 184f. ) Und später: DICHTER: Gib meine Jugend mir zurück! (V. 197) Abgesehen davon, dass auch Faust später durch einen Verjüngungstrank der Hexe jünger gemacht wird und so seine Handlungen gegenüber Gretchen plausibler erscheinen, ist dies ein deutlich zu erkennender Bezug zur Zueignung.