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Im Gegenteil: Wir freuen uns sehr, dass wir unser Produkt mittlerweile im Rewe anbieten können und dass es so gut angenommen wird. "Unser Ziel war es von Anfang an, den Verzehr von Insekten in Europa alltäglich zu machen. " Wirtschaftsforum: Wie viel Überzeugungsarbeit mussten Sie bei Rewe leisten, um ins Sortiment aufgenommen zu werden? Baris Özel: Gar keine. Das war das Schöne daran. Im Januar haben wir auf der Grünen Woche den Pressevertretern mitgeteilt, dass wir dieses Jahr auf den Massenmarkt treten würden. Deutschlands erster insektenburger advent. Danach stand unser Telefon nicht mehr still. Der gesamte Handel aus Deutschland war am Apparat und alle wollten das Produkt haben. Letztendlich haben wir uns für Rewe als Vertriebspartner entschieden, weil die Gespräche von Anfang an auf Augenhöhe stattgefunden haben. Die Atmosphäre war sehr sympathisch, was für uns äußert wichtig war: Denn der Handel ist hart und als Start-up muss man dieses Umfeld erst einmal kennenlernen. Vor allem die Mengen, die wir vorher verkauft haben, sind im Vergleich dazu nicht wirklich erwähnenswert.
Allergiker sollten vorsichtig sein bei den Produkten. Wer mit Meeresfrüchten Probleme hat, für den sind Insekten wahrscheinlich auch nichts. Aber es gibt noch andere Aspekte, bei denen die sich erst entwickelnde Insektenfood-Branche Neuland betritt. Können bei der massenhaften Zucht von Insekten nicht auch Probleme entstehen? Wie ist es um die Hygiene und Lebensmittelsicherheit bestellt? "Man muss sich über die mögliche Übertragung von Krankheiten Gedanken machen", sagt Ritter. Mit welchen Futter kann man die Insektenernähren? Deutschlands erster insektenburger mann. Wie sieht die Ökobilanz der Insektenproduktion tatsächlich aus, wenn man die Energie- und andere Kosten der Massenhaltung mit berücksichtigt? In einem Land wie Deutschland müsste man die Insektenfarmen heizen. Um die Tiere zu töten, werden sie gefrostet - all das bedeutet Energieaufwand. Und sicherlich wird es Menschen geben, die ethische Bedenken gegen diese Art der Massentierhaltung haben werden. Noch überwiegt der Ekel "Ich schätze, in 20 Jahren werden Insekten ein Teil unseres Nahrungsangebotes sein", sagt Ritter.
Regeln brechen kann so schön sein In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels und einer zunehmenden Verknappung der weltweiten Ressourcen haben wir beschlossen, mit den althergebrachten Denkmustern zu brechen. Die Bugfoundation ist ausgezogen, den Speiseplan der westlichen Welt um eine großartige Proteinquelle zu erweitern: Köstliche Lebensmittel auf Basis von Insekten. Denn in großen Teilen der Welt ist das Essen von Insekten völlig normal - und zwar aus gutem Grund: Viele Insektenarten sind schmackhaft, nährstoffreich und lassen sich außerdem ressourcenschonend und artgerecht züchten.