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Halb wild, halb domestiziert Anschliessend wandte das Team die Methode auf Samen an, die bei den Ausgrabungen der rund 5000 Jahre alten Pfahlbausiedlung am Zürcher Parkhaus Opéra gefunden worden waren. Die Analyse dieser Mohnsamen ergab, dass es sich etwa bei der Hälfte um die Wildform handelte, die andere Hälfte waren domestizierte Schlafmohnexemplare. 'Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen', so Ana Jesus. 'Bauern könnten diese beiden Varianten gemischt haben, oder aber der Selektionsdruck durch den Anbau hat dazu geführt, dass sich der Schlafmohn allmählich in die Variante verwandelt hat, die wir als domestizierten Schlafmohn kennen. Schlafmohn – Luzerner Apotheker Verein. ' Letzteres würde bedeuten, dass der Schlafmohn noch Samen in der Wildform aufwies, als er nach Mitteleuropa kam, und dass die Bauern - bewusst oder unbewusst - zu den Veränderungen der Samengrösse und -form beigetragen haben, also zum Domestikationsprozess. Die Forschenden möchten nun die Methode auf weitere archäologische Funde anwenden, bei denen ausreichend gut erhaltene Mohnsamen entdeckt wurden.
Sonnenblume - Tithonie (einjährig) Trichtermalve / Malope - Trommelschlägel - Kleine Sonnen Wiesenmargerite - Wiesenmargerite (mehrjährig) Wilde Karde - Wilde Karde (ein-bis zweijährige Wildpflanze) Wunderblume, Mirabilis - Exotic Mix (einjährig) Zinnie - Einfach, gemischt Selektion Z (einjährig) Liliput (einjährig)
«Es fehlte an Methoden, um archäologische Funde von Mohnsamen entweder als domestizierte oder als wilde Unterart zu identifizieren. » Gelungen ist dies nun mit einer Methode, die die Archäologin Ana Jesus im Rahmen ihrer Doktorarbeit entwickelt hat. Papaver somniferum, Schlafmohn-Samen aus Indien - 1g für CHF 3.00. Sie misst die Anzahl der Zellen, die Grösse und die Form der Samen mittels Umrissanalyse, um die subtilen Unterschiede zwischen der domestizierten und der wilden Variante zu erfassen. Erprobt haben die Forschenden ihren Ansatz anhand von 270 Samen von insgesamt neun Mohnarten aus den Samensammlungen der Universität Basel und des Muséum national d'Histoire naturelle (MNHN) in Paris. Bei diesen Tests erwies sich die Zuteilung der Samen zur wilden oder domestizierten Variante des Schlafmohns in 87 Prozent der Fälle als zuverlässig. Anschliessend wandte das Team die Methode auf Samen an, die bei den Ausgrabungen der rund 5000 Jahre alten Pfahlbausiedlung am Zürcher Parkhaus Opéra gefunden worden waren. Die Analyse dieser Mohnsamen ergab, dass es sich etwa bei der Hälfte um die Wildform handelte, die andere Hälfte waren domestizierte Schlafmohnexemplare.