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Er steht im Werk von Martin Suter stellvertretend für die Manager und sonstigen hohen Tiere der Wirtschaft, die in ihrer Geld- und Machtgier zu illegalen Mitteln greifen und so eine Teilschuld an der Ungerechtigkeit der Welt tragen. Dalmann lebt ungesund und erleidet daher einen Herzinfarkt. Martin suter der koch inhaltsangabe beispiel. Dies scheint ihn jedoch nicht gross zu kümmern, denn auch nach der Therapie lebt er gleich ungesund wie zuvor. So stellt am Ende auch niemand die wahre Todesursache fest – den Mord von Maravan. Dadurch erhält Dalmann doch noch die gerechte Strafe für seine illegalen Machenschaften, die vielen tausend Menschen im Sri-lankischen Bürgerkrieg das Leben kosteten. (fba) Beitrags-Navigation
Für Andrea, die lange Zeit nicht weiß, wie sie es überhaupt zu dem nächtlichen Abenteuer mit Maravan kommen lassen konnte, bleibt zum Schluß nur eines über: es war das Essen, das Maravan zubereitet hatte. Das ließ sie ihre eigenen Grenzen überschreiten. Love Food wird geboren. Andrea und Maravan bieten dieses ganz spezielle Service für gut zahlende Kunden an, die sich davon neue, erotische Perspektiven erwarten und niemals enttäuscht werden. Maravan kocht, Andrea sorgt für das Ambiente und das Service. Martin suter der koch inhaltsangabe map. Die Geschichte spielt von März 2008 bis April 2009, also in jenem Zeitraum in dem gerade die Weltwirtschaft am Rande des Abgrundes stand und auch sonst noch einiges schief gelaufen ist. Vom Zusammenbruch von Lehman Brothers über die Steuerhinterziehungsaffäre in Liechtenstein, die Verschiebung von Atomtechnologie in den Iran, die politischen Wirren in Paktistan bis zum Elend der Menschen auf Sri Lanka – all das liefert gewissermaßen den historischen Rahmen für Love Food und hat auch hie und da direkten Einfluß auf das Geschehen.
Um an Kundschaft heranzukommen, arbeitet sie mit der Paartherapeutin Esther Dubois zusammen, die ihr ihre Kunden überweist. So steht dem erfolgreichen Start von Love Food nichts mehr im Wege, ausser der Tatsache, dass Maravan illegal arbeitet und Andrea so ihr Unternehmen nicht anmelden kann. Bereits kurz nach dem erfolgreichen Start von Love Food kommen die Probleme. Maravan weigert sich auf Grund seiner Religion, für Paare zu kochen, die nicht verheiratet sind. Martin suter der koch inhaltsangabe englisch. So kommt es zum Streit mit Andrea und davon bekommt auch Esther Wind, was dazu führt, dass sie ihre Kunden nicht mehr zu Maravan und Andrea schickt. Alle Bemühungen der beiden, neue Kunden zu akquirieren, scheitern und Maravan hat auch nicht mehr genügend Geld für seine Familie in Sri Lanka. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich Ulagu, Maravans Neffe, den Tamil Tigers angeschlossen hat und Maravan nun noch mehr Geld auftreiben muss, um ihn aus deren Fängen zu befreien. Es bleibt ihm also nichts anders übrig, als auch für Ehebrecher und Escortfirmen zu kochen.
Auch die in den "global verdichteten" Straßen von Zürich angesiedelte Geschichte rund um einen gefeuerten sri-lankischen Hilfskoch und eine lesbische Schweizer Kellnerin fand er niveauvoll unterhaltsam. Thematisch ordnet Fanizadeh den Roman als Verwebung der Schweiz in einen "kulinarisch-libidinösen" und "kriegerisch-industriellen Weltkomplex" ein. Inhaltsangabe: Der Koch von Martin Suter. Hier und da hat er Kleinigkeiten zu bemängeln, etwa Suters Neigung zur Überspitzung seiner Schweizer Charaktere und seine Großzügigkeit dem sri-lankischen Protagonisten gegenüber, wo er es "gutmenschlich rumpeln" hört. Einmal gar lässt der Kritiker das Wort "kitschig" fallen. Insgesamt aber ist er des Lobes voll. Auch wegen der Rezepte im Anhang.
Der Koch Roman Diogenes Verlag, Zürich 2010 ISBN 9783257067392 Gebunden, 272 Seiten, 21, 90 EUR Klappentext Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: Love Food fürs diskrete Tete-a-Tete. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit. Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18. 02. 2010 Mit viel Genuss hat Ursula März diesen Roman gelesen, der ihrem begeisterten Eindruck zufolge gänzlich ohne die"Bitterstoffe der Besserwisserei" der verhandelten und im Roman aufbereiteten Milieus und Sachgebiete auskommt. Martin Suter: Der Koch › Rezensionen im LiteraturBlog. Und das, obwohl das Buch, welches vordergründig von der Kochkunst handelt (und mit einem entsprechend üppigen wie ungewöhnlichen Rezeptteil im Anhang aufwarten kann, wie die Kritikerin schreibt), scharfe politische Ecken und kritische Sarkasmuskanten hat. Es handelt sich trotz scharf und aphrodisierend gewürzter Gerichte um einen Globalisierungroman. Die Geschichte vom tamilischen Asylbewerber und begnadeten Kochkünstler sei nur die Vorspeise.