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Lebendig ist, wer wach bleibt Sich dem anderen schenkt Das Bessere hingibt Niemals rechnet Lebendig ist, wer das Leben liebt Seine Begräbnisse, seine Feste Wer Märchen und Mythen auf den ödesten Bergen findet. (Luigi Nono, gefunden gestern in einer Todesanzeige der aktuellen SZ)
Aller Zeitung vom 18. 02. 2022 Your browser does not support the video tag. Gedenkkerze Erika Langner Entzündet am 12. 2022 um 10:50 Uhr Lebendig ist, wer wach bleibt, sich dem Anderen schenkt, niemals rechnet. Lebendig ist, wer das Leben liebt, seine Begräbnisse, seine Fest e, wer Märchen und Mythen auf dem ödesten Berge findet. Lebendig ist, wer das Licht erwartet in den Tagen des dunklen Sturms, wer die leiseren Lieder ohne Geschrei und Schüsse wählt, sich dem Herbst zuwendet und nicht aufhört zu lieben. Luigi Nono Durch Krankheit und Leid werden wir aus dem strahlenden oberflächlichen Film des Lebens, aus der Herrschaft der Zeit und reinen Dinge herausgezogen und finden uns mit einer tieferen Wahrheit konfrontiert. So segne Sie der allmächtige Gott. Er möge Ihnen Frieden schenken. Brandes Entzündet am 08. 2022 um 11:46 Uhr Aufrichtige Anteilnahme Übermittelt Brandes Calberlah vom 05. 2022 Henning Bävenroth Entzündet am 04. 2022 um 09:21 Uhr Liebe Familie Lüthge, wir wünschen ihnen viel Kraft in diesen schweren Stunden.
Werkdaten Titel: Intolleranza 1960 Originaltitel: Originalsprache: Italienisch Musik: Luigi Nono Libretto: Luigi Nono nach einer Idee von Angelo Maria Ripellino Uraufführung: 13. April 1961 Ort der Uraufführung: Venedig Spieldauer: ca. 1 ¼ Stunden Ort und Zeit der Handlung: Fiktive Orte in der Gegenwart Personen Ein Flüchtling ( Tenor) Seine Gefährtin ( Sopran) Eine Frau ( Alt) Ein Algerier ( Bariton) Ein Gefolterter ( Bass) Vier Gendarmen (Schauspieler) Bergarbeiter, Demonstranten, Gefolterte, Gefangene, Flüchtlinge, Algerier, Bauern ( Chor) Intolleranza 1960 ist eine "szenische Handlung in zwei Teilen" ( italienisch Azione scenica in due tempi) von Luigi Nono nach einer Idee von Angelo Maria Ripellino. [1] Die Jahreszahl im Titel verweist auf die Entstehungszeit. Das Libretto entstand unter Verwendung von dokumentarischen und lyrischen Texten, u. a. Julius Fučíks Reportage unter dem Strang geschrieben, [2] Henri Allegs La question ( Die Folter) mit Jean-Paul Sartres Einleitung, Paul Éluards Gedicht La liberté, [3] Unser Marsch von Wladimir Majakowskij und Bertolt Brechts An die Nachgeborenen.
Gemeinsam mit seiner Gefährtin ( compagna) schickt er sie fort. Da verwandeln sich die Frau und mit ihr eine Gruppe von Fanatikern in Gespenster und Schatten. Im Traum sieht der Migrant das Bergwerk, den verhöhnenden Spruch "Arbeit macht frei" über dem Eingang des Konzentrationslagers Den Albträumen der Intoleranz hält er mit seiner Gefährtin ein "Nie, Nie wieder! " entgegen. Der Chor stimmt Majakowskis Unser Marsch an. 4. Szene: In der Nähe eines Dorfes am Ufer eines großen Flusses Der Held hat mit seiner Gefährtin den großen Fluss erreicht, der die Grenze seines Heimatlandes bildet. Er führt Hochwasser, und sein Pegel steigt immer mehr an. Die Sintflut schluckt Straßen, zerbricht Brücken, erdrückt Baracken und Häuser. Auch dem Migranten und seiner Gefährtin gelingt es nicht, sich zu retten. Sie sterben einen qualvollen Tod. Coro finale: ebenfalls ohne Orchesterbegleitung, mit Ausschnitten aus B. Brechts Gedicht An die Nachgeborenen Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Bericht über eine Aufführung am Münchner Theater am Gärtnerplatz mit Szenenfotos Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ Ripellino hatte 1959 Majakowski und das russische Theater der Avantgarde veröffentlicht.
"Für mich ist dieses Stück ein Schrei nach Leben", beschreibt Boris Randzio seinen Eindruck von der Komposition. "Es ist gleichermaßen lebensbejahend, liebend, verständnisvoll, nachgiebig, wie auch resignierend, abgeschottet – und fast aggressiv in der Mitte. Insgesamt spüre ich eine große Liebe zum Leben, ein Festhalten, aber auch ein Loslassen, Sich-Fallen-Lassen, weil man weiß, dass man die Dinge nicht zwingen kann. " Schuberts Zeitgenossen blieb diese Musik zutiefst fremd. Es dauerte Jahre bis zu ihrer posthumen Publikation, und über ein Jahrhundert zu ihrer wirklichen Erschließung, an der unter anderem auch der sowjetische Pianist Sviatoslav Richter maßgeblich beteiligt war. In einer der schönsten Musikerdokumentationen, die es gibt – Bruno Monsaingeons 1995/98 ent- standener Film Richter, der Unbeugsame, in dem das Andante sostenuto als Titelmusik fungiert – war Boris Randzio auf diesen langsamen Satz gestoßen, der in der von ihm dann auch für seine Choreographie verwendeten Einspielung des legendären Pianisten auf unvergleichliche Weise von existenzieller Verlorenheit, aber auch einer kraftvollen, ungebändigten inneren Freiheit spricht.
Die Musik unter Klingele zieht mit enormer Kraft nach vorn, setzt still atmosphärische und hochdramatische Akzente. Die Partie des Emigranten singt Mathias Schulz überragend, genau die Mitte treffend zwischen dem heldischen und dem lyrischen Anspruch. Ebenso tadellos Karen Frankenstein (Gefährtin) und Khatuna Mikaberidze (eine Frau). Ein großer Abend, der wieder einmal zeigt, dass diese Oper – wie die anderen von Nono auch – neben Turandot und La Traviata in jedes Opernrepertoire hineingehört. Weitere Vorstellungen: am 11., am 17. und am 25. September in der Staatsoper Hannover.