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Doch es ist unserer Meinung nach ein zu wichtiges und einflussreiches Instrument, als dass man es der Diskussion hinter verschlossenen Türen der Landesregierung überlassen könnte. Die Festlegung des Mietzinses nach Gebieten bestimmt de facto, wo die Menschen hinziehen. Hier braucht es öffentlich diskutierte strategische Überlegungen. Im Deeg-Gesetz lesen wir jedoch keine einzige Zeile darüber. Nach dem neuen Gesetz werden WOBI-Wohnungen nur noch für einen begrenzten Zeitraum vermietet. Zudem verschärfen sich die Zugangsbedingungen (z. B. müssen für Immobilien im Ausland Nachweise vorgelegt werden – dieser Passus wurde NICHT gestrichen). Damit ändert sich der Ansatz für den sozialen Wohnbau in Südtirol radikal, und wir fragen uns: Ist Bedürftigkeit nach Ansicht von Landesrätin Deeg also ein "vorübergehender Zustand"? Schön wär's! Wohnung kaufen meran kaufen. Wenn dem so wäre, müssten wir unsere gesamte Sozial- und Familienpolitik neu denken. Bisher konnten Familien und Personen, an welche WOBI-Wohnungen vergeben in der Regel in der Wohnung bleiben, wenn sich ihr Einkommen erhöhte, zahlten aber eine höhere Miete.
Der Fall der mazedonischen Mietnomaden im Passeiertal hat die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair bewogen mit einer Landtagsanfrage zu intervenieren. Mair fordert die Offenlegung der sozialen Leistungen, welche die einzelnen Familienmitglieder beansprucht haben, sowie welcher Tätigkeit diese Personen in Südtirol nachgehen. APA "Es steht außer Frage, dass den Mietnomaden der gesetzliche Riegel vorgeschoben werden muss", hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung einleitend fest. "Der Fall der Familie Fauner aus dem Passeiertal steht stellvertretend für viele Vermieter im Land, die ihre unguten Erfahrungen mit Mietnomaden gemacht haben. Zu den Mietausfällen gesellen sich Drohungen, Auseinandersetzungen, Gewalt und Einsätze der Sicherheitskräfte. Wohnung oder Haus finden in Bozen, Meran und ganz Südtirol - Wohnen in Südtirol. Trotz allem scheinen den Behörden gesetzlich die Hände gebunden zu sein", so Mair. "Genau solche Fälle führen dazu, dass Wohnungseigentümer ihre Wohnungen lieber nicht vermieten als mit nicht endenden Problemen konfrontiert zu werden.