actionbrowser.com
Nicht jedes Vergehen im Sechzehnmeterraum sollte mit einem Elfmeter geahndet werden. Beispiel: Die Situationen, wo Flankenbälle den Verteidiger auf der Strafraumlinie beim Hochspringen am Arm treffen, sind für mich nicht elfmeterwürdig, wenn in der Mitte noch weitere Verteidiger stehen. Dann sollte es indirekten Freistoß geben - mehr nicht! Dann müssten die Verteidiger auch nicht mehr mit imaginären Handschellen auf dem Rücken durch den Strafraum laufen. Denn diese ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Armbewegungen eines Fußballspielers, für mich die mit Abstand "unnatürlichste". Bis zur nächsten Grätsche Euer Grischa Autor und Fußball-Experte Grischa Hindel ist bei TorAlarm für redaktionelle Inhalte zuständig. 3 ecken ein elfer und. In seiner Kolumne Grischas Grätsche schreibt er jede Woche ganz persönlich über das aktuelle Fußballgeschehen und alles, was ihn bewegt - begeistert, amüsiert, nervt. Seit seiner Kindheit dem runden Leder verschrieben, war er auf dem Fußballplatz selbst aktiv und später regelmäßig als Fan im Stadion.
© Copyright by Erinnerungswerkstatt Norderstedt 2004 - 2022 / Ausdruck nur als Leseprobe zum persönlichen Gebrauch, weitergehende Nutzung oder Weitergabe in jeglicher Form nur mit dem schriftlichem Einverständnis der Urheber! Tor!!! Fünf drei für uns! jubelt Fiddem (Friedhelm), nachdem er drei Gegenspieler elegant umfummelt und dann den alten Tennisball flach in die lange Ecke gejagt hatte. Keine Chance für den kleinen Dieter im Tor. Hand! schreit Manni (Manfred), der bei jedem Gegentor protestiert. Aber auch jetzt hilft ihm sein Theater nichts. Keine Hand! Angeschossen! entscheidet der Torschütze. Hol den Ball! Drei Ecken - Ein Elfer. schnauzt er den Torwart an, dessen ungeschriebene Aufgabe es ist, den Ball, der inzwischen mehr als fünfzig Meter weit gerollt ist, zurückzuholen. Wir befinden uns auf unserer Straße Zum Kühl in Bochum-Werne und spielen Fußball, so wie wir Jungen es bei einigermaßen gutem Wetter fast jeden Tag nach der Schule tun. Wir gebrauchen das Wort Fußball meistens nicht dafür, sondern nennen unser Spiel dann böschen oder pöhlen.
Warum weiß ich nicht. Die Fahrbahn ist weit vor dem Krieg asphaltiert worden, jetzt ist ihre Oberfläche kaum noch glatt. Die groben Steine des Unterbaus ragen mit ihren Spitzen überall tückisch hervor. Wer hier beim Laufen oder Radfahren stürzt, hat einige Quadratzentimeter Haut weniger und höllische Schmerzen obendrein. Aber das kümmert uns wenig. Wir vermeiden deshalb derbe Rempler und bemühen uns um Technik und Spielwitz. Durchschnittlich nur jede gefühlte Viertelstunde fährt ein Auto oder Motorrad langsam vorbei. Dann schreit irgendeiner: Auto! Woher kommt "3 Ecken ein Elfer"? (Sport, Fußball, Bundesliga). und wir gehen kurz zur Seite. Spiel- oder gar Bolzplätze gibt es nicht. Nicht im Traum ist daran zu denken. Jeder Quadratmeter unbebauten Boden, auf dem keine Trümmer liegen, wird zum Anbau von Nutzpflanzen benutzt. Statt Blumen im Vorgarten wachsen jetzt Kartoffeln, Kohl und Gemüse. Von den Rationen auf den Lebensmittelmarken können wir nur hungern und dahinvegetieren jetzt, in den drei, vier Jahren nach Kriegsende. Wir nehmen vier größere Steine und bilden damit die Tore.