actionbrowser.com
Bolle Lyrics Bolle reiste jüngst zu Pfingsten Nach Pankow war sein Ziel; Da verlor er seinen Jüngsten Ganz plötzlich im Gewühl; Ne volle halbe Stunde Hat er nach ihm gespürt Aber dennoch hat sich Bolle Ganz köstlich amüsiert Aber dennoch hat sich Bolle Ganz köstlich amüsiert In Pankow gabs kein Essen In Pankow gabs kein Bier War alles aufgefressen Von fremden Leuten hier Nicht mal ne Butterstulle Hat man ihm reserviert!
aus Berlin um 1900 – Bolle reiste jüngst zu Pfingsten Anmerkungen zu "Bolle reiste jüngst zu Pfingsten" Die 3. Strophe auch: "…hats Messer rausgezogen und fünfe massakriert aber dennoch hat sich Bolle …. " (in Der Kilometerstein, 1934) Die 5. Strophe auch: "…da hat ihn seine Olle janz mörderlich verdrescht ne volle halbe Stunde hat sie auf ihm poliert…. " "Bolle reiste jüngst zu Pfingsten" in diesen Liederbüchern u. a. in: Der Kilometerstein (1934, ohne die letzte Strophe) — Mutter der Mann mit dem Koks ist da (1977) —.
Bolle reiste jüngst zu Pfingsten ist ein Volkslied aus dem Berliner Raum im Berliner Dialekt. Es ist wahrscheinlich um 1900 entstanden und wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur mündlich weitergegeben. Seitdem ist es in vielen Liederbüchern zu finden. Laut der Einschätzung des Musikwissenschaftlers Lukas Richter handelt es sich um ein Schwanklied auf den Prototyp des unbekümmerten, "rüdigen" Berliners. [1] Im Lied spiegelt sich der Feiertagsausflug eines typischen Berliners in den damaligen Vorort Pankow mit der Schönholzer Heide wider. Durch die Vorstadtwagen und Kremserwagen war dies seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zum beliebten Freizeitvergnügen der Berliner geworden. Der verbreitete Spitzname Bolle steht dabei für eine nicht näher bestimmte Person. Es gibt weder eine Beziehung zum Berliner Großkaufmann Carl Bolle noch zum Brandenburger Frisör Fritze Bollmann. Text [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] 1. Bolle reiste jüngst zu Pfingsten, Nach Pankow war sein Ziel; Da verlor er seinen Jüngsten Janz plötzlich im Jewühl; 'Ne volle halbe Stunde Hat er nach ihm jespürt.
Aber dennoch hat sich Bolle Janz köstlich amüsiert. 2. In Pankow jab's keen Essen, In Pankow jab's keen Bier, War allet uffjefressen Von fremden Leuten hier. Nich' ma' 'ne Butterstulle Hat man ihm reserviert! 3. Auf der Schönholzer Heide, Da jab's 'ne Keilerei, Und Bolle, jar nich feige, War mittenmang dabei, Hat's Messer rausjezogen Und fünfe massakriert. 4. Es fing schon an zu tagen, Als er sein Heim erblickt. Das Hemd war ohne Kragen, Das Nasenbein zerknickt, Das rechte Auge fehlte, Das linke marmoriert. 5. Als er nach Haus jekommen, Da ging's ihm aber schlecht, Da hat ihn seine Olle janz mörderisch verdrescht! Hat sie auf ihm poliert. 6. Und Bolle wollte sterben, Er hat sich's überlegt: Er hat sich uff die Schienen Der Kleinbahn druffjelegt; Die Kleinbahn hat Verspätung, Und vierzehn Tage druff, Da fand man unsern Bolle Als Dörrjemüse uff. [2] 7. Und Bolle wurd' begraben, in einer alten Kist'. : Der Pfarrer sagte 'Amen' und warf ihn uff 'n Mist. Die Leute klatschten Beifall, und gingen dann nach Haus.
6. Und Bolle wollte sterben, Er hat sich's überlegt: Er hat sich uff die Schienen Der Kleinbahn druffjelegt; Die Kleinbahn hat Verspätung, Und vierzehn Tage druff, Da fand man unsern Bolle Als Dörrjemüse uff. 7. Und Bolle wurd' begraben, in einer alten Kist'. Der Pfarrer sagte 'Amen' und warf ihn auf den Mist. Die Leute klatschten Beifall, und gingen dann nach Haus. Und nun ist die Geschichte von uns'rem Bolle aus!
Der olle Bolle und die Bolle, tückisch, wat een Dialekt Unkundijer da so allet mit aleben kann. Nehmen wa Tourist Gunter M., Herkunftsort unbekannt, fuhr er zum ersten Mal nach Berlin. Oberflächlich hatta sich ja mit dem Berliner Jargon vatraut jemacht. Aba die Tücke steckt eben im Detail. Nu wusste er, des ne Bolle in Berlin nen Loch im Strumpf iss. Da plagte ihm der Hunga, weshalb er nen orijinal Berliner Restaurant uff suchte. Doch wat las er da? Bollenfleesch jabs hier heute. "Fürchterlich" sachte er zum Kellner, "Fleisch in einer löchrigen Socke? " Doch der klärte Gunter M. uff: "Ne, ne Meesta, dit iss in Berlin Lammfleesch mit ville Zwiebeln, Bolle iss nämlich in Berlin ooch ne Zwiebel. Na Meesta, wie wär et damit? " So bestellte Gunter M. sich also Bollenfleesch, mit dem er sich seene Wampe vollschlug. Satt und zufrieden verließ er schließlich dit Restaurant, um sich die Stadt weita anzukieken. Weila so zufrieden war und grinte, frachte ihn een Berliner: "Mensch, wat denn so lustich, freuste da ja wie Bolle! "