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Die Zauberer und Hexen der "Addams Family" hätten ihr Vergnügen an diesen Versuchen. Der nach ihnen benannte Flipper hier am Fachbereich für Maschinelles Lernen der TU Berlin wird wie von Geisterhand bedient. Zauberei steckt natürlich nicht dahinter, aber etwas Ähnliches: die Kraft des Gehirns. Die wird von 64 Elektroden erfasst, die man sich bequem wie eine Badekappe auf den Kopf setzt. Dialog der Hände - großartige Technik zur Bewusstseinserweiterung. Sie ist das Kernstück des so genannten Berlin Brain Computer Interface (BBCI) – einer Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer. Forscher der TU Berlin, des Fraunhofer-Instituts First und der Charité nutzen die elektrische Hirnaktivität, die durch das Elektroenzephalogramm (EEG) beschrieben wird, indem die an der Kopfhaut angebrachten Elektroden die Hirnströme messen, die beim Denken entstehen. © TU-Pressestelle/Dahl (Ausschnitt) Flippern mit dem Berlin Brain Computer Interface | Über das Berlin Brain Computer Interface steuert eine Probandin in Echtzeit einen Flipper-Automaten – allein mit ihren Gedanken.
Das ist keine kühne Vision. Die Berliner Forschergruppe hat bereits eine so genannte "mentale Schreibmaschine" entwickelt, mit der Schwerstbehinderte über die schlaue Schnittstelle schnell Buchstaben für Wörter zusammenstellen können, so dass ein mittellanger Satz in drei Minuten entsteht. Keine vorschnellen Hoffnungen Nicht irgendwie mit Händen und Füßen, sondern mit Gedanken den Alltag zu meistern, gibt besonders Patienten mit Muskellähmung, Schlaganfall, Querschnittsgelähmten und Menschen mit Locked-in-Syndrom Hoffnung. Dialog der hände Archives - HSP - Bin ich hochsensibel?. Niels Birbaumer arbeitet seit fast 15 Jahren auf diesem Gebiet und warnt davor, zu große Hoffnungen auf schnell verfügbare praxistaugliche Hirn-Computer-Schnittstellen zu wecken – die meisten Ansätze bewegten sich im Bereich der Grundlagenforschung. Birbaumer leitet an der Universität Tübingen das Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie und hat unter anderem eine gedankengesteuerte Greifprothese für Schlaganfallpatienten entwickelt. "Allerdings wird das Feld massiv mit Forschungsgeldern unterstützt, so dass rasch weitere Fortschritte zu erwarten sind", sagt er.