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Depressionen lassen sich meist auf psychosoziale Ursachen oder auf Störungen im neurobiologischen Stoffwechsel zurückführen und dürfen nicht mit vorübergehenden depressiven Stimmungen verwechselt werden, unter denen fast jeder Mensch einmal oder mehrmals im Laufe seines Lebens zu leiden hat. Eine Depression äußert sich daher nicht nur in der Psyche, sondern auch in charakteristischen Veränderungen des Gehirn- und des Körperstoffwechsels. Beispielsweise lässt sich häufig eine verringerte Synthese bestimmter Neurotransmitter und Stresshormone feststellen. In der Regel macht sich gleichzeitig ein Mangel an Folsäure und Vitamin B12 bemerkbar. Folsäure und seine Wirkung bei Depressionen. Beide Vitamine haben großen Einfluss auf den Stoffwechsel der Botenstoffe im Gehirn und auf den Ab- und Umbau der für Nerven schädlichen Aminosäure Homocystein. Die Fachwelt ist sich nicht immer einig darin, ob die Störung der Synthese von Neurotransmittern und Stresshormonen Auswirkung oder Ursache einer Depression ist. Wie kann Folsäure gegen Depressionen helfen?
Hinweise: 1. Unter einer Therapie mit Antidepressiva (v. a. SSRI) sollten der Folsäure- und Vitamin-B 12 -Status sowie der Homocystein-Plasmaspiegel kontrolliert werden (am besten ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung! ). 2. Die regelmäßige Gabe von Folsäure (z. 1 mg/d, p. o., initial auch i. m. ) in Kombination mit Vitamin B 12 (500 µg/d, p. ) und S-Adenosylmethionin (SAM) kann die Ansprechrate auf die SSRI-Therapie verbessern. Folsäure steigert Wirksamkeit von Fluoxetin In einer klinischen Studie an 110 Patienten mit schwerer Depression, die innerhalb einer achtwöchigen Therapie mit Fluoxetin auf das Antidepressivum angesprochen hatten, wurden auch der Folsäure- und Vitamin-B 12 -Status sowie der Homocysteinspiegel gemessen. Folsäure mit vitamin d e. Als Endpunkt zur Erfassung des Therapieresponse und der Verbesserung der depressiven Symptome galt eine 30%ige Abnahme der Symptomatik auf der Hamilton-Depressions-Skala [5]. Dabei wurde festgestellt, dass die Patienten mit niedrigen Folsäurespiegeln von weniger als 2, 5 ng/ml deutlich später (im Mittel 1, 5 Wochen) auf die Fluoxetin-Therapie ansprachen als Patienten mit normalem Folsäurestatus (p = 0, 0028).
Fazit: Eine Erhöhung des Folsäurespiegels im Blut wirkt positiv bei Depressionen Depressionen äußern sich außer durch psychosoziale Aspekte auch durch neurobiologische Merkmale wie eine niedrige Folsäurekonzentration im Blut. Das führt zu einer Funktionsstörung im Gehirn bei Neurotransmittern mit direktem Einfluss auf die Psyche wie Noradrenalin, Adrenalin und anderen sowie zu einer verminderten Ausschüttung des "Glückshormons" Serotonin. Ein weiteres biochemisches Merkmal, das eine Depression meist begleitet, ist eine erhöhte Konzentration des für Nerven schädlichen Homocysteins. Die erhöhte Menge an Homocystein deutet auf einen gestörten Methylzyklus hin, der direkt von Folsäure abhängig ist. Fast alle biochemischen Marker einer Depression werden direkt von Folsäure beeinflusst. Folsäure mit vitamin d wikipedia. Bei einer diagnostizierten Depression empfiehlt es sich, zunächst die Konzentration der Folsäure im Blut zu messen und bei Bedarf anzuheben. Je niedriger die Folsäurekonzentration war, desto positiver wirkt sich die Supplementierung der Folsäure auf die Depression aus.