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Auch Rotweine sind als Begleiter von Schokolade willkommen. Grundsätzlich gilt: Je süßer die Schokolade, desto süßer und milder im Hinblick auf die Fruchtsäure sollte der Wein auftreten, damit die delikate Balance gewahrt bleibt. Kleiner Genießer-Tipp von Schokolatier Eberhard Schell: Zunächst sollte man den Wein pur verkosten. Danach die Schokolade im Mund schmelzen lassen und wieder am Wein nippen. Dann: Einfach genießen! Ein weiterer Schluck Wein verstärkt das Geschmackserlebnis. Wein und Bitterschokolade Wein und Vollmilch-Schokolade Schokolade sucht Wein Vollmilchschokolade besticht durch ihren zarten Schmelz und ihre milde Süße. Milchschokoladen mit einem Kakaoanteil von 32 bis 49 Prozent harmonieren perfekt zu kräftigen Weißweinen aus der Burgunderfamilie, aber auch mit einer milden Riesling-Auslese. Die Weine sollten passend zur Schokolade schmelzig-cremig anmuten und eine dezente Säure sowie feine Fruchtnoten mitbringen. Beim Rotwein eignen sich Sorten wie Lemberger, Cabernet Sauvignon oder Merlot.
Endlich – das Verschmelzen von Wein und Schokolade Das Stückchen Schokolade ist vollkommen geschmolzen und hat sich im Mund über die Geschmacksknospen der Zunge verteilt. Das ist der Moment, an dem wir nun den Wein dazu probieren. Nehmen Sie einen Schluck Wein und mischen Sie diesen im Gaumen sanft mit der Schokolade. Was empfinden Sie dabei? Verbinden sich die beiden zu einem spannenden Miteinander? Mildert die Schokolade das Tannin im Wein? Harmonieren die Aromen und treten besser hervor? Wie ist es mit den Fruchtnoten? Wirken manche Weine frischer und jünger, wenn Sie mit fruchtigen Noten in einer Schokolade unterstützt werden? Neben Höhenflügen und Geschmacksexplosionen kann man natürlich auch Enttäuschungen erleben. Manche Kombinationen harmonieren einfach nicht miteinander. Manchmal dominiert entweder der Wein oder die Schokolade das Aromenspiel. Halten Sie die Ergebnisse auf Ihrem Notizblatt (Anm. d. Red. : Die Autorin hat hierfür einen sehr übersichtlichen Entwurf bereitgestellt, den Sie hier finden) fest und versuchen Sie nach und nach einen anderen Wein zur Schokolade.
#3 Nun einen größeren Schluck Wein nehmen und die Schokolade mit dem Wein im Mund zusammenführen und genau hin schmecken. Erst danach die neu gewonnen Kombi herunterschlucken. #4 The perfect match? Nachdem Ihr nun einen Eindruck davon habt, wie gut diese Kombination zusammenpasst, könnt Ihr das ganze wiederholen oder zum nächsten potentiellen Pairing übergehen. #5 Falls Ihr zum nächsten Pairing übergeht, vergesst nicht, mit einem Schluck Wasser durchzuspülen und/oder ein Stück Brot oder Polenta zum Neutralisieren zu Euch zu nehmen. Übrigens: Ihr habt dann den 'perfect match' entdeckt, wenn es sich wie ein völlig neues, gutes Geschmackserlebnis anfühlt. Letztlich ist jedoch wie immer die Hauptsache, dass es Euch schmeckt. Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Ein guter Startpunkt für eine tolle Schokoladen-Basis für's Pairing sind unsere kuratierten Schoko-Boxen. Ihr wollt gerne auf Nummer sicher gehen und nicht gleich so viele unterschiedliche Weine und Schokoladen verkosten? Dann gibt es einen einfachen Weg dies zu Umgehen.
Nicht nur Geschmackssache: Die richtige Kombination von Wein und Schokolade Copyright Thinkstock Neueste Erkenntnisse zeigen, dass die althergebrachte Meinung, süss sei an der Zungenspitze wahrnehmbar und bitter ganz hinten, überholt ist. Auch die Umamirezeptoren, die Aminosäuren wie Glutamat feststellen, sind erst seit kurzem bekannt. Richtig ist jedoch, dass verschiedene Bereiche der Zunge unterschiedlich empfindlich auf Süsses, Saures, Bitteres und Salziges reagieren. Über die Nase (olfaktorische Wahrnehmung) erreicht uns das ganze Aromenspektrum. Mithilfe unserer hochsensiblen Riechzellen sind wir in der Lage, zum Beispiel würzige, blumige, fruchtige, röstige oder balsamische Noten zu unterscheiden. Richtig rund wird unser Geschmacksbild aber erst, wenn der gesamte Mund-Rachen-Raum beansprucht wird. Heiss, kalt oder adstringierend nehmen wir hier wahr, ebenso auch Konsistenz, Schmelz und Textur. Will man die sogenannte somästhetische Wahrnehmung testen, kann man sich einfach einmal die Nase beim Probieren eines zweiten Stücks Schokolade zuhalten und erleben, was sich dabei an der Wahrnehmung im Vergleich zum ersten Stück verändert.
Welche Weine sollten Sie sich zu diesen Schokoladen besorgen? Reichen Sie dazu tatsächlich am besten nur einen roten, opulenten Gaumenschmeichler zu den Schokoladen mit unterschiedlichen Kakaoanteilen. Ideal wäre ein spanischer Garnacha, der sich zu allen Schokoladen gut probieren lässt. Wer auf mehr als einen Wein setzen möchte, sollte sich noch einen gereiften Shiraz und eine edle Beerenauslese besorgen. Was ist mit weisser Schokolade und Schokoladen mit Früchten oder Gewürzen? Und welche Weine sollte man dazu wählen? Weisse Schokolade ist streng genommen keine Schokolade, da ihr die Kakaomasse fehlt. Sie besteht aus Kakaobutter, Zucker, Milch und Vanille. Sie schmeckt opulent, süss, fett und ist zugegebenermassen nicht so einfach zu kombinieren. Für den Fall, dass Sie sich eine weisse Tafel zur Degustation kaufen, besorgen Sie sich dazu einen Dessertwein oder einen hochwertigen, süssen Schaumwein, zum Beispiel einen Moscato d'Asti. Ebenfalls einen Versuch wert zur weissen Schokolade ist ein trocken ausgebauter Muskateller aus Baden.
Warum sollte man überhaupt Schokolade zum Wein essen? Die Frage ist falsch gestellt. Anders als Nüsse, Mandeln oder andere salzige Knabbereien wird das Kakaoprodukt nicht zum, sondern mit dem Wein genossen. "Erst soll der Wein allein probiert werden. Dann lässt man ein Stück Schokolade im Mund schmelzen und nimmt einen kleinen Schluck dazu, damit beides am Gaumen interagieren kann", erklärt Chocolatier Eberhard Schell von der gleichnamigen württembergischen Schokoladenmanufaktur. Dabei kommt es vor allem darauf an, welche Inhaltsstoffe im Mund aufeinandertreffen. Genauso wie zu einem Rindersteak gerbstofflastige Rote besser funktionieren als spritziger Weißwein, muss auch bei Schokolade und Wein richtig kombiniert werden. Der Kakaoanteil spielt dabei eine große Rolle, je mehr davon enthalten ist, desto kräftiger und weniger süß schmeckt die Tafel. Mindestens genauso wichtig ist die Kakaosorte. Als edel gelten Criollo, Trinitario und Nacional oder Arriba. Forastero dagegen ist wegen ihrer hohen Erträge zwar die meistangebaute und verarbeitete Sorte, gilt aber wegen ihres begrenzten Aromenspektrums und vergleichsweise hohen Gehalts an Säure und Bitterstoffen als die schlechtere Wahl.