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Da ist die Neue Autorität konsequent umgesetzt. Es geht nur um einseitiges Handeln. Da fehlt, dass auch der Schüler Teil der Situation ist. Seine Bedürfnisse und der subjektive Sinn seines Handelns sind ausgeblendet. Die Autorität definiert, wann, was getan wird. Damit wird der "pädagogische Bezug" halbiert oder ignoriert. Wird das Konzept in Schule und Jugendhilfe verschieden umgesetzt? Es wird in beiden Bereichen unterschiedlich angewendet. Man kann es autoritärer oder partizipativer tun. Auch die Lehrerin ist nicht gezwungen, alles einseitig zu bestimmen. Sie könnte das mit dem Schüler aushandeln, versuchen zu verstehen, was die Gründe für sein Handeln sind. Aber das Konzept sieht das nicht vor. Das ist meine Kritik. Es geht zentral davon aus, dass die Autorität verloren ist und wieder etabliert werden muss. In unserer Gesellschaft? Ja. Da wird ein kulturpessimistisches Bild gemalt, nach dem Motto: Früher war alles besser. Diese Klage kennt man seit Sokrates. Das ist als Gegenwartsdiagnose nicht tragfähig und als zentrales Ziel hochproblematisch.
Möchten Sie das Konzept «Neue Autorität» in der Schule etablieren? Dann wenden Sie sich an das systemische institut für neue autorität, kurz sina. Wir sind in der Schweiz sowohl für Erziehungsberechtigte als auch für Fachpersonal da, wenn das Zusammenleben und Zusammenarbeiten mit Kindern an Grenzen zu stossen scheint. Wir schulen Sie nach dem Konzept Neue Autorität, wie es von Prof. Dr. phil. Haim Omer entwickelt wurde. In der Schule sorgen Sie damit für konstruktive Veränderungen und eine bessere Atmosphäre für alle. Was bedeutet Neue Autorität in der Schule? Konfliktpotenzial zwischen Erwachsenen und Kindern gab es schon immer und besonders im Schulbetrieb sind Spannungen zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern, aber auch innerhalb der Schülerschaft und Lehrkräfte, normal. Wichtig ist es jedoch, dass diese Situationen gewaltfrei bleiben und Kompromisse gefunden werden. Zu viel Distanziertheit und harte Strafen versöhnen selten, doch Kontrollverlust und Grenzenlosigkeit können ebenfalls nicht die Antwort sein.
Wir müssen das "richtige" Instrumentarium übrigens auch nicht gleich zur Hand haben. Das ist auch ein ganz wichtiger Aspekt. Ganz im Sinne von "Wir schmieden das Eisen, wenn es kalt ist" kann eine verzögerte Reaktion deeskalierend wirken. Wir sagen dann nur: "Ich habe gerade gesehen, was du gemacht hast. Ich habe noch keine Idee, was ich tue, aber ich komme auf dich zurück. " Wir müssen es dann natürlich auch machen. Was löst das bei den Kindern aus? Niklas Luhmann hat mal gesagt "Vertrauen ist die Bereitschaft, das Risiko einzugehen, dem anderen eine gute Absicht zu unterstellen. " Und dieses Vertrauen, das man anderen gibt, und die Fürsorge, die man gibt, führen zu einer Selbstfürsorge. Ein Beispiel aus unserer Schule: Wir hatten an der Wedding Schule mit Vandalismus zu tun. Toilettenkästen waren abgetreten, es gab Schmierereien, Mensastühle wurden heruntergeschmissen, solche Sachen. Es war nicht klar, wo das herkommt, aber es war besonders auffällig. Wir haben dann eine Ankündigung für das Schulgebäude geschrieben.