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Nun kommen einigen Nördlingern allerdings Zweifel, ob der im August vergangenen Jahres gestorbene Gerd Müller so weit am Stadtrand gut aufgehoben ist. Oder ob er nicht in die Box gehört, wie die Fußballer sagen - direkt in die Mitte, direkt in die Altstadt. Die nötigen Unterschriften für ein Bürgerbegehren haben sie inzwischen zusammen in Nördlingen, berichten lokale Medien. Gerd Müller an zentraler Stelle als Touristenattraktion zu vermarkten, das lehnt der Oberbürgermeister allerdings ab. Deshalb lieber der Standort an der Stadtmauer, mit Bezug zu Müllers Leben. Jedoch, argumentieren die Kritiker, liegt dort ein Parkplatz, Autos donnern vorbei, irgendwie unschön sei das alles. Denkmal in not. Warum also nicht vor der ehemaligen Volksschule in der Altstadt? Gerd Müller wäre das alles bestimmt zu viel Aufhebens um seine Person gewesen. Im Mittelpunkt stand er ja nie so gerne. Überhaupt stand er am allerliebsten vor dem Tor - und wenn es eben das Berger Tor ist.
Die Nutzung der gesamten Bausubstanz sowie geeigneter Freiflächen in NRW als Standort für Solarenergie wird bisher bei weitem nicht ausgeschöpft. Unberührt bleiben also große Flächen, die mit deutlich weniger Komplexität zur Verfügung stehen als die Denkmalbauten mit besonderen optischen und technischen Anforderungen. Unkenntnis zeichnet auch die These aus, die Kommunen mit ihren Unteren Denkmalschutzbehörden würden durch das neue Gesetz gestärkt. Denkmalschutz Immobilien kaufen und Steuern sparen. Schon haben sich die Kommunalverbände eindeutig gegen den Entwurf positioniert. Es werden nämlich den Kommunen nurmehr zusätzliche Aufgaben aufgebürdet, die kostenneutral gar nicht zu bewerkstelligen sind. Ein Landesdenkmalrat für die zusätzliche Unterstützung und Beratung der Kommunen kann ebenso wenig die bisherige erfolgreiche Unterstützung und Beratung durch die unabhängigen Fachämter der Landschaftsverbände ersetzen wie der von der Ministerin vorgesehene Landesdenkmalpreis zur Motivation der Eigentümer, der den von ihr nicht fortgeführten langjährigen "Rheinisch-Westfälische Staatspreis für Denkmalpflege" des Landes NRW nun ersetzen soll.
Die Patriotische Gesellschaft fördert die Denkmalpflege mit einem Preis, den sie seit 1990 alle drei Jahre vergibt. Für die nächste Preisvergabe am 16. April hat die Gesellschaft bereits drei Objekte ausgewählt.