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Der Lenz ist da? Das klingt wie Hohn! (Ich habe vorerst nur die Grippe) Vom Frühling merkt man keinen Ton (noch zuviel Speck an jeder Rippe). Magnolien sprießen? Ach, mir sprossen nur zwei Furunkel (dort, am Hintern). Im Keller hab ich laut genossen. (wo hundert Spinnen überwintern). Mir wummert bloß das Herz im Leibe, (dort röchelt derzeit nur der Husten) Trink Eibischtee zum Zeitvertreibe und muss beim Schneuzen ziemlich pusten. Die Farbkleckse hab ich vom Stürzen aufs Eis und mancher Rutschpartie. Mit jungen Herrn die Zeit zu würzen, das wär schon heiter, aber wie reizt man als dick vermummte Alte das junge Blut zum Frühlingstanz? Ich hab schon wieder ziemlich kalte Finger und Zeh'n! (Bald frierts mich ganz. Der lenz ist da gedicht youtube. ) Der Lenz ist da? Ach, wenn ers wäre, der draußen vor der Türme lärmt! Es ist der Schneepflug nur, der schwere - kein Romeo, der mich umschwärmt! So sitz ich da, mit heißer Stirne, trotz Fieber aber kaltem Blut- und träum vom Frühling, kühler Birne und heißem Puls - ja, so wärs gut!
Die Grten sind nur noch zum Scheine kahl. Die Sonne heizt und nimmt am Winter Rache. Es ist zwar jedes Jahr dieselbe Sache, doch es ist immer wie zum ersten Mal. Erich Kstner
Alle nicht-arischen Werke wurden verboten und symbolträchtig verbrannt. In Folge dessen flohen zahlreiche Schriftsteller aus Deutschland. Die Exilliteratur der Literaturgeschichte Deutschlands bildet eine eigene Literaturepoche und folgt auf die Neue Sachlichkeit der Weimarer Republik. Themen wie Verlust der eigenen Kultur, existenzielle Probleme, Sehnsucht nach der Heimat oder Widerstand gegen den Nationalsozialismus sind typisch für diese Epoche der Literatur. Spezielle formale Merkmale weist die Exilliteratur nicht auf. Die Exilliteratur weist häufig einen Pluralismus der Stile (Realismus und Expressionismus), eine kritische Betrachtung der Wirklichkeit und eine Distanz zwischen Werk und Leser oder Publikum auf. Sie hat häufig die Absicht zur Aufklärung und möchte gesellschaftliche Entwicklungen aufzeigen (wandelnder Mensch, Abhängigkeit von der Gesellschaft). Tucholsky: Der Lenz ist da!. Das vorliegende Gedicht umfasst 172 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere Werke des Dichters Kurt Tucholsky sind "An die Meinige", "An einen garnisondienstfähigen Dichter" und "An ihren Papa".
Er zieht das Herz an Liebesketten Rasch über manche Kluft, Und schleudert seine Singraketen, Die Lerchen, in die Luft.