actionbrowser.com
Er diente fortan dem Adel und dem Dresdner Bildungsbürgertum zur gesellschaftlichen Repräsentation und zum individuellem Nachruhm. Zahlreiche bedeutende und weit über Dresden hinaus berühmte Persönlichkeiten wurden auf dem Eliasfriedhof bestattet: der Landschaftsmaler Johan Christian Dahl (1788-1857), der Komponist Johann Gottlieb Naumann (1741-1801) sowie Johanne Justine Renner geb. Segedin, "Die Gustl von Blasewitz". Vermutlich waren es Platzgründe, die zur Schließung des Friedhofs 1876 führten. Manzeiger125 🥇 DresdenAusflug.de. Dadurch wurde das Erscheinungsbild der Anlage, wie es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestand, konserviert. So finden wir heute noch einzigartige Grabmale aus der Zeit des Barock, Rokoko, Klassizismus, der Romantik und des Biedermeier, geschaffen nach Entwürfen von namhaften Künstlern wir Kirchner, Pettrich und C. D. Friedrich. In seiner kulturellen Unversehrtheit stellt der Eliasfriedhof nicht nur ein Zeugnis der Sozial- und Kulturgeschichte Dresdens jener Zeit dar, sondern ist auch ein Denkmal von europäischem Rang.
Nach der Aufhebung des Frauenkirchhofs im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen großen Kuppelkirche von George Bähr erwies sich im Jahre 1724 die Anlegung eines neuen Begräbnisplatzes als dringend erforderlich, so dass man den sogenannten »Armen-Gottes-Acker«, sprich Eliasfriedhof, um ein Stück Feld erweiterte. Allerdings hatte der dafür zuständige Gouverneur der Stadt, Christoph August von Wackerbarth, seine Zustimmung nur unter der Bedingung erteilt, dass der Gottesacker nicht zu nahe dem vor der Stadtmauer gelegenen kurfürstlichen Lustgarten, also dem »Großen Garten«, komme und auch auf der Fahrt dahin den daran vorbei passierenden hohen Herrschaften »nicht sonderlich ins Gesichte« falle, zugleich aber auch in gehöriger Distanz von der Festung Dresden bleibe. Eliasfriedhof Dresden. Weder formale noch ästhetische Gesichtspunkte hatten das bisherige Erscheinungsbild des Eliasfriedhofes bestimmt. Erst mit der Erweiterung erhielt er seine bis heute bestehende Flächengliederung, die insbesondere durch die umlaufenden Erbbegräbnisstätten entlang der Friedhofsmauer geprägt ist.
Während der Regentschaft August des Starken wurde der Eliasfriedhof bei Adel und Bürgertum zur favourisierten letzten Ruhestätte und die Anlage gen Osten erweitert. Im Nachgang der 1813 stattgefundenen Schlacht von Dresden wurden Massengräber angelegt, um die zahlreichen Toten beerdigen zu können. Der Friedhof selbst gelangte so an seine Kapazitätengrenzen und wurde 1814 durch die Anlage des Trinitatisfriedhofs entlastet. 1876 wurde die letzte Beerdigung auf dem Friedhof abgehalten. Durch die Bebauung der Stadt im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung konnten keine weiteren räumlichen Ausdehnungen mehr stattfinden, so dass die Schließung angeordnet wurde. Dem Verfall preisgegeben, wurde der Friedhof schließlich 1929 gesperrt. STARTSEITE. Mehr als hundert Jahre überließ man den Friedhof seinem Schicksal, ließ die Grabstätten und Gruftanlagen, die Mauern, Skulpturen und Wege verfallen, bis sich 1998 ein Förderverein zur Restauration und Erhaltung gr&uuuuml;nden sollte. ____ Literaturauswahl: Marion Stein, Der Eliasfriedhof (1680-1876) - Vom Pest- und Armenfriedhof zum bevorzugten Bestattungsplatz für das Dresdner Bildungsbürgertum, Onlineversion: [Stand: 02.