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Die Griechen in Mysien Telephos Die griechische Flotte kam jetzt glücklich an die Küste von Kleinasien. Da aber die Helden der Gegend nicht recht kundig waren, ließen sie sich von dem günstigen Winde zuerst fern von Troia an die mysische Küste treiben und legten sich mit allen ihren Schiffen vor Anker. Längs des Gestades fanden sie zur Bewachung des Ufers allenthalben Bewaffnete aufgestellt, die ihnen im Namen des Landesherrn verboten, dies Gebiet zu betreten, bevor dem König gemeldet wäre, wer sie seien. Der König von Mysien war aber selbst ein Grieche, Telephos, der Sohn des Herakles und der Auge, der nach wunderbaren Schicksalen seine Mutter bei dem König Teuthras in Mysien antraf, des Königs Tochter Argiope zur Gemahlin erhielt und nach dessen Tode König der Mysier geworden war. Tonies® Hörfiguren: Griechische Sagen. Die Griechen, ohne zu fragen, wer der Herr des Landes wäre, und ohne den Wächtern eine Antwort zu erteilen, griffen zu den Waffen, stiegen ans Land und hieben die Küstenwächter nieder. Wenige entrannen und meldeten dem König Telephos, wieviel tausend unbekannte Feinde in sein Land gefallen seien, die Wachen niedergemetzelt hätten und sich im Besitz des Ufers befänden.
Dies waren nebst den Atriden, Odysseus und Achilles die Fürsten und Gebieter der Griechen, die, keiner mit wenigen Schiffen, sich in Aulis sammelten. Die Griechen selbst wurden damals bald Danaer genannt, von dem alten ägyptischen König Danaos her, der sich zu Argos im Peloponnes niedergelassen hatte, bald Argiver, von der mächtigsten Landschaft Griechenlands, Argolis, bald Achaier, von dem alten Namen Griechenlands, Achaia. Später heißen sie Griechen, von Graikos, dem Sohne des Thessalos, und Hellenen, von Hellen, dem Sohne des Deukalion und der Pyrrha.
Die Griechen Die Versündigung, die sich Paris als Gesandter zu Sparta gegen Völkerrecht und Gastrecht hatte zuschulden kommen lassen, trug im Augenblick ihre Früchte und empörte gegen ihn ein bei dem Heldenvolke der Griechen alles vermögendes Fürstengeschlecht. Menelaos, König von Sparta, und Agamemnon, sein älterer Bruder, König von Mykene, waren Nachkommen des Tantalos, Enkel des Pelops, Söhne des Atreus, aus einem an hohen wie an verruchten Taten reichen Stamme; diesen beiden mächtigen Brüdern gehorchten außer Argos und Sparta die meisten Staaten des Peloponnes, und die Häupter des übrigen Griechenlands waren mit ihnen verbündet. Griechische Sagen, Teil 2 - Märchen, Fabeln & Sagen. Als daher die Nachricht von dem Raube seiner Gattin Helena den König Menelaos bei seinem greisen Freunde Nestor zu Pylos traf, eilte der entrüstete Fürst zu seinem Bruder Agamemnon nach Mykene, wo dieser mit seiner Gemahlin Klytaimnestra, der Halbschwester Helenas, regierte. Dieser teilte den Schmerz und den Unwillen seines Bruders, doch tröstete er ihn und versprach, die Freier Helenas ihres Eides zu gemahnen.
Indessen erhob sich ganz Griechenland und gehorchte der Aufforderung der Atriden; zuletzt waren nur zwei berühmte Fürsten noch zurück. Der eine war der schlaue Odysseus aus Ithaka, der Gemahl Penelopes. Dieser wollte sein junges Weib und seinen zarten Knaben Telemachos der treulosen Gattin des Spartanerkönigs zuliebe nicht verlassen. Griechische sagen teil 2 nummer. Als daher Palamedes, der Sohn des Fürsten Nauplios aus Euboia, der vertraute Freund des Menelaos, mit dem Sparterfürsten deswegen zu ihm kam, heuchelte er Narrheit, spannte zu dem Ochsen einen Esel an den Pflug und pflügte mit dem seltsamen Paare sein Feld, indem er in die Furchen, die er zog, statt des Samens Salz ausstreute. So ließ er sich von beiden Helden treffen und hoffte dadurch von dem verhaßten Zuge frei zu bleiben. Aber der einsichtsvolle Palamedes durchschaute den verschlagensten aller Sterblichen, ging, während Odysseus seinen Pflug lenkte, heimlich in seinen Palast, brachte seinen jungen Sohn Telemachos aus der Wiege herbei und legte diesen in die Furche, über die Odysseus eben hinwegackern wollte.
Nun fand es sich auch, daß im griechischen Heere drei Fürsten waren, Tlepolemos, ein Sohn des Herakles, Pheidippos und Antiphos, Söhne des Königs Thessalos und Enkel des Herakles, diese drei also Verwandte des Königs Telephos. Diese nun erboten sich, im Geleit der mysischen Gesandten vor ihren Bruder und Vetter Telephos zu gehen und ihm näher zu berichten, wer die Griechen seien, die an seiner Küste gelandet und in welcher Absicht sie nach Asien kämen. Der König Telephos nahm seine Verwandten liebreich auf und konnte sich nicht genug von ihnen erzählen lassen. Da erfuhr er, wie Paris mit seinem Frevel ganz Griechenland beleidigt hatte und Menelaos mit seinem Bruder Agamemnon und allen verbündeten Griechenfürsten aufgebrochen sei. "Darum", sprach Tlepolemos, der, als ein leiblicher Halbbruder des Königs, für die übrigen das Wort führte, "lieber Bruder und Landsmann, entzieh dich deinem Volke nicht, für das ja auch unser lieber Vater Herakles an allen Orten und Enden der Welt gestritten, von dessen Vaterlandsliebe ganz Griechenland unzählige Denkmale auf zuweisen hat; heile die Wunden wieder, die du, ein Grieche, Griechen geschlagen hast, indem du deine Scharen mit den unserigen vereinigst und als unser Verbündeter gegen das meineidige Troianervolk ziehest. Griechische sagen teil 2.1. "