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Mitten in Karlsruhe steht das Fichte-Gymnasium. Jedes Jahr legen hier zahlreiche Schülerinnen ihr Abitur ab. Doch vor genau 120 Jahren, im Jahr 1899, war das eine kleine Sensation. Denn vier Mädchen durften in der Fächerstadt ihre Reifeprüfung ablegen - die ersten Frauen in ganz Deutschland. Das erste Mädchengymnasium, das heutige Fichte-Gymnasium, um 1885. | Bild: Stadtarchiv Karlsruhe, Sig. 8/Alben 080:028 "Zwei Pflanzen, von denen man die eine in die Sonne und die andere in den Schatten gestellt hat, die kann man nicht miteinander vergleichen", sagte einst die Frau, die sich jahrelang für die Gründung des ersten Mädchengymnasiums eingesetzt hatte: Hedwig Kettler. Es galt, gegen die Rollenbilder der damaligen Zeit ankämpfen. Schülerin springt in den Tod - Augsburg Journal. Frauen seien nicht für die Wissenschaft geeignet und höhere Bildung sei gegen ihre Natur - das war nur eines der Argumente, weshalb Frauen der Zugang zu den Gymnasien lange verwehrt blieb. Es war das Jahr 1893, als Hedwig Kettlers Wunsch endlich in Erfüllung ging.
Der gymnasiale Zug wurde der benachbarten Mädchenschule - dem heutigen Fichte-Gymnasium - angegliedert und zog dorthin um. Heute wird das Fichte-Gymnasium deshalb oft als "erstes Mädchengymnasium" bezeichnet. Und so kam es, dass im Jahr 1899 vier Mädchen in Karlsruhe ihr Abitur ablegten: Darunter Johanna Kappes, Rahel Straus und Magdalena Neff. Sie waren die ersten Frauen, die je in Deutschland ihr Abitur in den Händen hielten. Und jede von ihnen wurde mit ihrem Engagement eine Vorreiterin der Mädchen- und Frauenbildung. Denn der Kampf um die Gleichberechtigung war mit dem Abschluss der Schule für die jungen Frauen noch lange nicht beendet - sondern fing gerade erst an. "Wir wollen uns nicht die Haare kurz schneiden" Da war zum einen Rahel Straus, die an die Universität Heidelberg ging, um dort Medizin zu studieren. Allerdings war das alte Rollenbild der Frau noch lange nicht überwunden. "Wir wollen nicht emanzipiert sein im schlechten Sinn. Gymnasium für Mädchen Lösungen - CodyCrossAnswers.org. Wir wollen nicht unsere Haare kurz scheren und Zigarren rauchen, wir wollen nicht unsere weibliche Natur, unser Wesen aufgeben" - diese Sätze sind aus der Abiturrede von Straus überliefert.
Gymnasium Schwarzenberg, Hamburg-Harburg 1975, PPN 038973200. ↑ Uwe Schmidt: Hamburger Schulen im "Dritten Reich", Band 2 (Anhang: Verzeichnis der Schulen von 1933 bis 1945). Hamburg 2010, S. 851. ( doi: 10. 15460//HUP/BGH. 64. 101) ↑ Hamburger Rundblick. In: Hamburger Abendblatt, ISSN 0949-4618, 15. Oktober 1986, S. 4. ( Online) ↑ Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Kovač, Hamburg 1998, ISBN 3-86064-707-5, S. 448. (Inventarnummer 480) ↑ Hamburger Rundblick. In: Hamburger Abendblatt, ISSN 0949-4618, 17. Februar 1976, S. 6. ( Online) ↑ Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 21. Wahlperiode: Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver (CDU) vom 21. Mai 2019 ("Gebäudeklassifizierung auf dem aktuellen Stand? Sankt-Adelheid-Gymnasium Bonn. "), publiziert am 21. Mai 2019, Drucksache 21/17216. ( Vorgang online) ↑ Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg. ): Asbest in Schulsporthallen und -gebäuden, S. 26. Große Anfrage der Abgeordneten Ties Rabe, Juliane Timmermann, Wilfried Buss, Barbara Duden, Britta Ernst, Gerhard Lein, Andrea Rugbarth (SPD) und Fraktion vom 10. Februar 2010 und Antwort des Senats vom 9. März 2010.
Bedingung für die Aufnahme war der sechsjährige Besuch einer höheren Mädchenschule. [2] [3] Ebenfalls 1893 wurden in Berlin drei- bis vierjährige Gymnasialkurse für Frauen angeboten, zu denen junge Frauen, die mindestens das 16., empfohlenermaßen aber das 18. Lebensjahr vollendet hatten, nach einer Eignungsfeststellungsprüfung zugelassen wurden. 1894 folgten Gymnasialkurse in Leipzig, gegründet vom Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF). In Preußen begann die Einrichtung solcher Mädchengymnasien um 1902/1903. [4] Entscheidend war hier jedoch das Jahr 1908, in dem sich der Staat dazu verpflichtete, sich auch um die höhere Mädchenbildung zu sorgen und damit den Frauen einen umfassenden universitären Zugang zu ermöglichen. [5] Im Laufe des 20. Jahrhunderts setzte sich in den unteren Schulstufen zunehmend das Prinzip der Koedukation durch, auf dem Sektor der Gymnasialbildung aber war in der alten Bundesrepublik, anders als in der DDR, bis in die 1950/1960er Jahre hinein der getrennte Unterricht der Normalfall.
Ein Mädchengymnasium (auch Lyzeum/Oberlyzeum genannt) ist ein Gymnasium oder eine andere Schule, in dem nur Mädchen zugelassen sind. Das Konzept des Mädchengymnasiums ist, wie das des Jungengymnasiums, eine Form der Monoedukation. Wurden früher spezielle Gymnasien für Mädchen nur deshalb gegründet, weil das allgemeine Bildungssystem keine höheren Schulen für Mädchen vorsah, so werden sie heute – bei erreichter Chancengleichheit im Bildungswesen – vor allem als Alternative zum koedukativen Unterricht verstanden. Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der heute in Deutschland nur noch selten verwendete Begriff Lyzeum (auch Lyceum, Mehrzahl Lyzeen) kommt aus dem Lateinischen und geht auf das Altgriechische Λύκειον Lykeion zurück, den Namen für das Gymnasion im alten Athen in Erinnerung an Apollo Lyceus. Im Zuge der allmählichen Institutionalisierung des höheren Bildungswesens im 18. und 19. Jahrhundert durch die Einführung der Schulpflicht und die Einrichtung von Gymnasien hatte sich überall ein Schulsystem entwickelt, das bevorzugt für Knaben gedacht war.