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Neuer Blick auf die Zeit Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Katharina Konradi (Sophie) c) W. Hösl Die Zeit spielt im Rosenkavalier eine große Rolle. Sophie verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens im Kloster und hofft jetzt auf eine bessere an der Seite eines liebenden Gatten. Die Marschallin sieht in einem Durchhänger ihre Zeit als begehrenswerte Frau davonlaufen. Nicht nur hören, ebenso wichtig ist das Sehen Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Katharina Konradi (Sophie), Samantha Hankey (Octavian) c) W. Hösl Pompös sieht es im Hause der Feldmarschallin aus, gewachsener Adel mit Dienern im Livree. In der Villa des neureichen Herrn von Faninal ( Johannes Martin Kränzle) ist von allem etwas zu viel da. Der Gastraum, in dem der Herr Baron Ochs auf Lerchenau eins aufs Dach bekommt, wirkt auf den ersten Blick spartanisch – wie gesagt, auf den ersten Blick. Rosenkavalier – Information der Bayerischen Staatsoper Barrie Kosky inszeniert "Der Rosenkavalier" an der bayerischen Staatsoper. Der flamboyante Regisseur schreckt vor Denkmälern bekanntlich nicht zurück.
♫ Inhalt/Handlung: Der Rosenkavalier - Oper von Richard Strauss Inhalt/Handlung Oper: Der Rosenkavalier Richard Strauss nimmt mit seiner komischen Oper "Der Rosenkavalier" den alten Adel mit seinen extravaganten Moralvorstellungen und Dünkeln, ihren Geldnöten sowie die neureichen Dazugehörenwoller auf die Schippe. Octavian (17 Jahre jung) findet sich nach einem Faschingsball im Schlafzimmer der Feldmarschallin Fürstin Werdenberg (ungefähr doppelt so alt) wieder..
Komplette Handlung und Informationen zu Der Rosenkavalier Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg pflegt ein amouröses Verhältnis zu dem jungen Octavian, während ihr Mann sich im Krieg als Feldherr bewährt. Ihrem ältlichen und unattraktiven Cousin, Baron Ochs von Lerchenberg, will sie ebenfalls aus Liebesnöten helfen und führt ihm ein junges Mädchen als Braut zu. Octavian soll die Rolle des Rosenkavaliers übernehmen, der - wie es die höfische Etikette will - der Auserwählten eine silberne Rose als Zeichen einer anstehenden Verehelichung überreicht. Doch die jungen Leute verlieben sich ineinander und wollen heiraten. So geht nach turbulenten Zwischenspielen Baron Ochs leer aus. Auch die lebenskluge Feldmarschallin verzichtet auf Octavian und fügt sich in das Schicksal ihrer Ehe.
Weil der Blütenkopf dementsprechend schwer ist, sind alle damit in Berührung kommenden Sänger*innen dazu angehalten, die von einem Glasbläser handgefertigte Rose wie ein Baby zu halten. 1911 wurde die Oper in Dresden uraufgeführt. Von Berlin nach Dresden wurden wegen des hohen Andrangs sogar Sonderzüge eingesetzt und noch im selben Jahr erfuhr »Der Rosenkavalier« mehr als vierzig weitere Premieren an Opernhäusern im In- und Ausland.... Jahre Altersunterschied liegen zwischen der 38-jährigen Maria Theresa Fürstin Werdenberg und dem 17-jährigen Octavian. Durch die Liebe zu Octavian hofft die Fürstin, ihre Jugend zurückzuerlangen. Bis sie schmerzlich erkennt, dass sich Octavian in eine Jüngere verliebt – und der Lauf der Zeit nicht aufzuhalten ist: »Hab mir's gelobt, ihn lieb zu haben. «... Pfennig kosteten die passend zur Oper produzierten Zigaretten namens »Rosenkavalier – Die besonders Milde«.... Minuten der Oper wurden nach der Uraufführung wieder gestrichen, da der ehemalige Dresdner Intendant Nikolaus Graf von Seebach bei der freizügigen Schilderung der Liebesabenteuer des Baron Ochs auf Lerchenau im 1.
Dass sie sich ziert, macht ihn nur heiß, während die Feldmarschallin sich amüsiert. Dabei kam Ochs ursprünglich her, um über die Feldmarschallin einen Verwandten zu finden, der nach einem alten Brauch der Braut im Auftrag des Bräutigams eine silberne Rose überbringt. Er reiste extra nach Wien, um sich hier herabzulassen, gnädigerweise die Tochter des reichen Emporkömmlings Faninal zu heiraten, der mehrere Häuser besitzt und um dessen Gesundheit es schlecht bestellt ist. Die Feldmarschallin schlägt übermütig Octavian als Rosenkavalier vor – ein Vetter von beiden in dieser weitläufigen Familie – der als Mädchen Marie verkleidet dem Ochs gerade den Kopf verdreht. Währenddessen findet auch der allmorgendliche Empfang im Schlafgemach mit einem durcheinander an Bittstellern, Intriganten, Sängern… statt, je nach Fantasie der Regisseure, Kostüm- und Bühnenbilder ein Fest für die anwesenden Sehleute. Wieder allein, verfällt die Feldmarschallin in Depressionen. Sie sieht ihr Alter und den Tag kommen, an dem Octavian sich in eine jüngere Frau verliebt.
Was nun folgt ist ein herrlich komödiantischer Baron. Christof Fischesser läuft in der Rolle zu schauspielerischen Höchstleistungen auf. Weil Octavian ihn mit seinem Degen in den Zeigefinger gepikst hat liegt der Baron abwechselnd hyperventilierend und dahinsiechend auf dem Bett. Dabei deklamiert er laut, "Mord, Blut, ich verblute" und hält wehleidig seinen Finger in die Luft. Köstlich. Stimmlich überzeugt Fischesser auch, mit einem sehr beweglichen Bass. Nur beim tiefen C gegen Ende des ersten Aktes runzelt er doch recht angestrengt die Stirn. Den offenen Sexismus des Baron kommentiert Kosky, indem er ihn zur lächerlichen Witzfigur degradiert. Und "der Ochs" ist unglaubwürdig. Während der Baron in vielen Inszenierungen als unverhohlener Grabscher auftritt, wagt er es in Koskys Interpretation den gesamten ersten Akt über nicht, die Kammerzofe – das "Objekt" seiner Begierde – zu berühren. Seine wilden Frauengeschichten wirken dadurch wie schrecklich machohafte aber auch vollkommen übertriebene Prahlerei.