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Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. George orwell sport ist kriegsheim. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Akzeptieren Weitere Informationen
Wer Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zeigen will, sollte das anders tun, als mit Nationalflaggen zu wedeln. Denn das erzeugt mehr Hass. Auf dem Weg zum Horizont: Empathie für die Ukrainer:innen Foto: Moritz Frankenberg / dpa Es gibt viele gute Wege, sich gegen den Krieg und für Geflüchtete zu engagieren und seine Solidarität mit den Opfern zu zeigen. Eine blau-gelbe Flagge in sein Twitter-Profil oder aus dem Fenster zu hängen, mit Kindern blau-gelbe Blumen auf dem Schulhof zu pflanzen oder blau-gelbe Freundschaftsarmbänder zu knüpfen, gehört ganz sicher nicht dazu. George orwell sport ist krieg 2. Wer den Nationalkitsch unbedingt braucht, soll sich das bitte für Fußballspiele aufsparen. Da gehören die Emotionen hin, die so erzeugt werden. Nicht nur bei Kindern und Jugendlichen entsteht derzeit der falsche Eindruck, im Krieg könne es wie bei einer Weltmeisterschaft Gewinner und Verlierer geben. Und noch schlimmer: Mit der einseitigen Parteinahme für ein Land – zudem eins, von dem nur wenige vor dem Krieg eine Vorstellung hatten – wird ein Bild von Opfern und Tätern geschaffen, von Guten und Bösen.
Er erwähnt übrigens in diesem Zusammenhang nie die KZ-Häftlinge. Wie überhaupt die Vernichtung der europäischen Juden, abgesehen von der Rache-Passage, ausgespart bleibt. Das Nachwort erzählt ein bisschen zu viel nach, was vorher schon in den Artikeln stand. George orwell sport ist krieg. Da hätte man sich mehr Verdichtung, Hintergrundinformation und Reflexion gewünscht. Aber eine lohnende Lektüre sind Orwells Berichte vom Kriegsende vor allem deshalb, weil aus ihnen unverkennbar ein Ideologieskeptiker spricht. Aus dem Autor spricht ganz unverkennbar ein Ideologieskeptiker Orwell hatte sich nach seinen Erfahrungen im spanischen Bürgerkrieg von der kommunistischen Orthodoxie losgesagt, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs erlebte er nun die Verheerungen des faschistischen Totalitarismus. Hier schreibt jemand, der unverkennbar noch mit bestimmten sozialistischen Ideen sympathisiert und an den Wert des individuellen Lebens glaubt, aber Erstere missbraucht und Letzteres millionenfach verachtet gefunden hat. "Animal Farm", damals schon fertiggestellt, aber noch unpubliziert, hat ihm ja gelegentlich den Ruf des Kommunistenhassers eingetragen.
Am übelsten sei Boxen. "Einer der schlimmsten Anblicke der Welt ist ein Kampf zwischen einem weißen und einem schwarzen Boxer vor einem gemischten Publikum. " Ganz so schlimm, wie es Orwell 1945 sah, war es 2003 dann doch nicht: Das Publikum benahm sich und feierte den wackeren Herausforderer. Olympiaden: Sport ist Krieg ohne das Schiessen- manchmal aber vielleicht auch mit – Global Review. Auch anderes, was Orwell unter dem Eindruck des beginnenden Kalten Krieges schrieb, hat sich zum Glück nicht völlig bestätigt. Noch vor nicht allzu langer Zeit wäre ein Kampf Lewis gegen Klitschko als Schwarz gegen Weiß, West gegen Ost, Gut gegen Böse vermarktet worden. Daß die Auseinandersetzung sich in der öffentlichen Wahrnehmung auf das Wesentliche begrenzte, den Kampf Mann gegen Mann und auf das Geld dahinter, muß man als Fortschritt bezeichnen. Der Mann, der am meisten dazu tat, den Sport vom Rassismus zu befreien und dem Boxen vorübergehend eine künstlerische Klasse zu geben, für die sich Schlafentzug lohnte, und der zugleich für dessen Größe wie Abgründe steht, saß übrigens nicht am Ring.
Interessant wäre es, wenn gerade jetzt in Deutschland eine Abstimmung über eine Olympia-Bewerbung stattfinden würde. Am 29. Gegendarstellung zu Orwells Sport ist Krieg (Hausaufgabe / Referat). November 2015 waren in Hamburg 48, 4 Prozent der Wähler dafür und 51, 6 Prozent dagegen. Angesichts der Vorfälle in Russland (auch Mexiko und Kenia stehen unter schwerstem Verdacht der Wada) und der Finanzprobleme in Rio de Janeiro würde die Ablehnung heute wohl deutlicher ausfallen.
Alles richtig -nur stört das kaum einen der Sportbegeisterten: Wenn man sich einmal die Nachrichten der deutschen Medien die Woche angeschaut hat, so war die Reihenfolge Corona, Ukrainekrise, Dschungelcamp und dann eben Sport als wesentliche wichtige Information. Auch im heute journal hat man nur zwei Nachrichtensprecher: Eine für die News, einen für den Sport. Weltanschauung: Sport ist Krieg ohne Waffen - WELT. Auch in allen Nachrichtensendungen wird getrennt zwischen Nachrichten, vielleicht noch Börsen- TV und dann eben Sport und ellenlang. Der Sport nimmt eine zentrale Stellung ein. Zumal auch in der Gesellschaft alle sportlicher werden wollen, von Fitnessstudios bis hin zu Wochendendsmarathons an Bergen sei es mit Nordic Walkingstöcken im Stechschritt, Mountainbikes oder was auch immer. Aber wollen das alle? Gesundheitskassen, wie sich Krankenkassen neuerdings nennen und Politik bemäkelt da, dass 50% der Deutschen übergewichtig sind, etliche apidiös (politisch inkorrekt: fett) und sie wie Coronaungeimpfte nebst Rauchern dem ganzen Gesundheitssystem kräftig auf der Tasche liegen, weil sie sich den sportlichen Aktivitäten nicht anschliessen und eine mehr bequeme Existenz als Couch Potatoe vorziehen.
Ansonsten will man eine Art von sozialdarwinitsichem Puritanismus, der zumal 50% der Gesellschaft zwanghaft umerziehen oder bekämpfen oder ausschliessen will. Von daher wäre eine Art sanfter Mssensprot angesagt, der die 50% Übergewichtigen mal in annehmbare Bewegung bringt. Zu Olympiaden und Sport noch der passende Sound: Peter Gabriel Games without Frontiers Und der ultimative Song für Olympiade:Rammsteins Stripped in Anlehnung an Leni RiefenstahlsFilm "Triumph desWillens"zur Hitlerolympiade1936 in Deutschland. Ganz klassisch humanistisch: Gesunder Geist in gesundem Körper? Übermensch ala Nietzsche und Körperkult.