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Denn ein Dermatoskop gehöre zum Handwerkszeug des Dermatologen, so der MDS. Das sieht der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) ganz anders. Die Dermatoskopie werde bei gesetzlich krankenversicherten Patienten in keinem Fall erstattet, erklärt BVDD-Vizepräsident Klaus Strömer. Denn im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM), jenem Katalog, der alle Leistungen enthält, die ein Arzt der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber abrechnen kann, sei der Einsatz des Dermatoskops nicht enthalten. Daher habe der Patient auch keinen Anspruch darauf. In der Praxis würden viele Hautärzte ihre Patienten auch mit dem Mikroskop untersuchen, ohne sich das als IGeL-Leistung bezahlen zu lassen. Igel leistung hautarzt. "Wir sehen mit der Lupe besser als ohne, die Dermatoskopie ist ein gängiges Verfahren, das ist unter Hautärzten völlig unstrittig", sagt Strömer. "Unser Wunsch wäre, dass dem Patienten die Behandlung auf dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse bezahlt wird. " Im Moment bliebe den Hautärzten gar nichts anderes übrig, als den Patienten die Dermatoskopie als IGeL-Leistung in Rechnung zu stellen, wenn sie korrekt sein wollen.
Wer seinen 35. Geburtstag hinter sich hat, sollte seiner Gesundheit zuliebe alle zwei Jahre zur Hautkrebs-Früherkennung gehen. Schließlich erkranken allein in Deutschland jährlich mehr als 20. 000 Menschen am Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Zusammen sind schwarzer und weißer Hautkrebs die häufigsten Tumoren weltweit. Früh erkannt ist das Melanom gut behandelbar, wenn es entdeckt wird, bevor Metastasen sich im Körper ausbreiten. Igel leistungen hautarzt sinnvoll. Seit 2008 wird das Screening deshalb jedem gesetzlich Krankenversicherten erstattet. Zur Früherkennung gehört allerdings nur der Blick des Arztes mit bloßem Auge auf die Haut. Kommt dem Dermatologen dabei etwas komisch vor, kann er ein Hilfsmittel zur Hand nehmen, ein Dermatoskop. Unter der beleuchteten Lupe, die auf die mit wenigen Spritzern Öl befeuchtete Haut aufgesetzt wird, kann der Hautarzt besser zwischen harmlosen Muttermalen und verdächtigen Veränderungen unterscheiden. Für diese einfache Untersuchung bitten viele Hautärzte ihre Patienten extra zur Kasse und berechnen eine individuelle Gesundheitsleistung, kurz IGeL.
IGeL-Leistungen IGeL-Leistungen sind individuelle Gesundheitsleistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.
Handelt es sich um Krebs, können bösartige Zellen in den tieferen Hautschichten verbleiben und dort weiter wachsen und streuen. Schwitzen: Behandlung mit Gleichstrom und Botulinumtoxin Übermäßiges Schwitzen kann für Betroffene belastend sein. Es tritt vor allem an Stellen mit vielen Schweißdrüsen auf, zum Beispiel an Händen, Füßen und unter den Achseln. In krankhaften Fällen übernehmen die Krankenkassen die Behandlung: Die Gleichstromtherapie kommt an Händen und Füßen zum Einsatz. Sie verringert wirksam die Aktivität der Schweißdrüsen, muss allerdings regelmäßig wiederholt werden. Botulinumtoxin ("Botox") spritzt der Hautarzt unter den Achseln. Das starke Gift wird auch gegen Falten eingesetzt. Die Behandlung reduziert die Schweißproduktion zuverlässig, muss aber alle halbe Jahr wiederholt werden. Weitere Informationen Experten zum Thema Prof. Dr. Hautarztpraxis - IGEL. Steffen Emmert, Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie Universitätsmedizin Rostock Strempelstraße 13 18057 Rostock Prof. Stephan Sollberg, Hautarzt Mittelstraße 10 / 11 19370 Parchim Weitere Informationen Deutsche Krebshilfe: Fragen und Informationen zum Hautkrebs-Screening Deutsches Krebsforschungszentrum: Individuelle Gesundheitsleistungen IGeL-Monitor: Bewertung einzelner IGeL durch den Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.
Die vom G-BA beschlossenen Richtlinien sind für alle Akteure der gesetzlichen Krankenversicherung bindend. Der Inhalt der zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnungsfähigen vertragsärztlichen Leistungen wird im so genannten einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen durch den Bewertungsausschuss beschlossen. Der EBM ist in bestimmten Zeitabständen auch daraufhin zu überprüfen, ob die Leistungsbeschreibungen noch dem Stand der medizinischen Wissenschaft und Technik entsprechen.
Nimmt ein Patient viele Zusatzleistungen in Anspruch, könnte das die Zahl unnötiger Operationen steigern. Weil sich Menschen aufgrund der Angebote in falscher Sicherheit wiegen, sonnen sie sich eventuell sorgloser. Kosten Wer seine Haut ohne konkreten Anlass häufiger vorsorglich untersuchen lassen will, muss dafür rund 40 Euro zahlen, für eine Videodokumentation mindestens 60 Euro. Für den Einsatz des Auflichtmikroskops verlangen Dermatologen 30 Euro und mehr. Manche benutzen es standardmäßig bei jeder Untersuchung und verzichten auf das Honorar oder rechnen es bei der Abklärung von auffälligen Stellen als diagnostische Leistung mit der Kasse ab. Fragen Sie vorher bei ihrer Krankenkasse nach, welche Zusatzleistungen sie übernimmt. Fazit Die Zuzahlung für das Auflichtmikroskop lohnt sich, alle anderen Extras sind eher fragwürdig. Sind IGeL-Leistungen beim Hautarzt sinnvoll? | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit. Am ehesten profitieren Menschen mit erhöhtem Risiko. Bei selbst beobachteten Auffälligkeiten auf der Haut zahlt eine Abklärung ohnehin die Krankenkasse. Deshalb immer einen Arzt aufsuchen, rät Professor Steffen Emmert, Direktor der dermatologischen Uniklinik Rostock.