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Deutschland 2029. Zusammen mit seiner Frau Lucia zieht sich der Star-Journalist Johann Hellström in sein volldigitalisiertes Ferienhaus auf einer Ostsee-Insel zurück. Hellström wurde von einer in Deutschland amtierenden populistischen Partei mit einem Berufsverbot belegt und klammert sich an die Hoffnung, aus seinem Exil heraus seine Unschuld zu beweisen. Als die politischen Verhältnisse im Land aufgrund eines terroristischen Anschlags kippen, spielt plötzlich das mit allen digitalen Raffinessen ausgestattete Haus verrückt und beginnt seine Besitzer gegeneinander auszuspielen. Johann ist sich sicher, dass er das Opfer einer Intrige ist: Sein Artikel war fehlerfrei recherchiert und wurde mit falschen Daten manipuliert. Als das Haus ihm offenbart, dass seine Frau Lucia ihn betrogen hat, mit dem Mann, den er für sein Berufsverbot verantwortlich macht, droht er vollends die Kontrolle über sein Leben zu verlieren.
Die Frage kündigt sich mit jedem neuen Trick an: Könnte dieses Wunderwerk von einem "Smarthome" auch bedrohlich werden, wenn ihm danach ist? Oder gehackt werden, ferngesteuert von außen? Rick Ostermanns Thriller "Das Haus", die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Dirk Kurbjuweit, die 2019 in dem von SWR, NDR und "Futurium" in Berlin herausgegeben Band "2029. Geschichten von morgen" erschien (das Drehbuch schrieb Ostermann gemeinsam mit Patrick Brunken), deutet diese Möglichkeiten bereits vor der Ankunft der Hellströms durch die rote Linse der Überwachungskameras an – einer schwachen Anspielung auf das Auge des eigenwilligen Bordcomputers HAL 9000 in Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum". Ein Fest für die Kameraleute Dabei wären die Umstände des Trips auch ohnedies beklemmend genug: Nach einem Artikel, der angeblich auf falschen Informanten und gefälschten Fakten beruhte, musste Hellström seinen Schreibtisch in Hamburg räumen. Und auch die Anwältin Lucia ist den Rechtspopulisten, die in Deutschland regieren, ein Dorn im Auge: Sie verteidigte die linke Aktivistin Layla (Lisa Vicari), die sich am Morgen nach der Ankunft im Traumhaus aufgeregt meldet, wenig später für einen Anschlag auf eine Polizeischule mit mindestens dreiundzwanzig Toten verantwortlich gemacht wird und mit einem unmanierlichen Genossen (Max von der Groeben) die Insel erreicht.
So als wäre das eine so schlimm wie das andere. Die Gleichung geht aber dennoch auf, weil der Filme lange Zeit im Ungefähren bleibt, ein paar überraschende Wendungen bietet und nebenbei auch noch fantastisch gespielt ist (auch wenn der eigentliche Star natürlich das Böse ist, also das Haus). Stück für Stück setzt der Film seine Puzzleteile zusammen, führt auf falsche Fährten und endet überraschend – eine schlaue, unaufgeregt erzählte Dystopie. Das Haus: Fr. 10. – ARTE (20. 15 Uhr) und Mittwoch, 15. 12 – ARD (20. 15 Uhr) Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
Robert Karow und Nina Rubin versuchen mit Julie, ihren Verfolgern zu entkommen. Robert Karow und Nina Rubin werden auf der Flucht getrennt. Nina Rubin und Robert Karow bei der Beerdigung des toten Kollegen.