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Diese reagieren aber abneigend und verlangen, "man möge ihnen den widerlichen Anblick ersparen" (Z. 35f). Dadurch, dass sie nicht selbst zu dem Arbeiter hingehen oder diesen ansprechen, sondern nur "verlangen" (Z. 35), dass etwas dagegen getan wird, zeigt, die verwöhnte Gesellschaft, in der die Gäste leben. Dies sieht man auch, als der "Franzose" (Z. 39) den Geschäftsführer zur Rede stellte, anstatt selbst zu dem Arbeiter zu gehen und diesen zu helfen (vgl. Interpretation einer Kurzgeschichte: ´Spuk in Genf´ von Erich Kästner - Interpretation. Dieser indirekte Widerstand zeigt, dass die wohlhabenden Bürger den Arbeiter selbst nicht helfen wollen, sondern nur wollen, dass etwas dagegen getan wird. Auch die Kellner nehmen nicht die Verantwortung, dem Arbeiter zu helfen, da sie "keine Lust [haben] mit jemandem, der Glas frißt, zu streiten" (Z. 37). Durch die Bezeichnung "frißt" (Z. 37) wird das Verhalten des Arbeiters animalisiert, welches zeigt, dass sie den Arbeiter nicht als Menschen sehen und man dieses so deuten kann, dass er auch nicht als Teil der Gese..... Diese Seiten sind in der Vorschau nicht sichtbar.
Dieser Text Hollaenders war bereits im Jahr 1931 erschienen. Mich erinnert die satirische Argumentation an das, was wir an dümmlichen Schuldzuschreibungen heute erleben.
Die Erzählungen beweisen einmal mehr, dass Erich Kästner zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts gezählt werden muss. Besonders zeigen sie die Vielseitigkeit des Autors auf. Fürs Feuilleton geschrieben, bekunden sie durch ihre literarische Qualität Haltbarkeit über den Tag hinaus. Download: Analyse einer Kurzgeschichte - Spuk in Genf von Erich Kästner. Längst ist bekannt, dass man Kästner nicht nur auf seine Lyrik reduzieren oder "lediglich" als Kinderbuchautor abstempeln darf. Seine Romane und auch die Erzählungen, die Sven Hanuschek jetzt wieder zugänglich gemacht hat, sind Meisterwerke. "Arbeiten, die als Vorstufen in größeren Werken wie in den Kinderbüchern oder dem Roman Der Gang vor die Hunde resp. Fabian (1931) aufgegangen sind, wurden nicht berücksichtigt, mit drei Ausnahmen, wo der ursprüngliche (…) Text mit den Büchern am Ende kaum noch etwas zu tun hat". Zu diesen Ausnahmen zählt die traurige Geschichte "Inferno im Hotel", die 1934 zum humoristischen Roman "Drei Herren im Schnee" umgearbeitet wurde, der 1955 auch verfilmt worden ist.