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Schade eigentlich, daß die televisionären Hennenrennen der letzten Wochen gelegentlich ausgerechnet zwischen Herman und Radisch ausgetragen werden mußten. 328 Kontrahenten um die Oberhand im Küche/Karriere-Krieg hätten sich dieser wie jener Duellantin mindestens ebensogut angeboten. So aber mußte der – fraglos breite – Graben künstlich vertieft werden. Sei's drum: Radischs lebenskluges und weitgehend rezeptfreies – soll man das bedauern? – Buch markiert eine ganz eigene Klasse. Uns geht es eigentlich gut, stellt Radisch fest, wir haben uns nett eingerichtet in unserer Wohlstandswelt. Wir leben länger, gebildeter, komfortabler. "Aber auf eine Frage wissen wir keine Antwort: wozu es gut ist, immer nur mehr und noch mehr vom selben zu haben. Mit dieser Frage bleiben wir im Büro allein. Seitdem wir diese Frage nicht mehr loswerden, fällt uns ein, daß nach dem Büro noch etwas kommen müßte. Eva Herman - Die offizielle Webseite - Politik, Medien, Familienpolitik. " Es geht um die Sinnkrise der beruflich agilen Mittdreißiger, die eigentlich alles haben. "Alles, aber keine Kinder.
Die Autorin warnt die strebsamen Erfolgsmütter davor, sich hier in die eigene Tasche zu lügen. Selbst noch so ausgefeilte Betreuungsangebote könnten das Problem – die Konfrontation von Elternschaft mit den Arbeitsbedingungen und Lebenswünschen der Moderne – nicht lösen. Den gordischen Knoten sieht Radisch in der "Liebeskatastrophe". Für gleichberechtigte, erfolgreiche Frauen – der Weg in patriarchale Rollenmuster ist für sie illusorisch – konstatiert sie ein völliges Fehlen geglückter Ehevorbilder. Das zu richten, müsse Schwerpunkt aller Bemühungen sein. Hier glänzt die Analyse der Autorin. Zu kritisieren, zu hinterfragen ist daran vieles, unterm Strich hinterläßt die Lektüre einen immensen Gewinn. Ihren eigenen Namen als mustergültiges Prinzip zu verkaufen, dürfte einer Frau wie Iris Radisch denkbar fernliegen. Dabei: Die Iris des griechischen Olymps fungierte als Götterbotin, vor allem diente sie dabei Hera – unter deren Schutz bekanntlich die Familie stand. In der Argonautensage finden wir Iris als kluge Mittlerin im Kampf ihrer Schwestern.
Briefe und Mails an die Autorin des Eva - Prinzips In ihrem Nachfolgebuch zum Eva-Prinzip zeigt Eva Herman, welch überwältigende Vielfalt an Reaktionen, und vor allem welch außerordentlichen Zuspruch ihre Thesen bei den Deutschen gefunden haben. Noch vor Erscheinen des Eva-Prinzips hatten alle deutschen Feuilletons eine Meinung. Doch was das Buch jenseits der meinungsbildenden Minderheit auslösen würde, damit hatte niemand gerechnet. Über 8000 Briefe, Mails und Zuschriften hat Eva Herman seit September 2006 erhalten und jeden Tag kommen neue hinzu. Für dieses Buch hat Eva Herman nun eine repräsentative Auswahl aus allen Zuschriften getroffen: positive, negative, enthusiastische und kritische, Briefe von Frauen, die Kinder haben, oder auch nicht, die berufstätig sind oder zu Hause, die in Partnerschaft leben oder allein. Doch auch die Männer kommen zu Wort und ihre Briefe verdeutlichen, dass das Eva-Prinzip mitnichten eine Hausbibel für Kuchen backende Mütter ist. Das Buch ist thematisch in Kapitel unterteilt, denen jeweils eine kurze Einleitung von Eva Herman vorangestellt ist.