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Die Wiener Sammlung hat seit 500 Jahren Tradition. Über 50 Prozent aller Exponate zu Turnieren weltweit werden in Wien gezeigt. Darunter auch Kurioses wie etwa sechs Schraubenschlüssel, mit deren Hilfe die Ritter in ihre Rüstungen geschraubt wurden. Kaiser maximilian ausstellung 2019. Auch der "Freydal" ist in der Mannheimer Ausstellung zu sehen, eines der kostbarsten Tunierbücher der Welt. Es entstand Anfang des 16. Jahrhunderts und erzählt von der ritterlichen Minnefahrt Maximilians, der in dem Buch als "Freydal" auf eine abenteuerliche Reise geht und an vielen Turnieren teilnimmt. Das Buch mit seinen weit über 200 Miniaturen wird im Laufe der Ausstellung mehrmals umgeblättert werden, so dass sich ein mehrmaliger Besuch der Ausstellung auch unter diesem Aspekt lohnt. Im Rahmen der Ausstellung wird gezeigt, wie man zum Ritter wurde und wie der Ablauf eines Turniers aussah. Die Ausstellung ist auf breiter Ebene angelegt und wird auch mit Filmen illustriert, etwa von der Aufführung der "Landshuter Fürstenhochzeit" 2013, wo neben anderem der Waffengang des Stechens vorgeführt und ein Einblick in die Textilkultur gegeben wird.
Durch Maximilians zweite Ehefrau Bianca Maria Sforza wurde die Sammlung um weitere wertvolle Handschriften erweitert, diesmal aus Italien. Eine bersicht zum Buchbesitz des Kaisers liefert eine Inventarliste aus den 1520er Jahren. Darin finden sich Bibeln und theologische Texte ebenso verzeichnet wie historische Werke oder Bcher zur Zauberei. ber Erzherzog Ferdinand II., den Urenkel von Maximilian I., gelangten diese Werke spter nach Schloss Ambras, heute werden sie als sogenannte Ambraser Sammlung in der sterreichischen Nationalbibliothek verwahrt und sind seit 2018 auf der Memory of Austria-Liste der UNESCO. Maximilian-Ausstellung in New York: Der letzte Ritter im Herzen Manhattans | Tiroler Tageszeitung Online – Nachrichten von jetzt!. Ein weiteres Interesse Maximilians waren archologische Funde, ber die er auch in seinen privaten Notizbchern schreibt. Sein Berater, der Augsburger Humanist und Jurist Konrad Peutinger, verffentlichte 1505 die erste gedruckte Sammlung dieser heidnischen Steine, die er Maximilian als Prachtausgabe zum Geschenk machte. Dieses Werk steht in der Ausstellung fr die Wiederentdeckung der klassischen Antike, die unter Maximilian auch nrdlich der Alpen kulturprgend wurde.
Dass eine scharfe Trennung zwischen der wissenschaftlichen Astronomie und der spekulativen Astrologie zu dieser Zeit noch nicht bestand zeigt sich an Maximilians Leibarzt Georg Tannstetter, der auch als Sterndeuter ttig war. Und es war der berhmte Astronom Regiomontanus, der Maximilian ein Geburtshoroskop erstellt hatte. Der Kaiser selbst nahm solche Weissagungen durchaus ernst und nutzte kosmische Erscheinungen auch zu Propagandazwecken: Den zu seiner Geburt am Himmel auftauchenden Kometen deutete er von einem finsteren Vorzeichen in einen Glcksbringer um. Ausstellung "Kaiser Maximilian I. im Tiroler Oberland". In einem recht gewagten Rckgriff auf die Bibel brachte er ihn sogar mit dem Stern von Bethlehem in Verbindung. [pge] © sterreichische Nationalbibliothek