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Frisch deutet sogar an, dass es in Ordnung ist, etwas nicht kontrollieren oder berechnen zu können. Er möchte, dass die Menschen sich einfach vom Fluss des Lebens mitreißen lassen. Denn genau wie Walter werden sie irgendwann feststellen müssen, dass das Leben nicht in starre Formeln oder Rechnungen gefasst werden kann. Vielmehr sollten die Menschen sich aufeinander und auf ein glückliches Zusammenleben konzentrieren. Das Menschenbild in "Homo faber" eignet sich also perfekt für deine Interpretation zum Werk. Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, wie du eine gute Interpretation schreibst und worauf du dabei achten musst, dann hilft dir dieses Video sicher weiter! Hilfestellung zur Textanalyse von "Homo Faber". Zum Video: Interpretation schreiben Frauenbild – Homo faber Interpretation im Video zur Stelle im Video springen (02:29) In dem Roman "Homo faber" lässt sich außerdem das Frauenbild genauer betrachten und deuten. Hier ist das Bild der Frau ein sehr negatives. Während Männer wie Walter oft nüchtern, sachlich und kalt sind, werden Frauen als die emotionalen, hysterischen Gegensätze dazu dargestellt.
In der Postmoderne war die Bevölkerung nämlich viel zu starr — sie versuchte, Regeln und Struktur im Alltag zu finden. Denn der technische Fortschritt gab ihnen das Gefühl, keine Kontrolle mehr zu haben. Genau wie Walter haben sich die Menschen damals gegen das Schicksal, das Irrationale und das Unerklärliche gewehrt. Sie wollten nur an das glauben, was durch Formeln oder Berechnungen erwiesen werden konnte. Durch diese Denkweise, die sich viel zu sehr an den technischen Fortschritt klammert, sind die Menschen letztendlich innerlich verkümmert. Frisch deutet durch seinen Roman also an, dass die Technik einen sehr ne gativen Einfluss hat. Sie raubt den Menschen ihre Lebensfreude und ihren Glauben an das Schicksal oder das Unerklärliche. Dadurch befinden sie sich in einer ständigen Suche nach Erklärungen und sind dann irgendwann nicht mehr glücklich. Genau zu dieser Erkenntnis muss auch Walter schmerzlich kommen. Nachdem er durch Zufall mit seiner leiblichen Tochter, seinem Jugendfreund und seiner Jugendliebe vereint wird, stellt er fest, dass seine Denkweise falsch ist.
[13] Dieser, aus 135 Wörtern bestehende Satz, enthält eine Vielzahl von komplexen Informationen und nimmt jegliche Beobachtung Fabers in den Bericht auf. Die angedeutete Nervosität wird auch Faber bewusst, dieser führt als Begründung jedoch "diese Vibrationen in der stehenden Maschine mit laufenden Motoren – dazu der junge Deutsche neben mir,... " [14] an. Dieses Aufeinandertreffen innerer Nervosität (es zeigt sich später, das Faber Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen hat) und der trivialen, für Faber einzig in Frage kommenden technischen Begründung, ist typisch für ihn und zeigt sein Festklammern am technischen Weltbild deutlich. Diese Unsicherheit und Nervosität zeigt sich im Laufe des Berichtes immer dann, wenn Faber versucht, hintergründige und schicksalhafte Begegnungen zu verstehen und im Zusammenhang darzustellen. [15] Im selben Zusammenhang zeigt sich auch seine häufige Verwendung von Gedankenstrichen. Er setzt diese immer dann, wenn es um schicksalhafte Ereignisse geht, er diese aber nicht kommentieren will oder kann.